Packmitteltechnologie gehört zum Kerngeschäft bei Karl Knauer in Biberach. Foto: Karl Knauer Foto: Schwarzwälder Bote

Perspektive: Viele Unternehmen sind mit Ausbildungsstart zufrieden / Investitionen sind aber notwendig

Die Bedenken waren groß: Viele Unternehmen hatten bis vor kurzem noch freie Ausbildungsplätze. Doch kurz vor dem Start sieht es zumindest bei einigen sehr gut aus. Wenige Stellen bleiben unbesetzt. Es gibt trotzdem viel zu tun.

Ortenau. 13 Stellen hatte der Biberacher Verpackungsspezialist Karl Knauer in diesem Jahr angeboten – "und alle wurden auch besetzt", teilt Daniela Bamberg erfreut mit. 100 Prozent Auslastung melden auch Anthea Götz für das E-Werk Mittelbaden in Lahr und Sabine Joachims vom Kippenheimer Druckplattenexperten Janoschka: "Der generelle Schwerpunkt liegt bei uns auf der Ausbildung des Mediengestalters. Hier waren sieben Stellen ausgeschrieben, und alle konnten besetzt werden." Gleich 44 Azubis starten im Landratsamt Ortenaukreis, teilt Kai Hockenjos mit: genauso viele wurden auch gesucht.

Ebenfalls zufrieden ist man bei Hobart, dem Experten für gewerbliche Spülmaschinen aus Offenburg: alle Lehrstellen sind besetzt. "Hierzu zählen sieben gewerbliche und zwei kaufmännische Ausbildungsstellen sowie sechs duale Studienplätze", berichtet Christoph Veeser.

Doch auch die Unternehmen, die nicht 100 Prozent melden, zeigen sich positiv. So ist bei Benz Werkzeugsysteme in Haslach nur die Ausbildungsstelle zur Fachkraft für Lagerlogistik – eine von neun Plätzen – unbesetzt geblieben. Das Unternehmen rechnet damit, dass es auch im kommenden Jahr auf dieser Position eng werden könnte. 2019 gebe es elf Lehrstellen, von denen fünf besetzt seien – aber wieder keine im Bereich Lagerlostik, teilt Natalie Schneider mit. Der Bedarf werde nun durch interne und Aushilfskräfte gedeckt.

Auf eine Auslastung von 84 Prozent kommt Hansgrohe mit seinen Werken in Offenburg und Schiltach. Allerdings reagiert der Armaturenhersteller auf die Entwicklung, so Astrid Bachmann: "Wir haben bereits gegengesteuert. 2018 haben wir beispielsweise von vier Stellen für den Maschinen- und Anlagenführer innerbetrieblich drei besetzt."

Dass es immer schwieriger werde, alle Ausbildungsplätze zu besetzen, merkt auch Marita Sum vom Automobilzulieferer Neumayer Tekfor in Hausach. "Leider konnten wir 2018 nicht alle Ausbildungsplätze besetzen." Von elf Stellen blieben zwei frei. Dabei habe man verschiedene Rekrutierungskanäle wie Anzeigen in Zeitungen, Online-Portale und Berufsinfotage genutzt, "um eventuell doch noch die ein oder andere Stelle zu besetzen".

Ganz anders stellt sich dagegen die Situation bei Neugart in Kippenheim dar: "Wir hatten 16 Azubistellen eingeplant, aber aufgrund der guten Bewerber zwei zusätzliche Stellen geschaffen", teilt Jutta Maurer mit. Dieser Erfolg sei nicht einfach so gekommen, betont die Personalleiterin. Es sei auch darin begründet, dass der Getriebehersteller sehr aktiv in die Werbung gegangen ist. "Wir waren unter anderem mit Azubis und Ausbildern in Schulen." Nicht nur für Jutta Maurer steht daher fest: "Man muss was machen, um Auszubildende zu erreichen."

Viele Unternehmen suchen bereits Auszubildende für 2019. Doch auch in diesem Jahr ist der Start noch möglich, wenn es das Ausbildungsunternehmen will, infomiert die Agentur für Arbeit. Sogar im Oktober sei ein Einstieg unter Umständen machbar.,