Übungsszenario mit Anspruch: Bevor es ans Löschen des vorgeblichen Brands in der Ruster Schule ging, mussten die Wehrleute zunächst eine vom Rauch eingeschlossene Gruppe von Schülern mit der Drehleiter „retten“. Foto: Decoux

Gleich vier benachbarte Feuerwehren haben sich an der großen Raumschaftsübung der Ruster Kameraden am Samstag beteiligt. Das Szenario hatte es in sich: Die Ruster Schule stand vorgeblich in Flammen, eine Gruppe Schüler musste gerettet werden.

Die Übungsannahme war, dass es im Ruster Schulgebäude bei Baumaßnahmen zu einem technisch verursachten Schwelbrand gekommen war – der sich sogleich ausbreitete. Laut Szenario war die Schule zu dem Zeitpunkt fast leer. Drum galt es vor der weiteren Brandbekämpfung nur eine vom Rauch eingeschlossene Schüler-Projektgruppe aus dem ersten Stock zu retten.

Doch damit nicht genug: Zusätzlich musste ein herbei eilender Hausmeister aus seinem dann just am Parkplatz verunglücktem Auto befreit werden. Und wie es der weitere angenommene Zufall wollte, fiel dann just auch noch eine Kappeler Pumpstation wegen technischen Defektes aus, so dass die Ruster Wasserversorgung plötzlich knapper wurde.

Ob die Einsatz- Vorplanung realitätsnah war oder doch eher fantasievoll: Das Ruster Szenario sorgte für anspruchsvoll ineinander greifende koordinierte Beschäftigung sämtlicher Einsatzkräfte. Nach stiller Funk-Alarmierung Punkt 15 Uhr trafen zuerst nach vier Minuten das Kommandofahrzeug mit Gesamt-Einsatzleiter Alexander Schindler und ein erstes Ruster Löschfahrzeug ein. Die hatten sich natürlich vorab, wie bei angesetzten FFW- Übungen stets üblich, schon vorab am eigenen Gerätehaus „zufällig“ versammelt.

Sogleich wurde ein taktischer Abschnitt 1 zur Brandbekämpfung mit vorrangiger Menschenrettung durch Atemschutzträger gebildet. Den übernahm Michael Schmiedlin, dabei von nachrückender Mahlberger Wehr mit deren Löschfahrzeug alsbald unterstützt. Im sogleich gebildeten zweiten Abschnitt sorgte dann die FFW Kappel-Grafenhausen mit Timo Hilß unter anderem für weitere recht schlauch-lange Wasserversorgung aus einem Tiefbrunnnen.

Zuschauer zeigen sich von Ablauf beeindruckt

Den dritten Einsatz-Abschnitt hatte dann für die ebenfalls hinzu gerufene Ringsheimer Wehr mit Christian Feißt samt Löschfahrzeugbesatzung für technische Hilfeleistung im Griff, plus weiterem Ettenheimer Löschfahrzeug zur Brandschutz-Unterstützung. m die recht komplexe Einsatz- Koordination zu unterstützen, war dafür auch der eigens gebildete „Führungstrupp Rhein Süd“ (neben Rust mit Kappel-Grafenhausen und Schwanau) mit drei Spezialkräften zusätzlich herbei geeilt.

20 Schüler wurden schließlich mit der Ruster Drehkorb-Leiter – ruhig und geordnet – nach und nach aus den ersten Schul-Stock gerettet. Bei den Schülern sorgte die Rettungsaktion für Begeisterung. Parallel wurde auch der verunglückte Hausmeister befreit. Die zahlreichen Zuschauer staunten nicht schlecht über die geordnet ablaufende Rettung.

Die Schüler wurden dem vierten Einsatzabschnitt übergeben, nämlich dem Roten Kreuz auf seinem eigens eingerichteten Sammelplatz. Dort wurde unter Gruppenführerin Susen Goldau neben einem Krankentransportwagen sogar sicherheitshalber gleich ein Betreuungs- Zelt aufgebaut. Unter den elf DRK- Einsatzkräften fanden sich auch zwei ausgebildete Notfallseelsorger. Ansonsten nahmen insgesamt rund 70 Feuerwehrkräfte an der regionalen Raumschaftsgroßübung unter Regie der Ruster Wehr teil.

Manöverkritik

Feuerwehrkommandant Florian Bachmann zeigte sich bei der Manöverkritik – gewohnt zurückhaltend – nur „zufrieden“. Er dankte allerdings den beteiligten Wehren. Bürgermeister Kai-Achim Klare wurde erwartungsgemäß deutlicher. Mitsamt der kompletten Bevölkerung sei er weiterhin stolz auf die eigene Feuerwehr: „Die funktioniert stets hervorragend, auch im wichtigen Zusammenspiel mit der Feuerwehr-Nachbarschaft!“ Auch der Arbeit des DRK sprach Klare seine Wertschätzung aus.