Am Stand der Firma Insimity aus St. Georgen konnten Besucher 3D-Brillen ausprobieren, die zum Beispiel bei der Ausbildung von Pflegekräften eingesetzt werden können. Foto: Baublies

Mehr als 40 Aussteller präsentierten sich bei der Messe im Lahrer Bürgerpark. Dabei wurden auch Neuentwicklungen für die Ausbildung im Gesundheitswesen vorgestellt – zum Beispiel VR-Brillen.

Die Virtualität ist in der Pflege angekommen. Denn auf der dritten Ortenauer Pflegemesse, die am Wochenende in beiden Hallen im Bürgerpark veranstaltet wurde, gab es einen Stand, an dem Besucher und Aussteller mittels 3D-Brillen „digitale Patienten“ behandeln und erforschen konnten.

Am Sonntag erkundete Rainer Tischel, der vom Stand des ambulanten Pflegedienstes Mara herübergekommen war, die Möglichkeiten, die virtuelle Welten bei Ausbildung und Arbeit in der Pflege bieten. Für die Laien war die Erkundung eines Herzens nicht so spektakulär. Doch der Fachmann war von diesen neuen Möglichkeiten sehr angetan. Soft- und Hardware des VR-Parcours, den die Firma Insimity aus St. Georgen im Schwarzwald bei der Messe anbot, wird zum Standard bei der Ausbildung und dem Training der Mitarbeiter von Mara werden, war zu hören.

Die künstliche Wirklichkeit, die durch Virtual Reality (VR) erzeugt wird, kann mittlerweile in vielen Bereichen eingesetzt werden, war zu erfahren. Die Pflegebranche sei da keine Ausnahme, da diese vor immer größeren Herausforderungen stehe. Sei es der Mangel an Fachkräften oder die steigenden Anforderungen an die Versorgung der Patienten. In diesem Kontext biete der Einsatz von VR in der Pflege viele neue Möglichkeiten, hieß es.

Angehende Pflegekräfte können Szenarien simulieren

Durch VR könnten angehende Pflegekräfte etwa medizinische Szenarien simulieren. Dies ermögliche es ihnen, praktische Fähigkeiten zu erlernen und sich auf reale Situationen erst vorzubereiten, bevor sie direkt mit echten Patienten arbeiten.

Daneben trainierte eine Messebesucherin an einem Bildschirm. Auf dem waren ihre schemenhaften, virtuellen Hände zu erkennen, die einem „bettlägerigen Patienten“, der auf dem Monitor recht real aussah, eine Insulinspritze verabreichte. Das war auch für den Laien auf der Leinwand gut nachvollziehbar.

Sascha Schmieder aus Ettenheim, der auch die dritte Pflegemesse in Lahr organisierte, war am Sonntagmittag mit dem Besuch zufrieden. Insgesamt beteiligten sich mehr als 40 Aussteller, darunter Sanitätshäuser, Physiotherapeuten, Fitnessstudios, Wundspezialisten, Heilpraktiker, Hilfsmittelexperten, Hygienespezialisten, und Trauerbegleiter. Zusätzlich stellten Fort- und Weiterbildungsunternehmen ihre Angebote vor. Damit wurden alle Bereiche der Pflege und der Gesundheitsvorsorge abgedeckt, freute sich Sascha Schmieder. Gerade Firmen wie Insimity, Spezialist für Virtual Reality, zeigten, wie sich die Ausbildung in der Pflege und Gesundheitsfürsorge weiterentwickeln kann.

Info – Messe für Gesundheit

Die Pflegemesse, die in Lahr 2021 an den Start ging, hat sich mehr und mehr zu einer Pflege- und Gesundheitsmesse entwickelt. Mittlerweile darf sich die Veranstaltung als größte Infomesse im südbadischen Raum für Gesundheit, Vorsorge und Pflege bezeichnen.