Beim Trekking dürfen naturverbundene Wanderer ihr Zelt ganz legal mitten im Wald aufschlagen. Foto: Sebastian Schröder-Esch

"Trekking-Camps" ermöglichen Übernachtungen in der Wildnis.

Ortenau - Nach Corona-bedingter Zwangspause ist das Projekt "Trekking Schwarzwald" in seine fünfte Saison gestartet. Seit Montag ist die Buchungsplattform für naturverbundene Wanderer freigeschaltet – sieben Camps warten auf Übernachtungsgäste.

Jedes Trekking-Camp kann im Zeitraum vom 12. Juli bis 31. Oktober für jeweils eine Nacht reserviert werden. Für mehrtägige Touren kann man von einem Standort zum nächsten wandern, teilt der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mit. Längerfristiges Ziel ist es, das Netz an Trekking-Camps immer engmaschiger über den gesamten Schwarzwald zu knüpfen.

Sieben Trekking-Camps gibt es bereits im Nordschwarzwald zwischen Baden-Baden, Baiersbronn und Freudenstadt, drei Camps befinden sich am Albsteig und am Schluchtensteig im Südschwarzwald. Alle liegen abseits der Ortschaften und bieten Platz für drei kleine Zelte, eine Feuerstelle und eine Komposttoilette.

Wildes Campen soll in Bahnen gelenkt werden

"Die Trekking-Camps bieten authentische Naturerlebnisse hautnah, ohne die teils empfindliche Flora und Fauna des Schwarzwalds zu belasten", erklärt Karl-Heinz Dunker, Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. "Gerade in Corona-Zeiten waren unkontrolliertes Querfeldein-Wandern und wildes Campen im Wald eine echte Belastung für die Natur. Dank der Camps werden die Trekker in verträgliche Bahnen gelenkt."

Die Trekking-Camps erfreuen sich laut Naturpark stetig wachsender Beliebtheit und sind immer schnell ausgebucht, vor allem an Wochenenden und in den Ferien.

Da vor Ort für eine Zeltübernachtung in der Natur nur die nötigste Infrastruktur und minimaler Komfort bereitgestellt werden, müssen Trekker Ausrüstung, Verpflegung und Wasser selbst mitbringen. Die Übernachtung in einem Camp ist nur nach vorheriger Anmeldung über die Buchungsplattform möglich. Pro Zelt kostet die Übernachtung in einem der Camps zwölf Euro – maximal drei Personen pro Zelt sind erlaubt. Solange die Inzidenzen in den betreffenden Landkreisen stabil unter 35 bleiben, ist für die Übernachtung kein GGG-Nachweis (geimpft, getestet oder genesen) notwendig.

Das Projekt wurde 2017 gemeinsam von den beiden Schwarzwälder Naturparks, dem Nationalpark und Forst-BW initiiert. Ziel ist es, in Abstimmung mit dem Naturschutz und Waldbesitzern ein Netzwerk von Trekking-Camps entlang zentraler Fernwanderwege zu etablieren.