Beim Neujahrsempfang von Ortsverwaltung und Vereinsgemeinschaft wurde im Stadtteil auf Vergangenes und Künftiges geblickt. Vor rund 50 Gästen sprach Diana Frei in Doppelfunktion – als Ortsvorsteherin und Teil des VG-Vorstands.
Aus VG-Sicht blickte Frei zunächst auf das Veranstaltungsjahr 2023 zurück, das „mit einem kulturell abwechslungsreichen und vielseitigen Angebot“ in Erinnerung bleibe. Kritische Worte richtete sie hierzu an die Stadt: „Anforderungen wie die Anmeldung von Veranstaltungen und die Ungewissheit der Kostenübernahme bei Straßenabsperrungen“ machten den Vereinen zu schaffen. Es gelte, gemeinsame Lösungen zu finden, um einen Qualitätsverlust durch rückläufige Veranstaltungen zu verhindern, mahnte Frei. Osterfeuer, Weltkindertag, Adventsbasar, lebendiger Adventskalender, Dorfquiz – 2023 passierte einiges im Stadtteil, konnte Frei aus Sicht der Vereinsgemeinschaft festhalten.
Als Ortsvorsteherin blickte sie zunächst vom Globalen aufs Kommunale. Der drohende politische Rechtsruck habe einen handfesten Hintergrund: „Viele finden sich nicht mehr wieder in den Entscheidungen politischer Gremien, sie fühlen sich nicht ernst genommen und das öffnet die Türen für radikale politische Strömungen“. Das alles im Jahr des 75-Jährigen des Grundgesetzes: „Immer mehr scheinen den Gleichheitsgrundsatz nicht mehr akzeptieren zu wollen – das zeigt auch das vor kurzem stattgefundene, rechte Geheimtreffen in der Potsdamer Villa Adlon“, hielt die Ortsvorsteherin fest. Globale Ursachen könnten von kommunaler Seite nicht verändert werden, doch „wir können im Hier und Jetzt Dinge tun, die einen wertvollen Sinn haben, für uns selbst und für die Gemeinschaft“, warb Frei.
Die Bürger zeigen großes Engagement
Der Ortsteil habe 2023 turbulente Themen erlebt – Rodungen an der Wolfsgurgel, Beschlusssache Außenbereich, Seesanierung oder Geldautomaten-Sprengung. Aber in Mietersheim seien auch Erfolge zu verzeichnen gewesen: „Die Vorlage Außenbereich steht, ist beschlossen und kann zum Einsatz kommen. Auch die Verursacher der Rodung können dank Amtshilfe nun wohl zur Kasse gebeten werden, zum Glück.“ Abzuwarten bleibe dagegen, ob der See tatsächlich dicht sei.
Viel Lob fand Frei beim Blick zurück für „einen aktiven und loyalen Ortschaftsrat an meiner Seite“, der in zwölf Sitzungen Themen intensiv, auch kontrovers diskutiert habe. Ebenso für das hohe Maß an Kreativität und bürgerschaftlichem Engagement in Mietersheim. Der Bürgerworkshop im Mai wirkte dafür wie ein Katalysator, um neues Potenzial langanhaltend anzuschieben. Der lebendige Adventskalender, Dorfmarkt und Jugendraum waren nur drei der vielen Beispiele, die aus Freis Sicht zu nennen seien. In diesem Jahr würden Themen wie Grundschulentwicklung, Beschlusssache Außenbereich, aber auch die Kommunalwahl Mietersheim prägend begleiten.
Aus Sicht der Stadtverwaltung lobte Senja Dewes (Amtsleitung Soziales, Bildung und Sport) Mietersheim als „sehr aktiven, engagierten Stadtteil“, der 2023 viele neue Projekte auf die Beine gestellt habe – das Ganze mit einer gewissen „Unaufgeregtheit“, betonte Dewes.
Ehrungen
Für die Vereinsgemeinschaft ehrte Vorstandsmitglied Roland Pfaff Gruppen und Einzelpersonen, die sich vergangenes Jahr um Mietersheim besonders verdient gemacht haben, darunter die seit 2018 bestehenden „Seepark-Schaffer“. Die Gruppe trifft sich jeden Freitagnachmittag, zieht mit Eimer und Greifzange los und befreit den Seepark von Müll. Ausgezeichnet wurden außerdem das Orga-Team des lebendigen Adventskalenders, die Verantwortlichen des Osterbrunnens, darüber hinaus Felicitas Frei und Birgit Dupps, die umsichtigen Mitarbeiterinnen der Ortsverwaltung.