Die Wahlbeteiligung war gestern durchweg gut. In Ettenheim (das Bild zeigt eine Wählerin undWahlhelferinnen in Altdorf) lag sie bei rund 69 Prozent. Foto: Decoux-Kone

Höhenflug der Grünen geht weiter

Umland. Bittere Verluste für CDU und SPD, ein historischer Triumph der Grünen sowie satte zweistellige Ergebnisse für die AfD: Auch in den Umlandgemeinden sind die Machtverhältnisse gestern Abend ordentlich durcheinander gewürfelt worden. Mitentscheidend: eine herausragende Wahlbeteiligung von fast 70 Prozent.

In Friesenheim gingen 65,9 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne (2011: 62,1 Prozent). Mit 28,8 Prozent der Stimmen (-13,7 Prozent) verlor die CDU ihre Spitzenposition dort an die Grünen, die ihr Top-Ergebnis von 2011 (23,3 Prozent) noch einmal auf 31,5 Prozent verbessern konnten. Die SPD dagegen legte eine Bruchlandung hin: Sie verlor im Vergleich zu 2011 (23,5 Prozent) sage und schreibe 9,7 Prozent. Von Null auf 14,2 Prozent schoss die AfD, während sich die FDP von 3,6 auf sechs Prozent steigern konnte.

Auch in Schwanau war die Wahlbeteiligung erfreulich hoch (69,3 Prozent) – und auch dort gab es eine Wachablösung: Die Grünen holten 26,3 Prozent der Stimmen (2011: 23 Prozent); die CDU musste ordentlich Federn lassen, stürzte von 41,8 auf 23,1 Prozent. Überdurchschnittlich gut war das Ergebnis der SPD in der Heimatgemeinde ihres Kandidaten Karl-Rainer Kopf. Sie schaffte es auf 20,3 Prozent, was aber dennoch einen deutlichen Verlust gegenüber des 2011er-Ergebnisses (28,9 Prozent) bedeutet. Die AfD überzeugte bemerkenswerte 17,1 Prozent der Wähler, die FDP kam auf 7,3 Prozent.

Ein ähnliches Bild in Meißenheim: Bei einer Wahlbeteiligung von knapp über 70 Prozent thronen die Grünen mit 30,1 Prozent über allen anderen Parteien: Die CDU kam auf 25,6, die SPD auf 18,2 , die AfD auf 12,8 und die FDP auf 7,2 Prozent der Stimmen.

Noch einmal steil nach oben ging es für die Kretschmann-Partei auch in Neuried (Wahlkreis Offenburg), wo sie 31,5 Prozent der Stimmen holte (2011: 25,6 Prozent). Die Christdemokraten brachen mit 27,7 Prozent hingegen ein (Minus von fast zwölf Prozent). Ebenso die SPD: 11,3 Prozent bedeuten einen Verlust von fast der Hälfte der Stimmen.

Den gab es für die Sozialdemokraten auch in Ettenheim zu beklagen: Dort rutschten sie von fast 25 auf nunmehr nur noch 11,6 Prozent der Stimmen ab. Auch die CDU in der Rohanstadt dürfte sich angesichts eines Einbruchs von knapp 40 im Jahr 2011 auf jetzt 26,3 Prozent die ein oder andere Träne verdrückt haben. Jubel hingegen abermals bei den Grünen: Sie kamen auf satte 34,6 Prozent der Stimmen (Plus von 7,4 Prozent). Grund zur Freude hatte auch die AfD, die auf Anhieb 13,8 Prozent der Wähler für sich gewinnen konnte.

Stolz dürfen die Kippenheimer sein. Denn dort gab es mit 76 Prozent die höchste Wahlbeteiligung aller Umlandgemeinden. Spitzenreiter sind auch dort die Grünen (28,9 Prozent), gefolgt von der CDU (24,7 Prozent) und der SPD, für die immerhin 17 Prozent der Wähler ihr Kreuzchen machten. Die AfD liegt mit 16,2 Prozent der Stimmen knapp dahinter, die FDP ergatterte 7,2 Prozent.

Auch in Mahlberg (31,8 Prozent) und Kappel-Grafenhausen (32,7 Prozent) gingen die Grünen als Erste durchs Ziel. Behaupten konnten die Christdemokraten ihre Spitzenposition mit 33,1 beziehungsweise 30,1 Prozent aller abgegebenen Stimmen lediglich in Ringsheim und Rust, verzeichneten aber auch dort herbe Verluste von rund einem Zehntel.