Basteln, toben, spielen: In Wolfach endete die wohl vorerste letzte Ferien-Ganztagsbetreuung des Awo-Ortsvereins. Fotos: Beule Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienbetreuung: Ehrenamtliche Nachfolger für Melanie Wick gesucht / Vorerst letztes Angebot der Awo

Nun ist sie zu Ende gegangen: die vorerst letzte Ferien-Ganztagsbetreuung des Awo-Ortsvereins. Denn für hauptamtliche Kräfte fehlt das Geld und eine qualifizierte Nachfolge für Melanie Wick ist nicht in Sicht.

Wolfach. Wie nahe ihnen das Aus für die Ferienbetreuung in Wolfach geht, ist den Verantwortlichen Melanie Wick und Manfred Maurer vom Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (Awo) deutlich anzusehen. "Es ist bitter, wenn man sieht, dass etwas wertvolles endet", sind die beiden sich einig. Für das kommende Jahr gebe es aktuell keine Planung für eine weitere Betreuung, betont Wick im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Damit steht das Angebot in den Oster-, Pfingst- und Herbstferien sowie die Stadtranderholung im Sommer vor dem Aus. Trotzdem möchten die beiden die Hoffnung nicht aufgeben.

Es war ein Paukenschlag, als Maurer und Wick im Sommer die Probleme um die Ferienbetreuung öffentlich machten (wir haben berichtet). Geändert habe sich an der Situation bisher nichts. Interessenten gebe es nur für eine Festanstellung. Und die könne sich der Ortverein nicht leisten, so Maurer. "Für 26 Tage im Jahr, die wir mit der Betreuung überbrücken, geht das nicht", erklärt er.

"Das ist meine letzte Ferienbetreuung", betont Wick, die von Montag bis Mittwoch mit ihrem Team knapp 20 Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren in der Herlinsbachschule betreut hat.

Gerade für berufstätige Eltern wichtig

Abseits der Awo-Ferienbetreuung gebe es kein vergleichbares Angebot in Wolfach. "Dabei ist es gerade für berufstätige Eltern wichtig, ihr Kind in guten Händen zu wissen", sagt sie und fügt hinzu: "Die Kinder haben bei uns immer eine tolle Zeit." Das wird vor allem beim Blick in die strahlenden Kindergesichter deutlich. Sie genießen das Basteln mit den Helferinnen Anika Ferreira und Sabrina Herrmann sichtbar. Und auch das ausgiebige Toben in der Sporthalle mit Lukas Glunk kommt gut an.

Die erste Ferienbetreuung der Awo fand 2008 am Biesle statt. "Und es war sofort ein großer Erfolg", sagte Maurer. Seitdem wurde das Angebot über die Jahre hinweg ausgebaut. Nach und nach wurden weitere Ganztagsangebote in den Ferien etabliert. Viele Eltern wüssten aber nicht, dass sie die Betreuung ehrenamtlich geschultert habe, sagt Wick. "Und das immer mit viel Herzblut", betont sie. Nun fehle ihr aber die Zeit dazu: Seit September ist sie als Schulsozialarbeiterin an den Beruflichen Schulen Wolfach in den Beruf zurückgekehrt. Organisation und Leitung könne sie nicht mehr stemmen, mithelfen würde sie aber auch künftig. "Ich bin gerne bereit, Starthilfe zu geben", verspricht sie. Auch der Awo-Kreisverband könne keine bezahlte Stelle schaffen. Im Kinzigtal gebe es keine Awo-Einrichtung, an die sich die Ferienbetreuung andocken ließe. Und den Bedarf gebe es bei anderem auch, so Maurer. Helfer seien zwar gut zu finden, sagt Wick. "Aber es braucht auch jemanden, der die Verantwortung nimmt."

Stadtranderholung sofort ein großer Erfolg

Maurer nickt. Er sehe die Betreuung auch als Aufgabe der Kommune. "Schließlich ist das ein wichtiger Standortfaktor für junge Familien", betont er. Eine städtische Stelle hatte der Rat aber abgelehnt (wir haben berichtet).

Der Awo-Ortsverein möchte die Suche nach Ehrenamtlern indes noch nicht aufgeben – auch, wenn die Aussichten nicht gerade rosig sind. "Perfekt wäre es, wenn wir die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen könnten", so Wick. Aber eine Sozialpädagogin müsse dabei sein, erklärt Maurer. Die Strukturen seien gut: Bisher habe sich Wick darum gekümmert, das Angebot mit Leben zu füllen, während Maurer sich um die bürokratischen Teil wie Anmeldungen gekümmert habe.

"Mir würde es leichter fallen, wenn ich das Projekt jemanden übergeben könnte", erklärt Wick, warum ihr der Abschied so schwer falle. Maurer nickt. Die Zeit dränge aber: "Spätestens Anfang des Jahres müssen wir sagen, ob eine weitere Ferienbetreuung stattfindet oder nicht", sagt Maurer.

Noch wollen die Verantwortlichen nicht aufgeben und hoffen, dass doch noch eine Nachfolge für Melanie Wick gefunden werden kann. Der Awo-Ortsverein freut sich in dieser Hinsicht über Tipps. Interessierte können sich an Manfred Maurer unter Telefon 07834/15 90 oder per E-Mail an awowolfach@aol. com wenden.