Mit großem Engagement unterstützen die Praktikantinnen Alicia Lehmann (von links) und Salome Weißer im Tafelladen Henriette Haas beim Packen der Weihnachtstüten. Foto: Jehle

Zu Weihnachten werden bedürftige Menschen seit der Eröffnung des Hornberger Tafelladens mit einer bunt befüllten Tüte beschenkt. Möglich ist dies nur durch Spenden.

Hornberg - Dieses Jahr halfen zwei Praktikantinnen der Triberger Realschule beim Packen mit. Bereits vor 15 Uhr warten am Freitagnachmittag die Kunden des Tafelladens auf Einlass. Jugendliche und Kinder, betagte Menschen sowie Männer und Frauen jeglichen Alters wollen einkaufen. Am Freitag werden sie dazu eingeladen, sich "um die Ecke" eine Tüte zum Christfest abzuholen.

Realschülerinnen zeigen viel Engagement

Auf beengtem Raum herrscht dort geschäftiges Treiben. Henriette Haas, die Vorsitzende der Awo-Hornberg, weist die beiden Praktikantinnen Alicia Lehmann und Salome Weißer in die Vorgehensweise ein. Die beiden Mädchen besuchen die siebte Klasse der Triberger Realschule und wohnen in Hornberg-Reichenbach. Sie absolvieren im örtlichen Tafelladen ihr Sozialpraktikum, das sie sich selbst aussuchen konnten. Die dafür erforderlichen 25 Stunden werden wohl deutlich überschritten. "Das sind zwei ganz Fleißige", lobt Haas das Engagement der Schülerinnen.

Tüten werden auf Kunden zugeschnitten

Das Packen der Tüten ist umsichtig und akkurat auf die Kunden zugeschnitten. "Eine Familie mit fünf Kindern erhält eine andere Zusammenstellung und mengenmäßig mehr als Alleinstehende", erklärt Henriette Haas. Auch benötigen Frauen andere Hygieneartikel als Männer. Zahnbürsten und Zahnpasta können alle gebrauchen. Kinder erhalten zudem eine spezielle Tüte mit unter anderem einem Nikolaus. Diese wurden von dem Eine-Welt-Laden in Wolfach gespendet. Lebkuchen, eine Kerze und von den kürzlich gespendeten Masken werden in jede Tüte zugepackt.

Betrag nach Haushaltsgröße gestaffelt

Durch die Aktion des Wolfacher FC 1920 fällt die diesjährige Bescherung üppiger aus. Anlässlich ihres Jubiläums hatten die Fußballer eine Initiative zugunsten der Tafel gestartet und 3000 Euro gespendet (wir berichteten). Das Geld wird in Form von Heimatkärtle-Gutscheinkarten verteilt. Der vermerkte Betrag ist gestaffelt nach Haushaltsgröße. Der Zuschuss kann bei den teilnehmenden Geschäften eingelöst werden. "Mit den besten Grüßen vom FC Wolfach", sagt Haas beim Überreichen der Gutscheine, deren Ausgabe sie akribisch dokumentiert.

1000 Euro kommen aus Oberwolfach

Neben tollen Sonderaktionen wie diesen freut sich Haas auch über wiederholte Spenden wie die des Oberwolfacher Holzhandels Groß in Höhe von 1000 Euro. "Die Verwendung des Geldes durften wir uns aussuchen und so konnte zu den haltbaren Lebensmitteln dazu auch Leckeres wie Lebkuchen finanziert werden", meint Haas. Inzwischen sind Alicia und Salome versiert beim Packen und reichen Henriette Haas die für Frauen und Männer, Familien und Kinder gefüllten Taschen zu. Die Kunden freuen sich über die Bescherung und verleihen ihrem Dank mit Worten und einem Lächeln Ausdruck.

Die Idee hinter den Tafelläden

Immer mehr Menschen müssen mit immer weniger Einkommen ihren Unterhalt bestreiten – gleichzeitig werden einwandfreie Lebensmittel vernichtet. Ehrenamtliche Helfer holen Lebensmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden, bei Sponsoren ab und geben sie sehr kostengünstig ab. So erhalten sozial benachteiligte Menschen durch Sparen einen bescheidenen finanziellen Spielraum.