Die vielen Besucher auf dem Quartierflohmarkt in Ettenheim schlenderten durch die Straßen und durchstöberten das Angebot. Foto: Schade

Rund 50 Anbieter in den Ettenheimer Stadtteilen Fürstenfeld und Supperten haben Kindersachen, Haushaltswaren sowie allerhand Antikes und Modernes angeboten. Viele Besucher waren auf der Suche nach einem Schnäppchen.

In einem Neubaugebiet – Samstagmorgen um 9 Uhr – in dem es an anderen Wochenenden um diese Zeit noch recht ruhig zugeht, breitet sich zunehmend eine Betriebsamkeit aus, die auf einen besonderen Anlass hindeutet. Zum zweiten Mal ging am letzten Samstag im September in Fürstenfeld-West und Supperten I ein Quartierflohmarkt über die Bühne.

9 Uhr: Erwachsene, Eltern, Großeltern bauen vor ihrem Haus, auf Parkflächen oder unter Carports Stände auf, teils auf Tischen, Biergarnituren, andernorts ebenerdig auf Unterlagen. Sie holen allerhand Sachen aus Haus und Garagen heraus, die sie schon vorab für diesen Quartierflohmarkt vorbereitet haben. Dinge, die sie zum Schnäppchenpreis anbieten wollen. Kinder rennen ganz aufgeregt herum. Wie es wohl an diesem Tag laufen wird? Man sieht einzelne Kinder, die noch ein letztes Mal ihre Kuscheltiere drücken, fast ein bisschen wehmütig Spielsachen auf ihren Marktständen anschauen, für die sie inzwischen zu groß sind. Fast unglaublich, was sich zu Hause so ansammelt, das man eigentlich nicht mehr braucht.

9.45 Uhr: Erste „Schnäppchen-Jäger“ sind längst im Quartier, zwischen Schwarzwaldstraße und Ettenbach, zwischen Fürstenfeld- und Unditzstraße unterwegs, schauen interessiert, was alles so angeboten wird, was für sie interessant sein könnte. Sie laufen ja sonst Gefahr, dass es weggekauft ist, bis sie kommen. Wobei zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht alles aufgebaut ist, was der Markt später hergibt.

11.30 Uhr: Inzwischen geht es rund im Quartier. Überall stehen Besucherinnen und Besucher, schnüffeln sich durch das vielfältige Angebot. Es gibt ja auch schier alles, was das Herz begehrt: Kindersachen, Hausrat, Antikes und Modernes, Praktisches und Nippes – und Kleidung, Kinderkleidung vor allem, in allen Größen und Farben, ob für Sommer, Übergangszeiten oder Winter. Glücklicherweise braucht heute niemand mehr Sorge zu haben, dass Flöhe darin verborgen sind, wie zu Zeiten, als der Flohmarkt seinen Namen bekam – damals Ende des 19. Jahrhunderts in Paris, als diese lästigen kleinen Beißer die alten Klamotten der armen Leute besiedelten.

Auch Kindersachen udn Spielzeug wurden angeboten. Foto: Schade

Wo sich Stand an Stand reiht – in der Straße am Ettenbach beispielsweise – ist bildlich gesprochen „die Hölle los“. In anderen Straßen, wo einzelne Stände aufgebaut sind, geht es etwas ruhiger zu. Und doch ist die Motivation der Standbetreiber in der Regel groß. Alle finden die Idee eines solchen Quartierflohmarktes gut. „Wenn wir das alles ins Auto packen und irgendwo in der Stadt oder einer Halle aufbauen müssten, würden wir den damit verbundenen Aufwand sicherlich nicht auf uns nehmen“, wird unserer Redaktion immer wieder in den Notizblock diktiert.

12.30 Uhr: Die Zufriedenheit der Standbetreiber ist unterschiedlich. Von „Na ja, geht so“ bis hin zu „Es läuft super“ bekommt man die ganze Bandbreite des Verkaufserfolgs zu hören. An etwas abseits gelegenen Straßen und Flohmarktständen laufen vor allem auswärtige Marktbesucher unwissend vorbei. Das Wetter ist für einen solchen Event mustergültig – und doch geben uns Standbetreiber da und dort als Rückmeldung, dass der Markttermin nicht ganz ideal erscheint. Das lange Wochenende mit Brückentag in Schulen und einigen Betrieben, vom Tag der Deutschen Einheit gefolgt, hat vielleicht tatsächlich so manchen potenziellen Besucher zu einem Kurztrip bewegt.

15 Uhr: Auf dem Flohmarkt ist Feierabend. Manche sind schon fest am Einpacken und Aufräumen, andere Standbetreiber unterhalten sich noch mit ihren Nachbarn. Das ist ein toller Nebeneffekt dieses Quartierflohmarktes: dass man mit ganz vielen Nachbarn aus dem Neubaugebiet ins Gespräch kommt, sich noch besser kennen lernt. Auch unter diesem Aspekt ist die Resonanz der Standbetreiber verständlich: „Doch, doch, der Aufwand hat sich gelohnt.“

Die Verpflegung

Auch für die Verpflegung der Flohmarktbesucher war gesorgt. Die beiden im Quartier angesiedelten Kindergärten haben Kuchen, Waffeln und Kürbissuppe angeboten – das konnte man so zwischendurch zur Stärkung gut brauchen, gerade auch für die vielen Kinder, die mit zum Markt gekommen sind, – wenn die Kleinen nicht gerade zum Schminken oder Nägel-Lackieren in der Schlange gestanden haben.