Stadtverwaltung, Stadträte und BGL kämpfen gegen den Müll. Foto: Blessing

Die Stadtverwaltung sucht nach Lösungen für das Müllproblem in Lahr und geht dafür erneut in den Dialog mit den Bürgern. In Kürze soll ein Vorschlag aus dem ersten Runden Tisch umgesetzt werden.

Lahr - Nachdem die erste Auflage des Rundes Tischs im vergangenen Oktober ein Erfolg war, hatte Bürgermeister Schöneboom zum zweiten Runden Tisch "Sauberes Lahr" in den Bau- und Gartenbetrieb Lahr (BGL) eingeladen. Mit dabei waren neben Vertretern der Verwaltung und Mitgliedern des Gemeinderats auch Bürger, denen das Thema unter den Nägeln brennt.

Frank Kettenacker vom BGL berichtete, dass acht Handreiniger täglich im Stadtgebiet und den Umlandgemeinden unterwegs sind. Die Arbeit gehe dem BGL nicht aus. Gerade in den Sommermonaten werde der Müll erfahrungsgemäß wieder zunehmen. Als Beispiel nannte er hier vor allem Einweggrills. Auch Zigarettenstummel seien ein Ärgernis. Man habe hier aber keine handhabe, sagte Bürgermeister Schöneboom.

Die anwesenden Bürger sind von Beginn an in den Dialog getreten. Eine Bürgerin schlug vor, ob nicht gelbe Tonnen anstelle der gelben Säcke eine Alternative seien. Schöneboom machte hier deutlich, dass das nicht die Stadt Lahr, sondern der Ortenaukreis entscheiden müsse. Susanne Huber vom Landratsamt erklärte dazu: "Gelbe Tonnen sind ein Dauerthema im Kreistag. Aktuell wird genau abgewogen, ob die gelben Tonnen kommen sollen oder nicht."

Auch eine Ausweitung der Videoüberwachung, wie sie von manchen Anwesenden gewünscht wurde, ist keine Möglichkeit: "Dafür haben wir keine Rechtsgrundlage", klärte Lucia Vogt vom Ordnungsamt auf. Man werde aber die Entwicklung mit der Überwachung am Seepark genau beobachten. Das Ordnungsamt sei außerdem in den vergangenen Monaten verstärkt auch in zivil im Einsatz, um Strafverfahren gegen Müllsünder einleiten zu können, führte Vogt aus.

Die Stadt will in den kommenden Wochen eine Image-Kampagne starten, um das Thema noch stärker in das Bewusstsein der Bürger zu holen, informierte Pressesprecher Nicolas Scherger. Dabei wird ein Vorschlag aus dem ersten Runden Tisch aufgegriffen und umgesetzt. Prominente Plätzen in Lahr sollen an zwei Werktagen nicht vom BGL gereinigt werden. Um diesen Effekt zu verstärken, soll diese Aktion an einem Freitag starten und erst am Montagabend enden. "Die dadurch entstandenen Vorher-Nachher-Bilder lassen wir in die Kampagne miteinfließen", so Scherger. Auch auf den Social-Media-Kanälen werde es verschiedene Mitmachaktionen geben.

Schöneboom möchte in Zukunft auch die Schulen und Kindergärten stärker miteinbeziehen. Über die Früherziehung der jüngeren könne man auch die Älteren für das Thema Müll sensibilisieren.