Keeper Steffen Dold sprang für das Saisonfinale für den TVW ein. Nun wechselt er zurück zum TuS Schutterwald. Foto: Lahrer Zeitung

Handball: TV Willstätt blickt auf eine starke Saison zurück / Handschrift des neuen Trainers klar zu erkennen

Mit 7:1 Punkten war der TV Willstätt in die Saison gestartet. Dann kam die Corona-Pause und in der Aufstiegsrunde fehlten schließlich die Siege. Zu viele Ausfälle konnten nicht kompensiert werden, selbst Trainer Ole Andersen fehlte.

Die Willstätter schlugen zum Saisonstart namhafte Mannschaften wie die HasPo Bayreuth (29:25), den VfL Pfullingen (34:33) und den HC Oppenweiler/Backnang (35:32). Bei der Konstanzer Reserve gab es zudem ein 29:29-Remis. Die Handschrift des neuen Trainer Ole Andersen war dabei deutlich zu erkennen und Neuzugang Alexander Velz erwies sich als die erhoffte Verstärkung im Willstätter Rückraum. Mit 28 Toren war er maßgeblich an den Anfangserfolgen in den ersten vier Saisonspielen beteiligt. Ein weiterer Glücksgriff gelang mit Torhüter Leon Sieck. So entwickelte sich nach dem Saisonstart ein Höhenflug, welcher nicht unbedingt erwartet werden konnte, aber durch die Vereinsverantwortlichen mit den gezielten Neuverpflichtungen herbeigeführt worden war.

Lediglich der nach dreieinhalb Jahren überraschende Abgang des sportlichen Leiters Rudi Fritsch trübte das harmonische Vereinsbild. Die "Informations-, Kommunikations- und Entscheidungsebene" habe nicht mehr gepasst, teilte der ehemalige Bundesligaspieler zu seiner damaligen Entscheidung mit.

Letztes Saisonspiel schon Ende Oktober 

Am 24. Oktober 2020 reiste der TV Willstätt zum letzten Saisonspiel nach Konstanz, danach wurde die Spielrunde 20/21 abgebrochen. Eine 183-tägige Coronapause folgte, bevor man hoffnungsvoll am 10. April in Dansenberg in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga startete. Doch schon die kurzfristigen Verpflichtungen von Oberliga-Torhüter Steffen Dold und Linksaußen Philipp Kunde zeigten, dass Willstätt viele Ausfälle zu verkraften hatte. Dazu kam eine weitere Liste mit angeschlagenen Spielern, die nach ihren Verletzungen noch ihre Form suchten. Dane Markovic musste beruflich bedingt den Verein frühzeitig verlassen. Ebenso sorgten Corona-Verdachtsfälle im Umfeld von Spielern für kurzfristige Absagen.

Doch damit nicht genug, sogar Trainer Ole Andersen fiel krankheitsbedingt aus und konnte bei den finalen Spielen der Aufstiegsrunde nicht mehr eingreifen. Mit einer einigermaßen funktionierenden Stamm-Sieben musste Co-Trainer Frederik Beker die verbleibenden Spiele absolvieren. Insgesamt gesehen sah es jeweils in den ersten 40 bis 45 Minuten für die Willstätter meist gut aus, die Niederlagen wurden erst in den Schlussminuten der Spiele klar, wenn die Luft einigen Spieler ausging. Der TVW belegte in der Abschlusstabelle mit 3:9 Punkten den sechsten Platz und verfehlte das Primärziel Platz eins bis vier deutlich. Einziger Lichtblick war wiederum Velz, der mit 53/14 Toren die Torjägerliste der Gruppe B deutlich anführte.

Andersen holt sich Unterstützung ins Trainerteam

Mit den bereits vermeldeten Neuzugängen Felix Krüger, Lennart Sieck und Maxime Duchêne verstärkt sich der TV Willstätt zur neuen Saison. Zudem erhielt Philipp Kunde einen Einjahresvertrag. Steffen Dold ist nicht mehr an Bord. Absprachegemäß wechselte der Torhüter zurück zum TuS Schutterwald. Trainer Andersen und Torhüter Sieck wurden erfolgreich operiert und freuen sich auf die anstehenden Aufgaben. Die spielerische Weiterentwicklung, auch mit dem Wissen über die Rückschläge in der Aufstiegsrunde, ist ein Ziel für die kommende Saison.

Mit Frank Klomfass (Torwarttrainer) und Werner Minder (Betreuer/Statistiken) holte sich Ole Andersen zwei Unterstützer in sein Umfeld, welche sein Vertrauen haben. Dagegen wurde mit Luis Pfliehinger (Karriereende), Felix Gäßler (TuS Ottenheim) und Josip Kvesic (Ziel unbekannt) drei Spieler nach dem letzten Heimspiel verabschiedet.