Beim katholischen Kindergarten in Wolfach sind derzeit alle Plätze belegt. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Kindergarten: Geschäftsführerin informiert über Belegung / Betriebskostenabrechnung vorgelegt

Die Betriebskosten des katholischen Kindergartens haben im Wolfacher Gemeinderat am Dienstag zur Beratung angestanden. Kindergartengeschäftsführerin Elvira Gaus erläuterte das Rechnungsergebnis in der Sitzung.

Wolfach. "Alle Plätze sind derzeit belegt", informierte Gaus. Insgesamt gebe es sechs Gruppen mit 115 Kindern, davon 20 in der Krippenbetreuung. Die Personalstärke betrage 14,4 Vollzeitstellen.

"Jede Kraft wird auch dringend gebraucht, um die Betreuung auch unter Pandemiebedingungen zu gewährleisten und Vorgaben wie Separation der Gruppen umzusetzen", stellte Gaus fest.

Der Aufwand für das pädagogische Personal für den Kindergartenbetrieb beziffere sich auf rund 393 800 Euro, für die Krippenbetreuung auf rund 232 850 Euro. Pädagogisch liege der Fokus auf unter anderem dem Konzept der alltagsintegrierten Sprachbildung. Außerdem sei die Online-Elternarbeit ein Schwerpunkt.

Insgesamt weist die Abrechnung der katholischen Verrechnungsstelle für das vergangene Jahr ein Guthaben von knapp 62 000 Euro aus, das die Stadt wieder zurückbekommt. Der kommunale Anteil am Betriebskostendefizit des Kindergartens beträgt rund 796 000 Euro.

Gemeinderat Helmut Schneider (Freie Wähler) merkte an, es sei wichtig, die Einrichtung gemeinsam zu betreiben, aber: "Die kontinuierliche Kostensteigerung in der Krippenbetreuung sollte sich im kirchlichen Anteil bemerkbar machen." Damit bezog er sich auf die Betriebskostenvereinbarung, die vorsieht, dass die katholische Kirche zehn Prozent des Defizits des klassischen Kindergartenbetriebs trägt, den Rest die Stadt. Bei der Krippenbetreuung ist der Anteil der Kirche laut Vertrag auf 10 000 Euro gedeckelt.

Anteil der Kirche soll neu verhandelt werden

"Seinerzeit war die Deckelung prozentual gerechnet, doch mittlerweile ist die Kostenentwicklung wesentlich fortgeschritten", so Schneider.

Gaus zeigte Verständnis für die Äußerungen Schneiders und verwies auf Überlegungen, die Kindertagesstättenverordnung (KiTaVO) generell zu vereinfachen.

"Wir sind gerne bereit, unseren Anteil zu bringen, denn die Kirchengemeinde profitiert davon, mit den Familien in Kontakt zu bleiben und Jugendarbeit zu betreiben", betonte die Kindergartengeschäftsführerin. Es sei angezeigt, sich zu der Thematik einmal zusammenzusetzen.

Bürgermeister Thomas Geppert griff den Vorschlag auf und verwies auf die Kuratoriumssitzung im Spätjahr, in der Grundsatzfragen dieser Art diskutiert werden können. Die Genehmigung des in der Sitzung vorgestellten Rechnungsergebnisses wurde einstimmig erteilt.

Die Abschlagszahlungen der Stadt Wolfach an die Erzdiözese Freiburg Verrechnungsstelle Villingen betrugen 858 000 Euro im Jahr 2020. Die nachfolgend aufgeführten Zahlen sind gerundet.

nDas Betriebskostendefizit beziffert sich auf 500 600 Euro (Krippe 306 900 Euro)

nAnteil Kirchengemeinde 50 600 (Krippe gedeckelt 10 000 Euro)

nDie empfohlenen Abschlagszahlungen für 2021 betragen insgesamt 870 000 Euro (Kindergarten 570 000 Euro und Krippe 300 000 Euro)