Die partielle Sonnenfinsternis am heutigen Dienstag ist auch in der Ortenau zu beobachten. Laut Wetterdienst soll sich der Nebel rechtzeitig verziehen. Der Wolfacher Amateur-Astronom Mario Makaro überträgt seine Beobachtungen live ins Netz.
Ortenau -
Verdunkelung fällt nur gering aus
"Das wird man nicht merken, wenn man nicht drauf achtet", schätzt der Wolfacher Amateur-Astronom Mario Makaro am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn mit bloßem Auge sei die Verdunkelung kaum wahrnehmbar. Anders mit Teleskopen, wie Makaro sie bereits am Vortag des Ereignisses bei sich aufgebaut hat. Der leidenschaftliche Hobby-Astronom ist Mitglied des Astronomischen Vereins Ortenau. An dem Himmelsspektakel will er auch andere teilhaben lassen, drum überträgt er seine Beobachtungen ins Netz.
Ab 11 Uhr will er auf der Videoplattform Youtube live berichten. "Ich werde dann beobachten, wie sich der Mond langsam vor die Sonnenscheibe bewegt und es kommentieren", erläutert Makaro. Dabei wolle er einige astronomische Themen ansprechen und das ein oder andere erklären. Einen Live-Chat, in dem Zuschauer Fragen stellen können, wird es auch geben. "Die partielle Sonnenfinsternis ist für mich der astronomische Höhepunkt des Jahres", freut sich der 53-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. Dafür habe er sich sogar Urlaub genommen.
Nebel und Wolken verziehen sich bis zum Mittag
Und die Chancen stehen gut, dass die Beobachtung glückt. "Ich gehe davon aus, dass man in der Ortenau gute Karten hat, das Schauspiel verfolgen zu können", erklärt Clemens Steiner vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart auf Anfrage unserer Redaktion. Am Dienstagmorgen werde es zwar Dunst und Nebel geben, der sollte sich bis zur Mittagszeit jedoch aufgelöst haben.
Den Wetterbericht hatte auch Makaro bereits im Vorfeld genau studiert. "Bei der letzten Sonnenfinsternis die ich live gestreamt habe, bin ich wegen des Wetters bis nach Trier gefahren", erzählt er. Das war im Juni 2021 gewesen. Für die Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis am heutigen Dienstag nutzt Makaro zwei jeweils auf einer elektrischen Montierung angebrachte Teleskope, die er berührungslos einstellen kann. An deren Ende ist eine Digitalkamera angebracht. Beide Teleskope verfügen über einen speziellen Sonnenfilter, ungeschützt wäre die Strahlung für die empfindliche Technik zu viel.
Vorsicht angebracht: Nie ungeschützt in die Sonne blicken
Das gilt allerdings auch für das menschliche Auge, mahnt Rico Dach, Sprecher des Astronomischen Vereins Ortenau, im Gespräch mit unserer Redaktion. Der direkte Blick – oder ungefiltert durch ein Fernglas oder Teleskop – könne irreparable Schäden verursachen. Er rät daher, ausgewiesene Sonnenfinsternis-Brillen zu benutzen, die der ein oder andere womöglich noch zu Hause hat. Von Alternativen – rußgeschwärzten Glasscherben etwa – hält er nichts: "Ich rate von Experimenten ab", so Dach. Mit einer selbstgebauten Lochkamera lasse sich die partielle Sonnenfinsternis jedoch auch ohne spezielle Sonnenfilter gut beobachten. Dazu gebe es unter dem Suchbegriff "Loch-Kamera" und "Sonnenfinsternis" gute Anleitungen im Internet. Wer weder basteln möchte, noch eine entsprechende Brille zur Hand hat, dem empfiehlt Dach die Live-Übertragung seines Vereinskollegen Makaro.
Hier gibt’s die Live-Übertragung
Auf seinem Youtube-Kanal "Make-Astronomie" hat der Amateur-Astronom Mario Makaro bereits ein Video mit Tipps zum sicheren Beobachten der Sonnenfinsternis hochgeladen. Die Live-Übertragung gibt’s ab etwa 11 Uhr auf www.youtube.com/watch?v=SdA5sfutmh0.