Sie sind klein, bunt und unkompliziert zu handhaben – elektronische Einweg-Zigaretten sind in Deutschland stark im Kommen. Doch die Wegwerfprodukte verschmutzen in Lahr zunehmend Wiesen und Grünflächen.
Lahr - "Einfach wegwerfen" heißt es auf der Verpackung – einige Nutzer von Einweg-E-Zigaretten nehmen das wohl wörtlich, wie einer Mitteilung aus dem Lahrer Rathaus zu entnehmen ist. Mitarbeiter des Bau- und Gartenbetriebs (BGL) würden die schädlichen Kunststoffzigaretten mit Akku immer häufiger auf den Wiesen in und um Lahr finden. Doch Gras oder Wiesenmahd mit solchen Abfällen könne nicht weiterverwertet werden und müsse als Müll beziehungsweise Sondermüll entsorgt werden.
Problem erstmals im Bürgerpark aufgetreten
"Zum ersten Mal sind die Einweg-E-Zigaretten im Bürgerpark aufgetaucht", sagt Richard Sottru, Leiter der Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt. Dort wurden sie vor allem bei den Baumgruppen gefunden. Auch im Seepark liegen sie häufig im Gras, so die Stadt. "Im Prinzip überall, wo sich die für das Produkt in Frage kommenden Verbraucher aufhalten", so Sottru.
Die Werbung zielt vor allem auf junge Leute ab und spricht dabei von "einfach wegwerfen", wenn die E-Zigarette aufgebraucht ist. "Normalerweise sollte klar sein, dass das nicht wörtlich zu nehmen ist", meint Sottru. "Einfach wegwerfen", bedeute, die E-Zigaretten im dafür vorgesehenen Abfallbehälter zu entsorgen, in diesem Fall im Restmüll, betont die Stadt.
Beim Mähen der Grünflächen könne es passieren, dass die E-Zigaretten mitsamt den Akkus zerstört werden und als giftiger Kleinmüll liegen bleiben. In Bereichen, die weniger häufig gemäht werden und wo das Gras höher steht, werden die E-Zigaretten gar nicht erst gefunden und verschwinden im hohen Gras. Dieses Langgras darf zwar aus verschiedenen Gründen, wie etwa sonstigen Abfällen und Hundekot, nicht mehr in den Ernährungskreislauf gelangen, sprich verfüttert werden. Es wird vom BGL in der Regel kompostiert oder energetisch verwertet. Doch auch da sind Batterien und Akkus unerwünschte Fremdkörper.
Nach 600 Zügen Elektroschrott
Bei elektronischen Zigaretten wird kein Tabak verbrannt, sondern eine aromatisierte Flüssigkeit verdampft. Üblich sind Elektrogeräte, bei denen "Liquids" nachgefüllt werden - die Geräte sind also wiederbenutzbar. Seit einigen Monaten aber werden die alternativen Einwegartikel, die nach circa 600 Zügen zum Elektroschrott werden, zum Verkaufsschlager. Und damit zum Problem für die Umwelt.