Der Wasserverlust im LGS-See soll durch die Verstärkung der Dämme deutlich verringert werden.                                           Foto: Maier

Lahr - Seit dem LGS-Jahr 2018 beschäftigt der leckende Stegmattensee Bevölkerung, Stadt und Behörden. Die Lösung des Problems rückt jetzt näher, denn der Gemeinderat hat am Montag mit großer Mehrheit ein detailliertes Sanierungskonzept verabschiedet. Es gab vier Nein-Stimmen – drei von der Fraktion Linke Liste/Tierschutzpartei, eine von Manfred Himmelsbach (AfD). Rudolf Dörfler (CDU) enthielt sich.

Die Stadt steht unter Druck, den See abzudichten

Die Stadt steht, wie mehrfach berichtet, unter Druck, den See dicht zu bekommen. Denn er verliert bekanntlich Wasser – zwar weniger als in den ersten Jahren nach seinem Bau, aber aus Sicht des Landratsamts als zuständige Wasserbehörde immer noch zu viel. Deshalb hat die Kreisbehörde der Stadt Grundwasserentnahmen in den bisherigen Mengen ab Beginn des neuen Jahres untersagt.

Nach unten ist das Becken durch natürliche Tonschichten und zu den Seiten durch neu aufgebaute Dämme abgedichtet – oder auch nicht, da eben viel zu viel Wasser abfließt. Folien oder andere synthetische Baustoffe waren von Anfang an nicht vorgesehen – und sie werden laut dem am Montag beschlossenen Sanierungskonzept auch jetzt nicht zum Einsatz kommen. Geplant ist vielmehr die wirksame Abdichtung der Kerndämme, die von einem Fachbüro als "Hauptschuldige" des Wasserverlusts ausgemacht worden sind.

Künftig soll eine 660 Meter lange, vertikale Dicht- oder Spundwand den Uferdamm stabilisieren. Eingebaut werden soll die Wand mittels eines senkrechten "Schlitzgrabens". Geplant ist, die Sanierung im November auszuschreiben. Die Stadt rechnet dann mit einer Bauzeit von rund 110 Werktagen. Demnach soll der See bis Ende Mai 2023 – dem Beginn der Badesaison – fertig saniert sein.

Stadträtinnen pochen auf Rechtssicherheit

Die Stadt rechnet in diesem Jahr mit 700 000 Euro und 2023 mit 500 000 Euro Sanierungskosten. Jedoch: Es läuft noch ein Verfahren gegen das Unternehmen, das den See angelegt hat – und zwar nach Meinung der Stadt fehlerhaft. Die Verwaltung erwartet deshalb, die Sanierungskosten später ersetzt zu bekommen.

Ilona Rompel (CDU) und Dorothee Granderath (Grüne) forderten, bei der See-Sanierung auf Rechtssicherheit zu achten, damit die Haftungsfrage geklärt sei, falls wieder etwas schiefgeht. Dieser Aspekt solle bei der Ausschreibung besondere Beachtung finden, bestätigte Baubürgermeister Tilman Petters.