Der Ettenheimer Palais Rohan soll innen und außen grundlegend saniert und umgebaut werden. Foto: Birkle

Ein Außen-Glasaufzug, ein behindertengerechter Eingang und die Stabilisierung des Dachgeschosses: Das sind nur einige der Maßnahmen, die das Ettenheimer Gebäude verbessern sollen.

Seit Jahren ist die Sanierung des Palais Rohan auf der Agenda des Ettenheimer Rats. Nun kann es endlich losgehen. Der Bauausschuss vergab am Dienstagabend die Architektenleistung für den Umbau.

Einige Stichworte des Maßnahmenkatalogs zeigen die Vielfalt der erforderlichen Aufgaben, die für das denkmalgeschützte Palais Rohan erforderlich sind, um es für die kommenden Jahrzehnte fit zu machen – sowohl innen als auch außen. Dazu gehören zusätzliche Maßnahmen des Brandschutzes und der Gebäudesanierung.

So ist vorgesehen, einen außenliegenden Glasaufzug anzubringen. Die Grundrisse im Gebäude werden neu gefasst und die Sanitärbereiche entsprechend aktueller Verordnungen neu geschaffen, einschließlich eines Behinderten-WC im Erdgeschoss mit Wickelraum. Es werden neue Holzfenster erforderlich, neue Büroeingangstüren mit Schallschutz wie auch entsprechende bauliche Maßnahmen für neue Türöffnungen im Bestand.

Der Erker soll abgebrochen werden

Der Einbau eines behindertengerechten Eingangs soll ebenfalls angegangen werden. Zudem sind Ausbesserungen im Außenputz und ein Neuanstrich des Gebäudes nötig. Auch die Leitungen werden ertüchtigt: Die Sanitärleitungen werden ebenso wie die Heizungsleitungen und der Heizkörper erneuert, nicht zuletzt wird auch die Elektroinstallation mit Beleuchtung und EDV grundlegend überarbeitet.

Dringend erforderlich ist die statische Ertüchtigung der Decke über dem ersten Dachgeschoss für Archivlasten so wie auch der Einbau von zusätzlichen Gauben auf der Nordseite die Erneuerung der Dachdeckung, die energetische Ertüchtigung der Heizkörpernischen und die Aufdachdämmung zum sommerlichen Wärmeschutz. Ebenso geplant ist die Erschließung des Palais an der Westseite und der Abbruch des Erkers.

Über den Teilnehmerwettbewerb informierte Harald Krippendorf vom Bauamt. In der ersten Stufe des Verfahrens nahmen insgesamt acht Büros teil. Anhand der vom begleitenden Beratungsgremium (Vertreter der Verwaltung) und dem beauftragten Büro Kommunal-Konzept BW erarbeiteten Kriterien qualifizierten sich drei Büros, die zur Abgabe eines Angebots aufgefordert wurden.

Am 26. April gingen zwei Erstangebote fristgerecht ein, ein Büro hatte sich zwischenzeitlich wegen Arbeitsüberlastung aus dem Verfahren genommen. Nach abschließender Überarbeitung durch die Büros gingen am 19. Juni fristgerecht zwei Angebote ein.

Stadtkapelle kann weiter im Palais proben

Es wurden zahlreiche ergänzende Fragen aus dem Gremium gestellt. Gemeinderat Thomas Dees fragte etwa, inwieweit die Stadtkapelle das Gebäude weiter nutzen könnte. Das beantwortete Harald Krippendorf positiv, da im Sandsteinbereich keine großen Maßnahmen erfolgen.

Es gelte auch, so Bürgermeister Bruno Metz auf Anfrage von Gemeinderat Bernhard Mutter, hinsichtlich der Gestaltung des Sitzungssaales noch viele Ideen und Gestaltungswünsche einzubringen. Es gebe dafür auch einen barrierefreien Zugang, berichtete der Stadtbaumeister. Während im Dachgeschoss eine Möglichkeit zur Archivierung für das Stadtbauamt geschaffen wird, erhält das Stadtarchiv Raum im Medienzentrum im bisherigen Volksbankgebäude. Mit dem Beginn der Planungen für die Sanierung und den Umbau des Palais Rohan erfolge nun der Einstieg in eine wichtige Maßnahme für den Erhalt des historischen Gebäudes für die Stadt, freute sich Bürgermeister Metz.

Die Mitglieder des Bau-, Umwelt- und Technikausschusses schlossen sich dem Vorschlag der Verwaltung aus der Vorprüfung an und erteilten den Architektenauftrag zum Umbau des Palais Rohan an Kayser Architekten, Aalen, Büro Staufen.