Nachdem bereits in Paris – unser Foto zeigt eine Szene aus dem Vorort Nanterre – Autos im Zuge der aktuellen Unruhen in Brand gesteckt wurden, kam es in der Nacht auf Freitag auch in Straßburg zu Gewaltausbrüchen. Foto: Morissard

Auch in Straßburg ist es zu Gewaltausbrüchen gekommen: In der Nacht auf Freitag brannten 72 Autos, zudem wurden Tramzüge angegriffen, teilt die Nachbarstadt Kehl mit.

Seit am vergangenen Dienstagmorgen ein 17-Jähriger in einem Vorort von Paris von einem Polizeibeamten erschossen wurde, kommt es vor allem in größeren französischen Städten zu Gewaltausbrüchen – auch in Straßburg. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag sind Medienberichten zufolge, die sich auf Angaben der Polizei beziehen, 72 Autos und um die 40 Mülltonnen in Brand gesteckt worden. Selbst Schulgebäude wurden angezündet, teilt die Stadt Kehl mit.

Auch im Rheinhafenviertel (Quartier du Port du Rhin) wurden, wie die Straßburger Verkehrsbetriebe (CTS) berichten, brennende Mülltonnen auf die Tramgleise geschoben und Tramzüge mit Steinen und Feuerwerksbatterien beworfen.

Aus diesem Grund wird das Wohnquartier Port du Rhin am Freitagabend nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr von der Tram angefahren, teilt die Stadt Kehl mit. Sie wendet an der Haltestelle Aristide Briand; die nachfolgenden Haltestellen Citadelle, Star-Coop, Port du Rhin werden nicht bedient. Das bedeutet, dass in Kehl die ganze Nacht über kein Tramverkehr stattfindet.

Unklar ist derzeit noch, ob diese Maßnahme auch auf die Nächte von Samstag auf Sonntag und von Sonntag auf Montag ausgeweitet werden muss.

Der Trambetrieb in Kehl endet damit am Freitag, 30. Juni, spätestens um 21 Uhr. Von diesem Zeitpunkt an fahren die Straßenbahnen auf der Linie D nur noch bis zur Haltestelle Aristide Briand und wenden dort – also etwas mehr als zwei Kilometer vom Kehler Rheinufer entfernt.