Die meisten Kommunen im Kinzigtal beziehen ihr Wasser aus der „Kleinen Kinzig“. Foto: Springmann

Aus Bächen und Flüssen darf derzeit kein Wasser für landwirtschaftliche Flächen und Hausgärten genutzt werden. In einigen Orten sollen Bürger Wasser sparen. Wie gesichert ist die Versorgung im Kinzigtal?

In einigen Orten in der Region, wie zum Beispiel Lahr-Kuhbach, herrscht schon Wasserknappheit. Vor allem die Kommunen, die ihren Wasserbedarf mit überwiegend mit oberflächennahen Quellwässern decken, bekommen Probleme. Doch wie sieht es in den Kinzigtäler Gemeinden aus, die ihr Wasser hauptsächlich aus dem Stausee der Kleinen Kinzig beziehen? Und wie ist die derzeitige Situation in den Außenbereichen, die zum großen Teil eigene Quellen haben?

Hornberg: Laut Hauptamtsleiter Oswald Fleig gibt es in Hornberg derzeit keine Probleme mit der Wasserversorgung. „Frühere Probleme wurden durch Neufassungen von Quellen behoben“, sagt er. Bewohner der Außenbereiche haben in Hornberg die die Möglichkeit, Wasser am städtischen Bauhof zu tanken oder die Feuerwehr liefert Wasser gegen eine reduzierte Gebühr. Bisher habe aber noch niemand davon Gebrauch machen müssen.

Gutach: Zwar herrsche noch kein Mangel an Trinkwasser, dennoch meint Christian Sum von der Gutacher Gemeindeverwaltung: „Trinkwasser zu sparen und sinnvoll einzusetzen ist immer erstrebenswert.“ Von den Eigenversorgern seien noch keine Meldungen über Probleme eingegangen. Falls sich das ändere, sei der Aufbau einer Rückversorgung realisierbar. „Ansonsten gibt es einen Wassertransport des Eigenversorgers an zugewiesener Übergabestelle in dafür geeignete und zugelassene Behälter“, so Sum.

Mühlenbach: Auch in Mühlenbach ist die Lage noch recht entspannt, auch im Außenbereich. „Es gibt dort Quellen, die noch reichlich Wasser führen und andere, die weniger Wasser führen. In den Außenbereichen helfen sich die Anwohner gegenseitig, falls Wasser in einer Quelle fehlt. Sollte dies nicht möglich sein, besteht die Möglichkeit, mit einem Tankfahrzeug Wasser in den Außenbereich zu befördern“, berichtet Bettina Waldmann von der Mühlenbacher Verwaltung.

Hausach: „Wasser zu sparen ist bei uns noch kein Thema“, sagt Winfried Klausmann als Angestellter des Hausacher Bauamts. Hausach hänge zu 100 Prozent an der Wasserversorgung der kleinen Kinzig und aus da gebe es noch keine Engpässe. Auch für bei den Einwohnern im Außenbereich sei ihm noch nichts über Probleme in der Wasserversorgung bekannt. Sollte sich das ändern, können sich die Betroffenen, bei der Stadt zum Beispiel an einem Hydranten Trinkwasser entnehmen. Über einen Zähler werde die Entnahme zu den üblichen Wasserpreisen abgerechnet.

Hofstetten: „Die Quellen geben derzeit ausreichend Wasser“, meldet Bürgermeister Martin Aßmuth für Hofstetten. Das gelte auch für den Außenbereich. Sollten dort Quellen trocken fallen, können die Betroffenen Wasser bei der Gemeinde abholen – „allerdings hat sich noch niemand bei uns gemeldet, der Unterstützung benötigt“, so Aßmuth.

Steinach: Auch in Steinach ist in Sachen Trinkwasser derzeit „alles im grünen Bereich“, heißt es aus dem Rathaus. „Falls im Außenbereich Quellen trocken fallen, stellt die Gemeinde Wasser gegen Kostenersatz zur Verfügung“, informiert die Verwaltung auf Anfrage unserer Redaktion. Das Wasser müsse mit eigenen Behältnissen abgeholt werden. Falls ein Wassertransport notwendig würde, könne das THW Biberach diesen gegen Entgelt vornehmen. Allerdings gab es in diesem Jahr auch in Steinach noch keinen Fall, in dem bei der Gemeinde angefragt wurde.

Wolfach: Auch die Stadt beziehe ihr Wasser zu großen Teile aus der Kleinen Kinzig, die eine sichere Versorgung gewährleiste, antwortet Peter Göpferich als Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs Wasserversorgung. Falls „Wassermangel“ bei einzelnen Anwesen im Außenbereich auftrete, könne durch die Stadt entsprechend der hygienischen Vorschriften Wasser an die entsprechenden Grundstücke gefahren werden. „Im Rahmen der Beschaffung des Gerätewagens Logistik der Feuerwehr wird auch noch ein Wassertank mit 4000 Liter Fassungsvermögen unter anderem für diese Zwecke beschafft“, so Göpferich weiter. In der Vergangenheit habe es diesbezüglich vereinzelt Anfragen gegeben, aktuell aber noch keine.

Oberwolfach: „Wir beziehen einen Teil des Trinkwasser aus eigener Quelle und einen Teil aus der Kleinen Kinzig“, so Bürgermeister Matthias Bauernfeind. Wasser sei in der öffentlichen Versorgung genug vorhanden. Die Gemeinde halte zwei Trinkwasserbehälter mit je 1000 Liter vor, sollten im Außenbereich die Quellen trocken fallen. „Hier haben wir die letzten Jahre vorgesorgt“, so Bauernfeind. Betroffene hätten sich aktuell noch nicht gemeldet.

„Kleine Kinzig!

Der Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig ist einer von vier Fernwasserversorgern in Baden-Württemberg. Auf der Internetseite des Zweckverbands ist zu lesen, dass ihm 32 Verbandsmitglieder angehören. Die „Kleine Kinzig“ versorge derzeit circa 350 000 Einwohner. Fischerbach, Gutach, Haslach, Hausach, Hornberg, Mühlenbach, Oberwolfach, Steinach und Wolfach gehören dem Zweckverband an.