Bei einer Wohnungsdurchsuchung entdeckte die Polizei die Waffe. Foto: dpa/David Young

Der mutmaßliche Täter des Vorfalls wurde wegen versuchten Totschlags in eine JVA überstellt. Die Kripo ermittelt.

Nachdem am Samstagnachmittag ein Mann in der Werner-von-Siemens-Straße in Offenburg-Elgersweier unweit zur angrenzenden B 3 zusammengebrochen war, wurde in dem Zusammenhang ein Beschuldigter am Donnerstag in eine Justizvollzugsanstalt überstellt. Der Vorfall am Samstag hatte zu ausgiebigen Ermittlungen der Kriminalpolizei geführt.

Nach dem Zusammenbruch des Mannes gegen 14.15 Uhr musste er mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden, erklären Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Offenburg in einer gemeinsamen Mitteilung.

Ersthelfer und Zeugen eines Knallgeräusches hätten sich unmittelbar nach dem Geschehen um den Verletzten gekümmert. Der Mann wurde notoperiert, wobei eine Schussverletzung festgestellt worden sei. Unter Einbindung von Kriminaltechnikern und Ballistikern sowie auf Basis von Vernehmungen in der Nachbarschaft, eröffnete sich laut Polizei ein Verdacht gegen zunächst zwei im Umfeld des Tatorts wohnende Männer.

Polizei nimmt Mann vorläufig fest

„Neben einer umfangreichen Spurenabarbeitung lieferte insbesondere auch das akribische Zusammenspiel der kriminaltechnischen Spezialisten mit den Ballistikern weitere Anhaltspunkte“, heißt es. Sowohl die Schussrichtung als auch die Position des mutmaßlichen Schützen konnten so eingegrenzt werden. Die Ermittlungen hätten sich dann nur noch auf einen der beiden Verdächtigen – einen älteren Mann – fokussiert.

Diesen konnte die Polizei am frühen Mittwochmorgen beim Verlassen seiner Wohnung vorläufig festnehmen. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung, die die Staatsanwaltschaft Offenburg erwirkt hatte, fanden die Polizeikräfte eine entsprechende Schusswaffe mit Munition, die als verwendete Tatwaffe in Betracht kommen dürfte. Einen Waffenschein dafür habe der Mann nicht besessen.

Haftbefehl erlassen

„Die Motivlage, die Umstände des abgegebenen Schusses und inwieweit weitere Einschüsse und sichergestellte Projektilfragmente im Bereich des Tatortes eine Rolle spielen, sind noch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen“, heißt es.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg wurde der Beschuldigte am Donnerstagnachmittag der Haftrichterin beim Amtsgericht Offenburg vorgeführt. Diese folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ einen Haftbefehl wegen des Vorwurfs des versuchten Totschlags. Der Beschuldigte wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.