Die alljährliche Lokalschau in Sulz, die auch bei der jüngeren Generation immer sehr gut ankam, könnte bald der Vergangenheit angehören. Foto: Fleig

Dem Rassekaninchenzuchtverein Sulz stehen schwere Zeiten bevor. Das wurde bei der Hauptversammlung deutlich. Aufgeben will man aber nicht.

Die Probleme der Sulzer Züchter sind vielschichtig, wie dem Bericht des Vorsitzenden Heinz Sexauer im Vereinsheim des TV Sulz zu entnehmen war. Zum einen habe die zurückliegende Corona-Pandemie den Verein fast zwei Jahre lahmgelegt. Zum anderen würden die aktiven Züchter immer älter und könnten so ihrem Hobby, dem Züchten verschiedener Rassen, schlicht nicht mehr nachgehen. Dem Rassekaninchenzuchtverein fehle der nötige Nachwuchs.

Corona legt Vereinsleben lahm

All diese Faktoren führen laut Sexauer dazu, dass in den vergangenen Jahren keine Siegerschauen mehr der Öffentlichkeit präsentiert werden konnten. Dies wiederum habe zur Folge gehabt, dass Einnahmen ausblieben. Die zwei Ausstellungstage mit gemütlichem Beisammensein, die jahrzehntelang immer im November stattfanden, seien der finanzielle Grundstock des Vereins gewesen. Nachdem auch die Aktivitäten der Vereinsgemeinschaft in der Sulzberghalle zum Erliegen gekommen seien, könnten auch an dieser Stelle keine Gelder mehr verbucht werden, so Sexauer.

Der Verein lebt von seinen Reserven

„Da all diese Einnahmen in kürzester Zeit weggebrochen sind, leben wir jetzt von unseren Reserven. Und ich bin froh darüber, dass wir uns innerhalb der Vorstandschaft in den letzten Jahren immer einig waren, rechtzeitig etwas auf die hohe Kante zu legen“, sagte Sexauer. „Wir haben außer dem Vereinsbeitrag der 30 Mitglieder keinerlei Einnahmen mehr, doch die Kosten für unsere Lagerhalle und Versicherungen sind gleich geblieben. Aus diesem derzeitigen Tief können wir eigentlich nur wieder herauskommen, wenn in Zukunft wieder mehr Züchter für unseren Verein gewinnen können.“ Mut macht dem Vorsitzenden der harte Kern des Vereins, die „sehr gut funktionierende Vorstandschaft“. In den vergangenen beiden Jahren seien die geselligen Gesichtspunkte des Vereinslebens in den Mittelpunkt gestellt worden, hob Sexauer hervor.

Seltene Ehrung für zwei Mitglieder

Freudige Nachricht bei der Versammlung war die Ehrung von Heinz Sexauer und Franz Josef Siegel für 60-jährige Zugehörigkeit zum Landesverband Baden, für die sie mit einer Urkunde und einem Präsent bedacht wurden. Der Bericht von Vereinsrechner Josef Kopf war sehr schnell abgehandelt, da den fehlenden Einnahmen nur Ausgaben gegenüberstanden. Aufgrund der genannten Reserven könne man „dennoch gelassen in die Zukunft schauen“. Aus dem Bericht von Schriftführer Oliver Holzwarth, der gleichzeitig das Amt des Zuchtbuchführers innehat, war deutlich zu erkennen, dass im Vergleich zu früheren Jahren deutlich weniger Arbeit zu verrichten war. Tätowart Manfred Wiegert, der zugleich das Amt des Zucht- und Jugendwarts innehat, legte dar, wie es um die Zuchtergebnisse des Vereins steht: „Ich konnte nur 80 Tiere registrieren, so wenige wie noch nie. Und auch aus dem Jugendbereich gibt es derzeit nicht viel zu berichten. Mit Lisa und Julian Kopf können wir nur zwei Jugendzüchter aufzeigen.“ Die beiden jedoch sind beim Landesverband Baden als Zuchtgemeinschaft gemeldet – sehr zur Freude von Wiegert.

Bei der Hauptversammlung wurde Herbert Ernst zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ortsvorsteher Rolf Mauch wünschte „viel Zuversicht für die sicherlich nicht leichte Zeit, die dem Rassekaninchenzuchtverein bevorsteht“.

Vereinsinfo

Termine:
Züchtertag des Kreisverbands Ortenau der Rassegeflügelzüchter und des Kreisverbands Lahr der Kaninchenzüchter in in Altdorf am 18. Juni; Jungtierschau in Rust am 22. und 23. Juli; Grillfest für Mitglieder bei der Sägmühle in Sulz am 30. Juli

Mitglieder:
30, davon sieben aktive Züchter mit sechs Rassen und zwei Jugendzüchter mit drei Rassen

Kontakt:
Vorsitzender Heinz Sexauer, Telefon 07821/3 90 57