Das Seelbacher Rathaus wird für rund 5,6 Millionen Euro umgebaut und modernisiert. Foto: Kiryakova Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Umbau geht trotz der Pandemie planmäßig voran / Aufträge vergeben

Der Seelbacher Gemeinderat hat seine Arbeit wieder aufgenommen. Trotz der Pandemie werden laufende Projekte wie die Sanierung des Rathauses fortgeführt. Dafür haben die Ratsmitglieder weitere Aufträge vergeben.

Seelbach. Bürgermeister Thomas Schäfer erklärte, dass man nun – mit dem vierten Ausschreibungspaket – 90 Prozent aller Gewerke vergeben habe. Die Zwischensumme der ausgeschriebenen Gewerke in dem Paket beträgt knapp 447 000 Euro. Es ging um den Bodenbelag, Malerarbeiten, Innentüren, Fliesen und Parkett. Laut Beschlussvorlage erhöhen sich die Gesamtkosten des Umbaus auf etwa 5,667 Millionen Euro.

Es werden noch knapp 99 000 Euro an Ausgaben dazukommen. Die Mehrkosten entstehen durch das Beschaffen einer neuen Konferenzanlage für den Bürgersaal und die geänderte Honoraranordnung für Architekten. Das Honorar des Architektenbüros Wussler erhöht sich um 75 000 Euro. Weitere Ausgaben gibt es bei der Einrichtung der Bücherei, die neue Möbel bekommt, bei der Ausstattung der Küche, im Technikraum und für Medientechnik – zusammen knapp 32 000 Euro. Andererseits haben sich die Ausgaben für die Fahrradstellplätze jetzt um die Hälfte auf 30 000 Euro reduziert. Statt der ursprünglich geplanten Stahl-Holzkonstruktion werden Fahrradboxen verwendet, wie es sie bereits am Lahrer Bahnhof gibt.

Das Reinigungspersonal im Rathaus, das bisher keinen eigenen Raum hatte, erhält Spinde in einem Funktionsbereich, in dem auch Waschmaschinen und Wäschetrockner stehen werden.

Im Haushaltsplan 2020 sind für Sanierung und Umbau des Rathauses 1,7 Millionen vorgesehen. Es besteht eine Verpflichtungsermächtigung von etwa 352 000 Euro. Damit sind diese zusätzlichen Ausgaben finanziert. Architekt Christoph Wussler legte nach der Vorstellung der Vergaben Wert auf die Tatsache, dass die Ausgaben "nicht aus dem Ruder" gelaufen sind. Bürgermeister Schäfer bezeichnete den Eigenanteil der Gemeinde nach Abzug aller Fördergelder mit 44 Prozent als eine "gute Finanzierungsquote".

Die Fraktionen stimmten geschlossen zu.

Zu Beginn der ersten Sitzung des Seelbacher Gemeinderats nach dem Lockdown der Landesregierung vom 17. März aufgrund der Corona-Pandemie kam Bürgermeister Thomas Schäfer auf die Situation in der Gemeinde zu sprechen: In dieser Zeit sei in Seelbach eine Menge geschehen. Die öffentlichen Einrichtungen seien geschlossen. Ein Krisenstab Corona wurde eingerichtet, der sich bisher zu sechs Sitzungen getroffen hat. Die finanziellen Auswirkungen der Krise seien jetzt noch nicht richtig einzuschätzen. Bei der Gewerbesteuer werde es keinen Einbruch geben, hofft der Bürgermeister. Viele Veranstaltungen seien bereits abgesagt worden, zum Beispiel das Burgfest. Noch keine Entscheidung habe man dagegen bei den Freilichtspielen und dem Katharinenmarkt getroffen. Darüber werde diskutiert, wenn man verlässliche Daten habe, teilte Schäfer mit.