Jonas Hoffmann (links) freut sich mit seinem Trainer Jörg Scheiderbauer über die Qualifikation zur Ironman-WM. Foto: Scheiderbauer

Mit seinem ersten Sieg über die Triathlon Langdistanz in Nizza hat sich der Offenburger Jörg Scheiderbauer für die Ironman-WM an gleicher Stelle qualifiziert. Doch eine Schulterverletzung bremst ihn aus. Dafür will er Jonas Hoffmann vor Ort anfeuern.

In der Stadt an der französischen Riviera ist der Ironman über die Bühne gegangen. Bei dem Rennen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen siegte der Offenburger Jörg Scheiderbauer in der Klasse M 45. Erstmals in seiner Karriere hat Scheiderbauer damit eine Triathlon Langdistanz für sich entschieden.

Geschwommen wurden 3,8 Kilometer an der Promenade von Nizza mit zwei Schwimmrunden. Scheiderbauer kam mit einer sehr guten Schwimmzeit von 57:10 Minuten als Dritter seiner Altersklasse aus dem Wasser, bevor es auf die sehr herausfordernde Radstrecke ging. Mit mehr als 2 300 Höhenmetern gehört diese zu den härtesten bei den Ironman-Rennen. In seiner Paradedisziplin übernahm Scheiderbauer bereits nach den ersten Kilometern die Führung und baute diese kontinuierlich aus. Nach 170 Kilometern hatte Scheiderbauer bereits einen komfortablen Vorsprung von mehr als fünf Minuten.

Anschließend ging es auf die Marathon-Strecke an der Promenade des Anglais über vier Runden. Die hohen Temperaturen um die 30 Grad machte den mehr als 2 500 Teilnehmern sehr zu schaffen. Nach 30 Laufkilometern hatte Scheiderbauer Probleme mit seiner Schulterverletzung, die er sich fünf Wochen vor dem Wettkampf zugezogen hatte.

„Da dachte ich mir: Jetzt wird es richtig hart. Ich konnte meine linke Schulter nicht mehr richtig bewegen und nur noch mit dem rechten Arm an der Verpflegung Getränke aufnehmen“, erklärte Scheiderbauer nach dem Rennen.

Freude über Erfolg des Schützlings

Der Vorsprung auf den späteren Zweitplatzierten reduzierte sich kontinuierlich auf unter vier Minuten. Das Helferteam an der Seitenlinie motivierte Scheiderbauer aber wieder, da die Mitstreiter zwischenzeitlich ebenfalls langsamer liefen. Der Offenburger lief die abschließenden zwölf Kilometer wieder schneller und baute den Vorsprung auf den Verfolger auf mehr als neun Minuten aus.

Mit seinem ersten Sieg auf einer Ironman Langdistanz holte er sich der Viertplatzierte der Ironman WM 2019 auf Hawaii einen Slot für die diesjährige Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza. Allerdings wird Scheiderbauer im September nicht in Nizza an den Start gehen, um seine Schulterverletzung auszukurieren.

Gleichzeitig feierte Scheiderbauer als Trainer von Profi-Triathlet Jonas Hoffmann einen großen Erfolg. Bei seinem ersten Start als Profi über die Ironman-Langdistanz holte sich der Siegerländer den Dritten Gesamtplatz beim Ironman France und qualifizierte sich für die Ironman-Weltmeisterschaft am 10. September. Ein guter Grund für Scheiderbauer, die WM vor Ort an der Seitenlinie zu beobachten. Hoffmann ist Teil des A-Kaders vom Triathlon-Stützpunkt, den Scheiderbauer ins Leben gerufen hat. „Er ist ein super Läufer, kann sich aber auf dem Rad noch verbessern“, so der Trainer vor ein paar Monaten im Gespräch mit unserer Redaktion.