Personen aus dem Pfarrhaus retten und trotz enger Straße den Brand bekämpfen: Die Münchweierer Feuerwehrabteilung stand bei der Übung vor keiner leichten Aufgabe. Foto: Decoux

Für ihre Herbstübung hatte sich die Münchweierer Feuerwehrabteilung am Samstag ein anspruchsvolles Objekt ausgesucht: Beim Pfarrhaus am Kirchberg ist die Straße eng und teils steil. Viele Zuschauer sahen sich die Bewältigung der schwierigen Aufgabe an.

Angenommen wurde, dass bei Arbeiten an der Heizung im Keller des Pfarrhauses ein Feuer ausgebrochen war und dadurch Personen eingeschlossenen wurden. Zum geplanten Start um 15 Uhr läuteten allerdings nur die benachbarten Kirchenglocken, denn die von der Ortenauer Leitzentrale zu schaltende Alarmsirene blieb zuverlässig lautlos und nur der stille Funkalarm wurde leicht verspätet ausgelöst. Doch dann ging es unter Führung von Einsatzleiter Mike Brüggert Schlag auf Schlag. Ein erstes Löschfahrzeug sorgte für zügige Wasserversorgung, und sogleich begann vorrangig die Personenrettung durch Atemschutzträger – sowohl aus dem Keller heraus als auch per Steckleiter aus den oberen Pfarrhaus-Fenstern. Dabei konnte die angeforderte Ettenheimer Drehleiter wegen der Gegebenheiten nicht helfen, sondern sorgte stattdessen aus 23 Metern Höhe von oben für weiteres Löschwasser zum Abschirmen eines Schopfes und des Nachbargebäudes.

Längst war auch die Wallburger Feuerwehrabteilung mit einem weiteren Löschfahrzeug eingetroffen und hatte eine entsprechende Riegelstellung von unten bezogen und auch weitere Atemschutzkräfte zur Verfügung gestellt. Übergeben wurden schließlich sämtliche gerettete Personen zur weiteren Betreuung dem DRK Münchweier-Wallburg samt Rettungswagen mit Gruppenführerin Rebecca Billharz.

Insgesamt waren 20 Münchweierer, sieben Wallburger Feuerwehraktive und sechs DRK-Kräfte im Übungseinsatz.

All dies wurde von zahlreichen Zuschauern gespannt verfolgt, zumal über den Geschehensablauf per Lautsprecherkommentaren von Markus Binz bestens informiert. Die Kindertagesstätte St. Anna bewirtete die Besucher sogar im Pfarrhof schon während des Ablaufs der Feuerwehrübung mit Getränken samt großer Kuchentheke – im Ernstfall natürlich so nicht zu erwarten. Aber auch deshalb staunten bei der Übung wohl besonders viele faszinierte Kinder und Erwachsene über den „Rettungs- und Löschbetrieb“ und durften später sogar streng gesichert mit der Ettenheimer Drehleiter noch von oben auf das Dorf schauen.

Lob für die Feuerwehr

Bei der Übung anwesend waren die Ortsvorsteher Charlotte Götz (Münchweier), Rita Ohnemus (Ettenheimmünster) und Manfred Schöpf (Wallburg). Götz lobte die beeindruckende Übung: „Wir sind weiterhin sehr stolz auf unsere ehrenamtlich Freiwilligen bei der Feuerwehr.“ Nicht minder zufrieden waren der Münchweierer Abteilungskommandant Florian Bühler und Ettenheims Gesamtkommandant Jürgen Rauer. Bei der anschließenden Manöverkritik im Gerätehaus zur leckeren Gulaschsuppe gab es nichts zu meckern.