Die Firma Sequenz faszinierte mit einen kleinen Eindruck in die Praxis von Chemielaboranten und Chemikern. Foto: Spinner

Bei der Berufsinfomesse in Ettenheim informierten sich zahlreiche Schüler über verschiedene Berufsfelder und Ausbildungsmöglichkeiten. Vor allem für Handwerksbetriebe war es wichtig, sich den Jugendlichen zu präsentieren.

In der Stadthalle Ettenheim sind am Mittwoch großen Banner mit Firmenlogos sowie Infotische, auf denen Flyer ausgelegt zu sehen. Daneben stehen engagierte Vertreter der Unternehmen. Sie locken zum Beispiel mit einem Glücksrad. Außerdem können die Schüler Kugelschreiber, Leinenbeutel oder Schlüsselanhänger erwerben. Auch ein kleines Gewinnspiel gibt es.

Die Berufsinfomesse des August-Ruf-Bildungszentrums (Arbiz-Messe) in Ettenheim fand zum ersten Mal nicht in den Klassenräumen statt, sondern in der Stadthalle. Rund 20 Unternehmen stellten sich für den Berufsstart im September 2024 vor. Viele Schüler der neunten Klasse nutzen das Angebot.

Unter anderem ist das Landratsamt Ortenaukreis präsent. Es bietet insgesamt sechs verschiedene Ausbildungen und acht duale Studiengänge an, erklärt Jane Henninger, die das Landratsamt bei der Berufsinfomesse vertritt. Für das Landratsamt sei es wichtig, sich zu zeigen. Es sei nämlich den Jugendlichen meist noch nicht bekannt, weil der erste Kontakt meist erst nach dem Führerschein erfolgen würde, so Henninger.

Edeka Südwest informiert zur Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, aber auch für Berufe im Einkauf, im Personalwesen, im Vertrieb und der Buchhaltung.„Wir sind zufrieden, da es die Schüler großes Interesse zeigen“, sagt Larissa Gewald von Edeka Südwest.

Büroberufe sind oftmals beliebter als Handwerksberufe

Die Firma Mosolf stellt sich als Unternehmen vor, das vor allem in Handwerksberufen, wie Kfz-Mechaniker, Karosseriebauer und Lackierer, aber auch für den Beruf Handelskaufmann ausbildet. Dabei freuen sie sich vor allem über weibliche Interessierte, so Rebecca Jane Müller, die bei der Firma Mosolf im Betriebsrat ist. Jedoch sagen sie und ihr Kollege Osman Ciftsüren, dass „IT- und Büroberufe beliebter“ sind. Im Moment hätten sie noch genug Auszubildende, aber der Versuch, „das Handwerk am Leben zu erhalten“, sei sehr anstrengend, so Müller. Die beiden sind sich sicher, dass die Anstrengungen gegen den Fachkräftemangel notwendig sind: „Wir brauchen das Handwerk“.

Viele Bewerbungen treffen zu spät ein

Anette Siefert und Flavia Burgart vom E-Werk Mittelbaden können einige Schüler von der Arbeit im Bereich der erneuerbaren Energien begeistern und „gute Gespräche führen“. Siefert bedauert jedoch, dass viele Bewerbungen die Firma zu spät erreichen und rät Schülern: „Am besten jetzt schon für das nächste Jahr bewerben“. Das E-Werk bietet wie 13 weitere Unternehmen am Donnerstag im Rahmen der Berufsinfomesse eine Betriebsbesichtigung an, für die sich die Jugendlichen beim Besuch unserer Redaktion gerade in eine Liste eintragen. Außerdem merkt Siefert an, dass es ein Praktikum eine gute Möglichkeit sei, „einen Betrieb kennenzulernen“. So hätten neun der elf Auszubildenden vorher ein Praktikum beim E-Werk gemacht.

Doch was halten die Schüler die Berufsinfomesse? Maria Vassallo sowie Nora und Larissa Walter finden die Berufsinfomesse „richtig gut“. Maria und Nora interessiert vor allem der Beruf der Steuerfachangestellten. Sie wollen am Computer arbeiten – darauf seien sie in der Schule vorbereitet worden. Larissa dagegen hat sich bei der Caritas über Pflegeberufe informiert. Sie will im medizinischen Bereich arbeiten, erzählt sie. Sie vermisst auf der Infomesse neben Berufen im Handwerk, mit Lebensmitteln und im Büro weitere Berufe im sozialen Bereich. Dennoch freut sie sich wie ihre Mitschülerinnen, verschiedene Angebote kennenzulernen.

Zu den Ausstellern

Bei der „Arbiz“-Messe in Ettenheim waren circa 20 Unternehmen beteiligt. Dazu zählen Schneider Electic, Simona AG, Tesa Offenburg, Polar-Form, Quattro-Form, Sequenz Lahr, Vogel-Bau Lahr, EBM-Papst sowie Hiller und Neugart aus Kippenheim. Präsent waren auch der Europa-Park, die Polizei Baden-Württemberg und Aldi-Süd. Auch der Caritasverband informierte interessierte Schüler über sein Angebot.