Nun wird dem Rathaus zu Leibe gerückt (von links): Clemens Hupfer, Sabine Obert-Kempf, Nicolai Bischler, Frank Edelmann, Petra Meister und Thomas Kopf beim Spatenstich für die Rathaussanierung. Foto: Kleinberger

Steinacher Verwaltung vollzieht symbolischen Spatenstich und Amtsübergabe

Nicolai Bischler hat mit der überdimensionierten Schaufel zum Startschuss der Steinacher Rathaussanierung nicht nur das Instrument zum Spatenstich in die Hand bekommen. Der scheidende Bürgermeister Frank Edelmann überreichte damit symbolisch auch die Amtsgeschäfte.

Steinach. Erste Gewerke waren in der Gemeinderatssitzung am Vorabend vergeben worden. Die Rückbauarbeiten übernimmt die Oberndorfer Firma "Phoenix Abbruch" zu einem Angebotspreis von fast 54 000 Euro brutto. Zudem hat der Gemeinderat den Auftrag zur Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination für 15 000 Euro netto an "Kopf Architekten" vergeben. Beide Beschlüsse fielen einstimmig.

Wie Edelmann am Dienstagmittag beim Rathaus informierte, habe das Regierungspräsidium darauf bestanden, dass die Sanierung noch unter dem scheidenden Bürgermeister angestoßen wird. Da sie durch Mittel aus dem Landessanierungsprogramm und dem Ausgleichsstock bezuschusst wird, hätte das RP eine "Planungssicherheit" hinsichtlich des Projekts haben wollen.

Edelmann wies zudem darauf hin, dass die ersten Vergaben im Kostenrahmen blieben. Die Kostenfortschreibung sieht derzeit vor, dass die Sanierung des Rathauses gut vier Millionen Euro kosten soll. Anvisiert ist eine Bauzeit von 18 bis 20 Monaten. "18 Monate halte ich allerdings für sehr sportlich", räumte der scheidende Bürgermeister ein.

Thomas Kopf von "Kopf Architekten" pflichtete ihm bei: "Ein solches Objekt ist wie ein Überraschungsei." Vorher sei kaum abzusehen, welche Arbeiten unter Umständen noch dazu kommen können. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an einen vorher nicht erkennbaren Wasserschaden im alten Welschensteinacher Rathaus, der erst während des Umbaus zum Dorfladen erkannt wurde und zu einem Statikproblem führte.

Insgesamt sei bei einer solchen Sanierung "viel zu entscheiden und zu entwickeln", blickte Kopf voraus. Edelmann ergänzte: "Das wird sicher ein tolles Projekt sein." Edelmann, Kämmerin Petra Meister und Hauptamtsleiterin Sabine Obert-Kempf informierten Bischler über die Möglichkeit, eventuell Ausschüsse zu bilden.

"Ich freue mich sehr darauf", sagte der neue Bürgermeister. Dass der Anstoß nun noch erfolgte, sei gut. "Und ich hoffe, dass wir den Zeit- und Kostenplan einhalten."

Große Fußstapfen

Es folgte eine Führung durch das nahezu leer geräumte Rathaus. Im alten Amtszimmer zeigte Edelmann auf den Teppichboden unter dem Besprechungstisch: "Hier haben wir in den vergangenen 16 Jahren in vielen Amtsleiterrunden zusammen gesessen. Die Eine oder Andere hat dabei offenbar ordentlich mit den Hufen gescharrt", deutete er mit einem Augenzwinkern in Richtung der Amtsleiterinnen auf deutliche Abnutzungserscheinungen. Die größten Spuren hinterließ aber Edelmann selbst auf der Kopfseite des Tischs.

INFO

Vereidigung

Frank Edelmann hat die Amtsgeschäfte als Steinachs Bürgermeister am Dienstag an Nicolai Bischler übergeben. Vereidigt wird er in der nächsten Gemeinderatssitzung, die voraussichtlich am 4. Dezember stattfindet. Per Wahl in der vergangenen Sitzung am Montagabend bestimmte das Gremium Bürgermeisterstellvertreter Xaver Rockenstein zu demjenigen, der Bischler formell vereidigt.