Die Lahrer Big Band wird ihre Produktion des Musicals „Hair“ (wieder-)aufführen, mit der sie auch bei der LGS Erfolg hatte. Foto: Bruno Roth

Die Rockwerkstatt veranstaltet am Samstag und Sonntag, 7. und 8. Oktober, ihr „Sounds of Lahr“-Festival in der Mehrzweckhalle im Bürgerpark. Bei freiem Eintritt bekommen die Besucher Konzerte mit Rock-und Popbands, der Big Band W sowie dem Polizeichor geboten.

Es soll ein ganz besonderes Wochenende werden, erhofft sich Wolfgang Richter, der Vorsitzende der Lahrer Rockwerkstatt. Immerhin liegen die Pläne dafür schon seit 2019 in der Schublade – damals hatte der Verein seine Idee eines zweitägigen Musikfestivals mit freiem Eintritt beim Stadtgulden eingereicht. Der Vorschlag kam sehr gut an, er erhielt bei der Premiere des Bürgerbeteiligungsprojekts die drittmeisten Stimmen, sodass die Verwaltung der Rockwerkstatt dafür 10 000 Euro aus dem Stadtgulden-Budget in Aussicht stellte.

Die Konzertidee erhielt beim Stadtgulden 2019 die drittmeisten Stimmen

Jedoch – dann kam Corona, aus dem für den Oktober 2020 geplanten Konzertwochenende wurde nichts. Auch in den beiden folgenden Jahren ließen sich die Pläne wegen der Pandemie nicht realisieren. Doch nun ist es soweit. Das „Sounds of Lahr“-Festival wird am Samstag und Sonntag, 7. und 8. Oktober, in der Mehrzweckhalle über die Bühne gehen. Dabei bleibt es bei der ursprünglich geplanten Besetzung: Der Samstag gehört den „United Lahrtists“, am Sonntag werden die Big Band W und der Polizeichor auftreten.

Man steckt längst in der heißen Vorbereitungsphase, erzählt Richter bei einem Gespräch mit unserer Redaktion. Der Realschullehrer ist seit der Gründung 1996 Vorsitzender der Rockwerkstatt, die nicht nur Konzerte im Schlachthof organisiert, sondern auch Probenräume vermietet und regionalen Nachwuchstalenten ein Forum bietet. Auch Benefizkonzerte hat die Rockwerkstatt bereits organisiert. Das in zwei Wochen geplante Festival ist aber etwas Neues für den gemeinnützigen Verein. Die Idee dazu hatten die Macher der Rockwerktstatt bei der Landesgartenschau 2019, als Open-Air-Konzerte ein großes Publikum auf das Blumenschau-Gelände lockten.

Auch die Skapunk-Formation „No Authority“ wird in der Mehrzweckhalle auftreten. Foto: Punchline Studio

So etwas muss doch wieder in Lahr möglich sein, auch ohne LGS, sagten sich Richter und Co. Ein Open-Air sollte es dabei von Anfang an nicht werden, damit man wetterunabhängig ist. Der Schlachthof mit seinen rund 400 Plätzen erschien dem Team der Rockwerkstatt für ein großes Festival zu klein, sodass man nun in die Mehrzweckhalle geht. Der Bürgerpark sei ohnehin ein tolles Gelände, außerdem ist so ein Anknüpfungspunkt an die LGS gegeben, ist Richter überzeugt. Das Ziel: „Wir wollen die große Bandbreite der lokalen Musikszene aufzeigen“. Die Besucher sollen aber nicht nur musikalisch gut unterhalten werden, sondern generell eine schöne Zeit bei dem Festival verbringen. Deshalb lässt die Rockwerkstatt auch zwei Foodtrucks kommen, die vor der Halle postiert werden.

Nun zum Musikprogramm. Der Samstagabend gehört den „United Lahrtists“ – längst ein etablierter Begriff in der Region. Es sind Gruppen, die in Verbindung mit der Rockwerkstatt stehen und unter diesem Namen zum Beispiel beim Lahrer Stadtfest auftreten.

Sänger Dominik Büchele kommt mit gleich zwei Bands zum Festival

Mit dabei am 7. Oktober sind die Bands „Unit“, „Miss Unterstood“, eine noch junge Coverband um Melissa Zucano, „Sonic Circus“ und „No Authority“. Außerdem kommt Sänger Dominik Büchele mit gleich zwei Bands – Umleitung und Rhinwaldsounds. Darüber hinaus wird Sängerin Isolde Wawrin zu hören sein.

Geplant sind jeweils Auftritte von ungefähr einer Dreiviertelstunde. Eröffnet wird der Abend um 19.30 Uhr von einer Abordnung der Musikschule – im dortigen „Groove-Lab“ werden junge Leute an die Rock- und Popmusik herangeführt. Auch die Rockwerkstatt hat dem Nachwuchs seit jeher eine Bühne geboten – nun auch beim Festival.

Wenn Richter an die Landesgartenschau in Lahr denkt, kommt ihm die „Big Band W“ in den Sinn, die seiner Ansicht nach eines der besten Konzerte bei der LGS 2018 bot. Ihr Auftritt war eine Hommage an das Musical „Hair“ und damit die „Flowerpower“-Zeit. Diese Ära soll am Festivalsonntag, 8. Oktober, ab 18 Uhr erneut aufleben, wünscht sich Richter. Neben der „Big Band“ mit ihrem „Hair“-Musical, für das eigens Profi-Sänger aus Berlin anreisen, wird auch eine Formation zu erleben sein, die man zunächst nicht mit der Rockwerkstatt verbinden würde: der Lahrer Polizeichor. Doch Richter und seine Mitstreiter wollen ein großes Publikum ansprechen und auch die Bandbreite der hiesigen Musikszene abbilden. Im Gegensatz zum Samstag soll die Halle für dieses Konzert bestuhlt werden. Der Eintritt ist aber wiederum frei.

Info – Stadtgulden-Mittel

Die Stadt stellt der Rockwerkstatt 10 000 Euro aus dem Stadtgulden-Budget für ihr großes Musikfestival zur Verfügung. Ein wesentlicher Teil davon fließt in die Miete für die Licht- und Tontechnik – denn es ist nicht möglich, das stationäre Equipment aus dem Schlachthof zu verwenden. Darüber hinaus muss die Rockwerkstatt eine Security bezahlen und für die Bands das Catering organisieren. Kosten fallen auch für Profi-Sänger an, die bei der „Hair“-Aufführung der „Big Band W“ auftreten und dafür aus Berlin anreisen werden – sie erhalten eine Aufwandsentschädigung. Darüber hinaus investiert die Rockwerkstatt in die Werbung – so soll plakatiert und mit einem Banner am Stadteingang für das Event getrommelt werden. Insgesamt setzt die Rockwerkstatt am Wochenende rund 25 ehrenamtliche Helfer ein.