Auf der gemeindeeigenen Hangfläche am Burgerhof bekommen die Bauhofmitarbeiter in Zukunft tierische Unterstützung im Kampf gegen den Adlerfarn. Die Fläche soll Bestandteil des LEV-Weidezaunprojekts werden. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Oberwolfach bleibt im Weidezaunprogramm / Gemeinde erhöht Zuschuss aus eigener Tasche

Ein Zeichen für die Offenhaltung setzt die Gemeinde Oberwolfach: Sie beteiligt sich weiterhin am Weidezaunföderprogramm des LEV.

Oberwolfach. Einstimmig hat der Oberwolfacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, sich fünf Jahre nach der ersten Runde 2013/14 erneut an dem Weidezaunförderprogramm des Landschaftserhaltungsverbands Ortenau (LEV) zu beteiligen.

Bis zum Meldeschluss für die neue Maßnahme hatten 22 Grundstückseigentümer Interesse an dem Weidezaunprojekt vermeldet. Werden alle gemeldeten Flächen realisiert, ist für insgesamt 53 Hektar Weidefläche für die kommenden fünf Jahre die Offenhaltung gesichert.

Offenhaltungsprojekt läuft bereits seit dem Jahr 2016

"Was eingezäunt ist, bleibt offen", fasste Rätin Erna Armbruster die Quintessenz des 2016 auf den Weg gebrachten Offenhaltungsprojekts zusammen. Als ein Nebeneffekt der für die Gesamtmaßnahme projektierten 180 000 Euro – von denen circa 45 000 Euro auf die Gemeinde Oberwolfach entfallen – sei für das "Tal der Tiere" sichergestellt, dass die Urlaubsgäste auch auf den Weideflächen der Seitentäler Tiere zu sehen bekämen.

Bezuschusst werden 50 Prozent der Kosten für das Material und den Bau der Zäune, sofern diese eine Fläche umgrenzen, auf der Weidevieh gehalten wird. Zäune um Wildgehege sind nicht Teil der LEV-Förderkulisse, da Hirsche die Wiesenflächen für das Landschaftsbild atypisch kurz abweiden.

Wie bereits bei der ersten Runde 2013/14 wird die Gemeinde weitere 25 Prozent bezuschussen, dazu versprach Bürgermeister Bauernfeind, auch die nicht LEV-förderfähigen Zaunanlagen mit 25 Prozent zu fördern. Damit erhalten Landwirte einen Zuschuss, die eine Fläche als Wildgehege umzäunen, einen Schutzzaun gegen Wildschweine oder einen höheren Schutzzaun gegen Wölfe errichten wollen. Dieser Zaun würde mit insgesamt 75 Prozent gefördert, da Oberwolfach räumlich bereits zur "Wolfskulisse" zählt.

Als Grundstückseigentümer profitiert die Gemeinde auch selbst von den LEV-Mitteln: Die kommunalen Grünflächen "Burgerhof", "Bächlehof" und "Spinnerloch" wurden ebenfalls als Maßnahmeflächen gemeldet und die Gemeinde steht in Verhandlungen darüber, wer diese Fläche dann mit Weidetieren beschicken wird.

Die Offenhaltung wird streng kontrolliert, gerade erst hatte die Verwaltung Besuch von Inspektoren des LEV. Die Zensuren fielen ausgezeichnet aus: Zaun, Weide und Tiere waren vertragsgemäß vorhanden.

Der 2010 gegründete Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis (LEV) umfasst 37 Mitglieder, darunter 22 Gemeinden aus der Ortenau. Die Gemeinde Oberwolfach ist dem Verband 2012 beigetreten. Neben dem Weidezaun-Projekt als Teil der Offenhaltungskonzepte kümmert sich der LEV unter anderem auch um den Bestand von Fledermäusen oder Strategien gegen Neophyten wie dem Indischen Springkraut oder dem Japan-Knöterich.