Die „Platzhirsch*innen“ kamen mit Geweih und gute Laune. Foto: Vögele

Das Fasentmotto „Komm und lach in Richebach“ wurde beim großen Umzug am Sonntag einmal mehr mit Leben gefüllt. Denn der Stadtteil zelebrierte mit 48 Gruppen wieder ein närrisches Spektakel erster Güte. Tausende Zuschauer säumten den Umzugsweg und sorgten für eine tolle Kulisse.

Eine große Schar Schergässler eröffnete den närrischen Zug mit den Ehrennarren und dem Baronspaar Christian II. und Nicole I. Die Musikkapellen von Reichenbach, Seelbach und Wittelbach, die Guggemusik Schutterschlurbi und der Musikzug der Feuerwehr Lahr sorgten für eine mitreißende Musik. Zünfte aus der Ortenau und darüber hinaus zeigten die bunte Vielfalt der alemannischen Fasent: Aus Seelbach kamen die Rauhlotzi, aus Kuhbach die Kühe und aus Schuttertal die Daldeifel. Die Ehre gaben sich auch die Riddelschdägge aus Kürzell, die Kruttstumpe und die Gorillas aus Schuttern, die Wiler Mooswaldsiechä und die Wiler Schrätteli vom Hochrhein.

Zu sehen waren darüber hinaus die Offenburger Lätsche, die Schreckli aus Suggental, die Ammonshörner aus Lehen und die Wuetiwieber aus Duttlingen. Auch die lustigen Prinzbacher und die Gruppe Jan Hügel mit „Jurassicpark“ aus Altenheim waren angereist.

An Hexen herrscht beim Umzug kein Mangel

Das Hexenkontingent umfasste neun schauerliche Gruppen: die Schnaig- und Luciushexen aus Wittelbach, außerdem die Lahrer Hexen, die Laubenhexen und Galgenberghexen aus Lahr. Die Hähnlefeldhexen aus Ettenheim belebten ebenso wie die Balthasarhexen aus Rust, die Steglerhexen aus Offenburg und die Schelmlehexen aus Schutterwald das närrische Treiben.

Das Salz in der Suppe beim Reichenbacher Umzug sind die Dorfgruppen, die sich alljährlich mit viel Hingabe der Fasent widmen. Hier war der TuS Reichenbach zu sehen, außerdem warben die Hofnarren fürs Waldbaden, die Vergesslichen stellten das frischgebraute Kapellezäpfli vor, die Allzweckwieber nahmen die Zeitungsenten ins Visier, während die Übrigbliebenen Altwaren anboten. Helau Hinterdorf kamen als süße Schlotzer, die Lumpenmenscher überraschten als Schneekugeln, während die Scharfen Hüpfer „Ab de Roll“ waren. Die Schorlewiiber präsentierten sich als Hanswurste, die Zämmegwirfelte erschienen als „Platzhirsch*innen“, und die Zuegloffene kamen als Krummschnäbel. Die Schierbaschtler entpuppten sich als Oktobussis, die Schissgasskracher spielten auf die Hundehäufchen in Dorf und Flur an.

Un das war noch nicht alles. Denn die Richebacher Bäbberle waren als Disco-Girls unterwegs und bei der Gruppe Schwarzwälder Allerlei musste der Hahn zu Fuß gehen.

Die Dorfgruppen mit ihren verrückten Einfällen gaben dem Tross seinen besonderen Reiz. Wie stets von den „Waggili“ betreut, fuhr zu Freude der Kinder das Bähnle als Schlusslicht des bunten Umzugs.

Die Reichenbacher Hauptstraße und der Lindenplatz rund um den Nörgler hatten sich in eine Feiermeile verwandelt. Hier gab es alles, was Herz und Magen begehrten. Noch lange nach dem Umzug feierten die Besucher in und vor den Buden und Klausen, die den Umzugsweg säumten, sowie im Nörgler oder im Wachthiisli.

Beim anschließenden fröhlichen Treiben in der Schergasse pressierte es den meisten nicht, so schnell den Heimweg anzutreten.