Der OFV, hier Louis Beiser-Biegert (links), bot dem Freiburger FC lange Paroli. Zum Pokalcoup reichte es aber nicht.Foto: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Fußball: OFV verliert nach gutem Spiel und Führung gegen den Freiburger FC / Petereit sieht Rote Karte

Monatelang musste der Offenburger FV auf diesen Moment warten: Am Freitagabend wurde endlich wieder ein Pflichtspiel im Karl-Heitz-Stadion angepfiffen. Am Ende stand, trotz einer Führung, gegen den Freiburger FC das Pokalaus zu Buche.

SBFV-Pokal, Viertelfinale: Offenburger FV - Freiburger FC 2:4 (1:1). Mehr als 450 Zuschauer waren gekommen. Im Stadion kam zeitweise sogar echte Pokalstimmung auf – nur kaufen konnte sich der Offenburger FV davon schließlich nichts. "Am Ende bleibt ein extrem bitteres Gefühl nach einem guten Spiel. Dieses Jahr wäre im Pokal echt etwas möglich gewesen", bilanzierte OFV-Coach Benjamin Pfahler nach Schlusspfiff.

Gleich vom Start weg waren es die Hausherren, die sich ein Übergewicht erspielten und auch von krassen Aussetzern der Freiburger Defensive im Spielaufbau profitierten. Dem Verteidiger versprang der Ball und landete vor den Füßen von Marco Petereit, der vor Gästekeeper Niklas Schindler nur noch einschieben musste (10.). Nur drei Minuten später bekam Jonas Pies, der nach langer Verletzungspause sein Startelf-Comeback für den OFV gab, den Ball von Schindler vor die Füße gespielt. Sein Heber ging aber knapp über das Tor. "In der Anfangsphase war es sehr ungewohnt, wie der FFC im Spielaufbau agiert hat. Da waren viele leichte Fehler dabei. Wenn wir die Chancen nutzen, steht es 2:0", so Pfahler.

Anstelle eines Zwei-Tore-Vorsprungs folgte dann jedoch der Ausgleich. OFV-Schlussmann Johannes Vögele kam an eine flache Flanke aus dem Halbfeld zwar noch dran, lenkte das Spielgerät aber vor die Füße von Konstantin Fries. Emily Josia Mugeta wollte noch auf der Linie retten, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (24.). Pfahler monierte eine Szene zuvor. "Das 1:1 resultiert unserer Meinung nach aus einem Foul", so der OFV-Trainer. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb aber stumm und mit dem Unentschieden ging es in die Halbzeit.

Die Fans hatten gerade erst wieder mit Stadionwurst und alkoholfreien Getränken Platz genommen, da musste der OFV auch schon den Rückstand verdauen. Timo Wehrle scheiterte mit seinem direktem Freistoß in der Offenburger Mauer, schlenzte den Abpraller anschließend aber sehenswert ins rechte Eck (48.). Doch die OFV-Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Petereit gab die Kugel scharf von links rein und in der Mitte drückte Fabio Kinast den Ball zum 2:2 über die Linie (52.). "Wir waren auch nach der Pause gut im Spiel und hatten meiner Meinung nach auch mehr Spielanteile. Uns hat aber die Effektivität gefehlt", so Pfahler. Die größte Chance auf die erneute Führung vergab Petereit. Sein Schuss landete am Pfosten (56.).

OFV kommt in Unterzahl nicht noch einmal zurück

Bis zur Schlussphase wurde es anschließend bei drückend heißen Temperaturen ruhiger in den Strafräumen, bis die Freiburger zweimal entscheidend durchkamen und den 4:2-Endstand herstellten. Wehrle (83.) und Daniel Himmelsbach in der Nachspielzeit beendeten mit ihren Treffern die Offenburger Pokalträume. Dass es nicht mehr zumindest für eine Verlängerung reichte, hatte auch damit zu tun, dass der OFV in der Schlussphase ohne seinen Top-Torjäger agieren musste. Petereit sah nach einer Grätsche von hinten glatt Rot. "Die Rote Karte war für mich bei dem Spielverlauf eine harte Entscheidung. Aber er trifft ihn schon von hinten, das ist klar", sagte Pfahler, der trotz der Niederlage mit dem Auftritt seiner Elf zufrieden war. "Nach der langen Pause können wir auf die Leistung aufbauen, wir haben hier einen Oberligisten immerhin am Rande einer Niederlage gehabt."Offenburger FV: Vögele; Geiler, Mugeta (52. Kehl), Leist, Leopold, Beiser-Biegert, Kinast, Tsolakis (52. Junker), Kopf (85. Weschle), Petereit, Pies (67. Feger) Tore: 1:0 Petereit (10.), 1:1 Fries (24.), 1:2 Wehrle (48.), 2:2 Kinast (52.), 2:3 Wehrle (83.), 2:4 Himmelsbach (90.)