Die Idylle wird demnächst getrübt: Den Wasserpegel im Kleinfeldparkteich will die Stadt senken, um Fische zu entnehmen. Foto: Lehmann

Im Teich im Südwesten Lahrs leben zu viele Fische. Das könnte dazu führen, dass sie ersticken, wenn der Sauerstoffgehalt im Sommer sinkt. Um dies zu vermeiden, entnimmt einige die Verwaltung einige Exemplare – auch wenn sie dadurch sterben.

Im Teich im Lahrer Kleinfeldpark hat sich ein zu großer Fischbestand entwickelt. Die Stadt Lahr wird deshalb im Zeitraum von Montag bis Freitag, 20. bis 24. November, den Wasserbestand vorübergehend absenken und einen Teil der Fische entnehmen.

Das Wachstum des Fischbestands in dem Teich ist vor allem auf zwei Ursachen zurückzuführen, teilt die Stadt Lahr mit: Zum einen würden dort immer wieder Zierfische ausgesetzt, zum anderen fütterten Besucher des Parks die Enten und Fische mit Brot und anderen Nahrungsmitteln an. Wenn sich im Sommer das Gewässer erhitze, nehme der Sauerstoffgehalt im Wasser ab. Dies könne bei einem zu großen Bestand gar zu einem Fischsterben führen, weil die Tiere ersticken, erklärt die Verwaltung.

Gute Wasserqualität soll gewährleistet werden

Die Entnahme soll ein großflächiges Fischsterben verhindern und langfristig eine möglichst gute Wasserqualität gewährleisten. Die Stadtverwaltung hat sich dazu die fachliche Einschätzung eines Gewässerökologen eingeholt, der sie auch über die jetzt geplante Abfischung hinaus beraten wird. Auch die örtlichen Naturschutzorganisationen sowie das Tierheim seien über die Entnahme informiert worden.

Damit die Entnahme der Fische möglich ist, wird zunächst der Wasserstand abgesenkt. Das Wasser wird von der Feuerwehr der Stadt Lahr abgepumpt und versickert in einer Wiese in der Parkanlage. Anschließend werden die Fische mittels Stroms kurzfristig leicht betäubt und abgefischt, informiert die Stadt über das Vorgehen.

Der anschließende Versatz der Fische in andere Gewässer sei gemäß der Fischseuchenverordnung nicht möglich. Bei einem Teil der Individuen handelt es sich nicht um heimische Arten, sondern um ausgesetzte Zierfische, die grundsätzlich nicht in heimische Gewässer eingesetzt werden dürfen. Die Abfischung hat daher den Tod der entnommenen Tiere zur Folge.

Die Maßnahme findet in einer kühlen Jahreszeit statt, sodass das restliche Teichwasser ausreichend kühl und sauerstoffreich ist. Die Absenkung des Wasserstands schade den Fischen, die im Gewässer verbleiben, nicht. Es werde so lange abgefischt, bis abzusehen ist, dass ein Großteil des Bestands – vor allem die größeren Individuen – herausgefangen wurden. Anschließend wird der Teich wieder mit Wasser befüllt.

In einigen Wochen werde die Stadtverwaltung zudem Raubfische einsetzen. Sie sollen künftig dafür sorgen, dass sich andere – vor allem illegal eingesetzte – Fische nicht unbegrenzt vermehren können.

Sowohl die Elektrobefischung als auch der Besatz mit Raubfischen sind mit der Fischereibehörde des Regierungspräsidiums Freiburg abgestimmt. Beide Maßnahmen dürfen nur von fachkundigem Personal ausgeführt werden. In der Konsequenz sollen sie die Wasserqualität verbessern: Das Wasser wird klarer, es gibt weniger tierische Ausscheidungen, der Sauerstoffgehalt erhöht sich – und da weniger Fische im Teich leben, ist die Gefahr einer Sauerstoffknappheit im Sommer wesentlich geringer.

Appell an die Lahrer

Die Stadtverwaltung appelliert in der Mitteilung dringend an die Bevölkerung, Fische weder auszusetzen noch zu füttern. Beides kann, wie im vorliegenden Fall, letztlich Tierleid verursachen – nicht nur im Teich im Lahrer Kleinfeldpark, sondern auch in anderen Gewässern.