Die Mühlenbacher Schule konnte nur durch die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur gemeinsamen Hauptschule Mühlenbach mit Außenstelle Hofstetten erhalten werden. Foto: Störr

Der Mühlenbacher Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwochabend die künftige Beteiligung der Eltern an den Fahrtkosten für Hauptschüler ab Haslach nach Mühlenbach und andersrum mit einem Euro pro Schultag beschlossen. Dabei gilt: Ein Schuljahr hat dabei 180 Tage.

Bürgermeisterin Helga Wössner blickte zunächst auf die kleine Hauptschule, die vielleicht Werkrealschule werden könnte. Die Schule habe nur durch die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur gemeinsamen Hauptschule Mühlenbach mit Außenstelle Hofstetten erhalten werden können. Die Kooperation habe immer sehr gut funktioniert, die Bezuschussung sei gerecht unter beiden Schulen verteilt worden. Die Beförderung sei durch den Kreis und darüber hinaus je zur Hälfte durch Mühlenbach und Hofstetten finanziert worden.

Mühlenbach ist ab Sommer alleiniger Schulträger

„Coronabedingt haben wir uns geeinigt, dass zum Wohle der Kinder alle in Mühlenbach beschult werden“, erklärte die Bürgermeisterin. Dann sei Personalmangel dazu gekommen und die Beschulung in Mühlenbach belassen worden. „Hofstetten hat im vergangenen Jahr die öffentlich-rechtliche Vereinbarung gekündigt, die bis zum Schuljahresende läuft“, erklärte Helga Wössner. Die weitere Bezahlung der Beförderung sei Vertragsbestandteil gewesen und keine großzügige Geste.

Ab dem Sommer werde Mühlenbach alleiniger Schulträger sein. Was bisher vom Kreis an Beförderungskosten übernommen wurde, wäre damit hinfällig (siehe Info). Dort, wo bisher 15 000 Euro an Kosten jährlich entstanden, werde künftig mit etwa 50 000 Euro zu rechnen sein. Man habe zwar überprüft, ob ein Teil der Beförderung über den ÖPNV abgedeckt werden könnte, aber das sei nicht möglich. Auch was an Investitionen komme, verbleibe bei Mühlenbach – und es werde kräftig investiert. Die Fahrtkosten wären ein großer Brocken, an denen sich die Eltern auf Vorschlag der Verwaltung mit einem Euro pro Schultag beteiligen sollen.

Auf Nachfrage von Thomas Keller (Freie Wähler) bezüglich einer Stellungnahme des Schulleiters erklärte Wössner, dass es Stefan Euler-Benz am liebsten wäre, wenn die Gemeinde die Kosten komplett trage. Denn auch 180 Euro im Jahr würden Familien belasten und Eltern könnten sich für eine andere Schule entscheiden. „Wir hatten eine Dorfhauptschule. Das hat sich geändert in eine Schule mit gutem und besonderem Konzept“, betonte Wössner. Die Entscheidung der Eltern für Mühlenbach falle aus einem besonderen Grund. Thomas Keller sah 15 Euro Elternbeteiligung im Monat als vertretbar an. Auch Klaus Armbruster (Freie Wähler) sah hinsichtlich der verdreifachten Beförderungskosten einen Euro pro Tag akzeptabel. Stefan Müller (CDU) fand es zusehends schwierig, der Bevölkerung die hohen Investitionen in die Schule für 80 Prozent auswärtige Schüler zu erklären. Für Margaretha Brucker-Prinzbach (CDU) stand fest: „Wir wissen nicht, wie lange die Hauptschule noch Bestand hat. Aber wir möchten, dass die Kinder gut versorgt sind.“ Am Ende Beschloss das Gremium die Elternbeteiligung einstimmig.

Zuschuss

Aufgrund der Kooperation gab es für die Mühlenbacher und Hofstetter Kinder einen Zuschuss vom Landratsamt, die restlichen Kosten der Beförderung teilten sich beide Kommunen je zur Hälfte. Satzungsgemäß werden vom Kreis Beförderungskosten nur bis zur nächstgelegenen vergleichbaren Schule erstattet. „Beim Landratsamt wurde angefragt, ob auch nach Wegfall der Vereinbarung ein Zuschuss erstattet werden kann“, erklärte Bürgermeisterin Wössner. Da die Haslacher Werkrealschule die nächstgelegene vergleichbare Schule wäre, könnten die Fahrtkosten ab dem neuen Schuljahr voraussichtlich nicht mehr bezuschusst werden.