Dem Parkkonzept in Rust folgten die "Knöllchen". Zum Ärger der Anwohner. Foto: Symbolfoto: Klose

In der Sitzung des Gemeinderats Rust am Montag hinterfragten zwei Anwohner das neue Ruster Parkkonzept.

Rust. Mit großem Aufwand und unter mehrfacher Beteiligung der Bürgerschaft wurde in der Gemeinde Rust ein neues Parkkonzept gestrickt. Sein Ziel: der Flut des Verkehrsaufkommens in der Tourismusgemeinde Herr zu werden und dabei die Bürger so wenig wie möglich einzuschränken. Logischerweise erfolgte mit der Umsetzung auch die Kontrolle. Eines der wesentlichen Ergebnisse war die Einführung von zeitlichen Parkzeitbeschränkungen. Mit den ersten "Knöllchen" an der Windschutzscheibe auf dem Parkplatz beim Sportgelände kamen die ersten Beschwerden (wir berichteten).

Lange Vorarbeiten gingen Konzept voraus

In der Sitzung des Gemeinderats Rust am Montag hinterfragte nun ein Anwohner "Im Sindel" und eine Anwohnerin "An der Runz" das Konzept. In diesem Wohngebiet gilt: Parken mit Parkscheibe in nur gekennzeichneten Flächen für zwei Stunden zwischen 8 und 19 Uhr. Auch wurden dort die ersten Verwarnungen zum Ärger der Betroffenen bereits ausgesprochen. Ihre Fragestellung: "Wie wurde das Konzept erarbeitet, welche Ziele standen dahinter? Gibt es Planungen, um die Anwohner zu entlasten, zum Beispiel durch einen Anwohnerparkausweis?"

Bürgermeister Kai-Achim Klare nahm sich viel Zeit, um den Fragestellern den langen Entwicklungsprozess zu erklären, in dem besonders die Bürger in mehreren Bürgerbeteiligungen und Workshops mitgenommen wurden. Viele Impulse der Bürgerschaft seien im Konzept sichtbar geworden. "Mehr Beteiligung der Bürger geht nicht", sagte Klare. Anwohnerparkausweise seien im Wohngebiet "Ettenheimer Weg" nicht möglich. Ausnahmegenehmigungen seien nur möglich, wenn auf privater Fläche keine Stellplätze ausgewiesen werden könnten.

Den Vorwurf, dass die Öffentlichkeit über die Planung nicht informiert worden wäre, wies Klare entschieden zurück. Mit Veröffentlichungen auf vielen Kanälen sei das Thema Parkkonzept jederzeit transparent und so eine Beteiligung aller Bürger möglich gewesen, betonte er.

Hauptamtsleiterin Petra Engelmann teilte mit, dass sie sich mit der Umsetzung des Konzeptes bereits einiges und auch Unschönes per Telefon anhören oder per Mail lesen musste. Auf manchen Grundstücken gäbe es mehr Autos als ausgewiesene Stellplätze, weshalb der öffentliche Raum genutzt werde.