Fast genau ein Jahr mussten die Fans auf Bilder wie dieses verzichten. Nun steigt am Samstag wieder das Derby zwischen dem SC Lahr und dem Offenburger FV.Archivfoto: Künstle Quelle: Unbekannt

Verbandsliga: Der Offenburger FV empfängt den SC Lahr / Trainer erwarten ein Spiel auf sehr hohem Niveau

Knapp ein Jahr war Derby-Pause, jetzt steigt am Samstag endlich wieder der Klassiker zwischen dem Offenburger FV und dem SC Lahr. Der OFV könnte ausgerechnet gegen die Lahrer sogar die Tabellenspitze erobern.

Verbandsliga: Offenburger FV - SC Lahr (Samstag, 14.30 Uhr). Nein, dass es ein Spiel wie jedes andere ist, was da am Samstagnachmittag im Karl-Heitz-Stadion steigt, sagt auch Oliver Dewes, Coach des SC Lahr, nicht. Der Lahrer Trainer, in seiner Analyse meist ruhig und pragmatisch, findet beim Blick auf den Derby-Samstag beim Offenburger FV emotionale Worte. "Das Spiel hat Brisanz. Es wird rassig auf dem Platz zugehen. Da sind Emotionen drin", so der Lahrer Coach, fügt aber hinzu: "Trotzdem bleibt es ein Fußballspiel, für das es nur drei Punkte gibt."

Den Gegner hat Dewes in dieser Saison noch nicht live verfolgt. "Ich weiß aber, dass der OFV gut spielt. Wir können das auch, daher wird es ein offenes Spiel werden, was auch für die Zuschauer attraktiv wird."

Der SC Lahr hat mit dem ersten Saisonsieg zuletzt gegen Teningen auch wieder in die Spur gefunden. Oder, wie es Dewes ausdrückt: "Wir sind auf dem Weg der Besserung." Personell sieht es beim SCL zudem immer besser aus. Andreas Bürkle, gegen Teningen schon eingewechselt, ist fit und ein Kandidat für die Startelf. Auch Ousman Bojang ist, laut seinem Trainer, auf "einem richtig guten Weg."

Gegen Teningen kam Bojang rein und übernahm die Flügel-Position von Yannic Prieto, der wiederum ins Sturmzentrum wechselte. Eine Umstellung, die von Erfolg gekrönt war und auch gegen den OFV eine Option ist. "Wir haben natürlich taktisch einen Plan A und einen Plan B in der Tasche. Aber Yannic ist für mich kein klassischer Stürmer. Ob und wie wir umstellen, hängt auch vom Gegner ab", sagt Dewes.

Das Duell gegen die Offenburger ist auch ein Wiedersehen mit alten Kollegen für den Lahrer Schlussmann Jona Leptig. "Ich habe bei ihm jetzt keine besondere Stimmung im Training ausgemacht. Es ist wohl auch meinem Charakter geschuldet, dass ich da auch keine besondere Stimmung schüre. Bei aller Emotion hänge ich das Derby auch nicht höher, als es ist. Was mich freut: Wir hatten eine gute Trainingswoche. Da war viel Tempo drin", lobt Dewes.

Auch wenn der letzte Vergleich mit den Lahrern schon fast ein Jahr zurückliegt, zieht Benjamin Pfahler, Coach vom OFV, noch Erkenntnisse aus dem Duell im vergangenen Jahr. "Die Identität des Gegners hat sich seitdem nicht geändert. Daher wissen wir, was uns am Samstag erwartet", so der Trainer und konkretisiert: "Lahr kommt als physisch unglaublich kompakte Mannschaft mit schnellen Außenspielern und kopfballstarken Akteuren in der Mitte, die aus den Flanken was machen können. Sie sind nicht so einfach zu knacken. Unsere Offensive wird noch mehr gefordert sein, als gegen Waldkirch."

Pfahler kommt gerade erst erholt aus dem Urlaub zurück. "Da muss das Derby nicht unbedingt nervenaufreibend werden", hofft der Trainer. Dass es aber so kommen kann, liegt auch daran, dass der OFV mit einer dünneren Personaldecke als der SCL ins Duell geht. Luca Ernst fällt mit einem, so der Verdacht, Bänderriss wohl noch einige Wochen aus. Auch Louis Beiser-Biegert und Luca Repple können gegen die Lahrer nicht auf dem Platz helfen. "Zudem ist Samuel Geiler derzeit krank und für das Spiel am Samstag zumindest fraglich", sagt Pfahler.

Wie auch sein Trainer-Kollege auf der anderen Seite, erwartet Pfahler ein richtig gutes Fußballspiel. "Es gibt von der Qualität her in dieser Liga nicht viel besseres als das Spiel Offenburger FV gegen den FC Lahr", ist sich der Coach sicher. Für die Nummer eins des OFV, Jonas Witt, ist es das erste Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen. "Es ist für ihn etwas besonderes, aber er wird das professionell wegstecken", so Pfahler.