Gibt es sonst nur in Film und Fernsehen: Bei solchen Stationen können die Messebesucher sich von einer Halle in die andere teleportieren lassen. Foto: Armbruster

Digitalisierung: Neues Format startet am 7. und 8. Mai rein virtuell / Rund 170 Aussteller machen mit

Offenburg - Berufsinfomesse (BIM) mal ganz anders: Messe und Arbeitsagentur laden auf den 7. und 8. Mai zum Abtauchen in digitale Welten ein. Computer, Mikro und Kamera vorausgesetzt, können Besucher so mit den rund 170 Ausstellern in Kontakt treten.

"Wir haben uns auf den Weg gemacht, unser gesamtes Messegelände zu digitalisieren", eröffnete Messe-Chefin Sandra Kircher bei einer virtuellen Pressekonferenz zur Berufsinfomesse. "Jeder Besucher und Aussteller wird auf der Berufsinfomesse zu seinem eigenen Avatar, der sich in den digitalen Messehallen live und frei bewegen kann", erläutert sie. Dafür gibt man am Anfang einen Namen ein und kann ein Foto hinterlegen. Für den Zugriff auf diese neue virtuelle Welt braucht es lediglich eine E-Mail-Adresse – für die Besucher ist die Messe kostenlos.

Tatsächlich ist es dann ein wenig wie in einem Computerspiel: Gesteuert mit den Pfeiltasten (alternativ den W-,A-,S- und D-Tasten) der Tastatur schwebt man durch eine digitale Nachbildung des Foyers der Baden-Arena. Mit gedrückter linker Maustaste kann man sich drehen, quasi im virtuellen Raum umschauen. Auf dem Bildschirm tummeln sich andere, weiße roboterähnliche Figuren, über ihren Köpfen schwebt ihr Name.

Empfangen wird man beim "Betreten" des Foyers von einem dieser Avatare. In einer kurzen Videosequenz bekommt man noch mal die Grundlagen der Steuerung erklärt. Und dann kann es schon losgehen: Vom Foyer können Besucher sich in die Baden-Arena oder in die Ortenauhalle zu den Ausstellern bewegen – oder sich "beamen" lassen. In jeder Halle gibt es solche Teleportationsstationen.

Wer mit den Ausstellern ins direkte Gespräch gehen möchte, kann das per Video-Chat tun – die technische Ausrüstung, also Mikrofon und Kamera, vorausgesetzt. "Jeder Aussteller und Besucher ist nur einen Klick vom nächsten Gespräch entfernt", so Kircher. Auch Gruppenunterhaltungen seien so möglich, versichert er. Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle könnten also mit ihren Eltern oder Freunden gemeinsam in ein Gespräch mit Ausstellern gehen. Eine ganz normale Chat-Funktion wird es darüber hinaus auch geben.

Bei der jüngsten ganz analog stattfindenden Berufsinfomesse 2019 waren noch 370 Aussteller vertreten – weit weniger trauen sich nun an das digitale Format. Immerhin etwas mehr als 170 wagen den Schritt in die virtuelle Messewelt. Deren Zusammensetzung habe sich dabei gar nicht so sehr verändert, berichtet Elmar Breithaupt, BIM-Koordinator der Arbeitsagentur Offenburg. Bei rund zwei Dritteln der Aussteller handele es sich um Firmen. "Das restliche Drittel verteilt sich auf berufliche Schulen, Fachschulen aber auch alle möglichen Arten von Hochschulen", so Breithaupt. Die Kammern, Innungen und die Arbeitsagentur seien auch vertreten.

Der Großteil der Aussteller – wieder rund zwei Drittel – kommt dabei aus der Ortenau. Es seien aber auch Firmen und Institutionen aus Freiburg, Rastatt, Karlsruhe, Köln oder Berlin vertreten. "Besonders gefreut haben wir uns über die Universität Lichtenstein", erklärt der BIM-Koordinator. Zwölf Aussteller seien gar das erste Mal mit dabei.

Damit Besucher dabei nicht den Überblick verlieren und sich schon im Vorfeld auf den Messebesuch vorbereiten können, gibt es den "BIM-Finder". Aussteller und Branchen können auf der Webseite auf www.bim-finder.com durchforstet werden. Auch Listen ließen sich erstellen, wo sich welcher Aussteller finden lasse, so Breithaupt.

Der Auftakt findet am Freitag, 30. April, statt – ebenfalls digital. Da es bereits die 20. BIM ist, sollen auch Aussteller der ersten Stunde geehrt werden. Die Messe findet am Freitag und Samstag, 7. und 8. Mai, jeweils von 9 bis 17 Uhr statt. Damit technisch alles klappt, können Besucher sich bereits ab Montag, 3. Mai, beim täglichen Technik-Check von 8 bis 20 Uhr ausprobieren.