Zahlreiche Radfahrer und Wanderer haben sich mit den Volkssportfreunden am Sonntag auf unterschiedliche Rundwege begeben.
Die Volkssportfreunde Grafenhausen haben am Sonntag ihren mittlerweile schon 47. Volkswandertag ausgerichtet. Erstmals wollten sie allerdings aus unerfindlichen Gründen dazu keine Teilnehmerzahlen mehr veröffentlicht sehen. Im vorigen Jahr waren bei ihnen noch rund 450 Teilnehmer an den Start gegangen. Auch für weniger müsste man sich nicht schämen, denn damit macht der Volkssportverein seinem Namen dennoch alle Ehre. Deren Vorsitzender Reinhard Schwarz hatte sich im Gespräch immerhin noch entlocken lassen, dass neben ortseigenen Vereinen auch auswärtige Gruppen und Einzelpersonen etwa aus Göschweiler an der Wutachtalschlucht, Titisee oder solche aus dem Elsass ihre Teilnehmerkarten abgeholt hatten.
Treff- und Ausgangspunkt des Volkswandertags war die Grafenhausener Mehrzweckhalle. Auf die Radfahrer unter den Teilnehmern wartete eine Rundstrecke über 28 Kilometer über das nördliche Wittenweier, dann ging es wieder Richtung Süden nach Kappel am Taubergießen-Rand bis nach Rust und von dort zurück nach Grafenhausen. Für Wanderer stand eine kleinere Wege-Schleife über fünf Kilometer nach Ost-Kappel und zurück oder eine größere über zehn Kilometer bis hin zum dortigen Theaterwäldele zur Auswahl, inklusive der entsprechenden Verpflegungs- und Kontrollstationen. Die Zeit wurde dort jedoch nicht gemessen, denn Wettkampf war traditionell zur Vermeidung von Lauf- und Radelstress nicht gefragt. Teilnehmer konnten sich später noch einen Stempel in ihr jährliches Wanderbuch des Internationalen Volkssportverbandes drücken lassen.
Die Flachland-Strecken auf überwiegend Seitenwegen kamen blendend an, etwa bei Elvira und Martin Eichner aus Titisee, die schon seit 45 Jahren gerne wandern. Sie freuten sich ebenfalls, dass es dort angesichts sommerlicher 29 Grad Celsius keine Steigungen zu bewältigen galt. Das entfernteste Wander-Paar war sogar aus Stuttgart angereist.
In der Grafenhausener Mehrzweckhalle fanden sich nicht nur Radler oder Wanderer ein. Auch Einwohner nutzten dort gleich im Familienverbund insbesondere zur Mittagszeit die Gelegenheit, heimische Küche kalt bleiben zu lassen. Die gebotene Alternative: Jägerbraten mit Spätzle, Wurstsalat oder Grillwürste. Zur Kaffeezeit gab es auch selbst gebackene Kuchen. Zusätzlich sorgte der Grafenhausener Günter Vogelmann als Alleinunterhalter für musikalische Untermalung.
Nächstes Jahr werden die Volkssportfreunde 50
Insgesamt waren 45 der 85 Mitglieder der Volkssportfreunde am Wandertag selbst im Einsatz gewesen, unterstützt auch von örtlichen Vereinen samt Freiwilliger Feuerwehr.
Preise für die größten Teilnehmergruppen wurden an den heimischen stets wanderstarken Schützenverein (49 Mitmacher), die Musikkapelle (28), Gruppen aus elsässischem Bindernheim und Westhouse (24 und 21) sowie die Feuerwehr (21) vergeben. Nächstes Jahr feiern die Volkssportfreunde ihr 50-jähriges Bestehen, wohl jedoch eher intern und mit dem dann 48. Wandertag seit ihrer Gründung. Da fehlen nur zwei wegen der Corona-Zeit. Und die Grafenhausener Zukunft? Bundesweit stellen immer mehr Wandervereine ihre Tätigkeit ein, denn es fehlt ihnen einfach an jüngerem Nachwuchs. Reinhard Schwarz räumt ein: „Auch wir haben altersbedingte Zukunftssorgen!“