Die Spielerinnen des SC Sand haben gute Chancen, auch in der kommenden Saison in der ersten Liga zu jubeln. Nach dem Sieg gegen Meppen hat der SCS den Klassenerhalt in der eigenen Hand. Archivfoto: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Ortenauerinnen schlagen Meppen und stehen vor dem letzten Spieltag auf einem Nicht-Abstiegsplatz

Der Druck war groß – aber im Abstiegs-Kracher gegen den SV Meppen hat der SC Sand standgehalten. Mit dem Sieg gegen die direkten Konkurrenten stehen die Ortenauerinnen kurz vor dem Klassenerhalt.

Bundesliga, Frauen: SV Meppen - SC Sand 0:2 (0:0). Emily Evels lag Sekunden vor dem Schlusspfiff ausgepowert auf dem Platz und sehnte das Ende der nervenaufreibenden Begegnung herbei. So wie ihr ging es zu diesem Zeitpunkt allen, die dem SC Sand nahestanden und in der Meppener Hänsch-Arena mit von der Partie waren. Wer nicht körperlich am Ende seiner Kräfte war, der war mit den Nerven ziemlich am Ende. Immerhin ging es in dieser Partie beim Aufsteiger SV Meppen für beide Mannschaften um den Klassenerhalt. Den hat der SC Sand nach dem 2:0-Erfolg im Emsland zwar noch nicht in der Tasche, hat den Ligaverbleib jetzt aber bei einem Zähler Vorsprung auf den Nicht-Abstiegsplatz in der eigenen Hand.

Evels hätte ihre grandiose Leistung beinahe mit einem Tor gekrönt, doch das Schiedsrichtergespann versagte dem Treffer in der 43. Spielminute seine Anerkennung. Nur wenige Sekunden später hatte Patricia George die zweite dicke Sander Möglichkeit auf dem Fuß und schon zuvor war Dörthe Hoppius dicht davor, mit einem Fallrückzieher ein Treffer der Marke "Tor des Monats" zu erzielen. Meppens Keeperin Kari Närdemann hatte allerdings etwas dagegen und lenkte das Leder zur Ecke. Somit blieb es zur Pause im Emsland beim 0:0.

Die Gäste mit Trainer Alexander Fischinger mussten sich bis zur 67. Minute gedulden, ehe ihr engagiertes Anrennen in Zählbares umgemünzt wurde. Die Hereingabe von Chiara Loos wurde vor die Füße von Myrthe Moorrees geköpft, die von der Strafraumgrenze den Ball kompromisslos in die Maschen hämmerte.

Sander Defensive zeigt sich sehr stabil

Wer nun glaubte, des SC Sand würde in alte Muster zurückfallen und ähnlich wie gegen Duisburg postwendend den Ausgleich kassieren, der sah sich getäuscht. Angetrieben von einer unermüdlichen Evels und einer souveränen Jasmin Pal im Tor ließen die Gäste bis auf den einen oder anderen Eckball nichts zu. In der 86. Spielminute fiel die Entscheidung zugunsten der Ortenauerinnen. Die erst zwei Minuten zuvor eingewechselte Molli Plasmann beendete nach Vorarbeit von Loos die Meppener Hoffnungen auf ein Remis und vollstreckte zum 2:0-Endstand.

Die Fischinger-Elf war den Gastgeberinnen in dieser Partie in allen Belangen überlegen und hat es nun in zwei Wochen selbst in der Hand, in das achte Jahr in Folge in der Frauenfußball-Bundesliga zu gehen.

"Das war ein Krimi heute", sagte Sands Manager Gerald Jungmann nach der Begegnung und war zunächst damit beschäftigt, seinen Puls wieder in geordnete Bahnen zu bekommen. "Es war allerdings erst Teil eins, Teil zwei folgt in zwei Wochen und da kommt mit Leverkusen noch mal eine Granaten-Mannschaft auf uns zu. Allerdings haben wir uns aus den jüngsten drei Spielen Selbstvertrauen erarbeitet", sagte der Manager, der nicht auf Freiburger Schützenhilfe in zwei Wochen zählt. Dort nämlich muss der SV Meppen zum Saisonausklang auflaufen.

Trainer Fischinger richtet den Blick bereits nach vorne: "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es keinen logischen Grund dafür gibt, wieso wir das Spiel heute in Meppen verlieren sollten. Außerdem habe ich ihnen in Erinnerung gerufen, dass es hierbei auch um das Lebenswerk von Gerald Jungmann geht und sie es dem Verein schuldig sind, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Jetzt haben wir noch einmal zwei Wochen, in denen wir intensiv zusammen trainieren können, um dann in einem zweifellos schweren Finale den Klassenerhalt sicher zu machen. Die Spielerinnen haben gezeigt, dass sie gerne in dieser Konstellation zusammenbleiben würden und spielen daher gegen Leverkusen auch um ihre eigene Zukunft."

SC Sand: Pal; Brandenburg (59. Jordan), Moorrees, Georgieva, Evels, Blagojevic (59. Sakar), Gentile (84. Balcerzak), Loos, Green (71. Browne), George, Hoppius (84. Plasmann).
Tore: 0:1 Moorrees (67.), 0:2 Plasmann (86.).