"Burglind" tobte sich auf dem Gewann "Auf der Lache" oberhalb des Erzenbaches aus: Am Bergkamm unterhalb des Kreuzsattels beginnen die Windswürfe auf Oberwolfacher Gemarkung. Hier waren auch private Waldungen betroffen. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

"Burglind": Sturm tobt sich auch im "Burggraben", Erzenbach und Gelbach aus

Meere herausgerissener Bäume, riesige Wurzeln und verwüstete Wälder: Der jüngste Sturm "Burglind" hat sich neben dem Kindergartenspielplatz (wir berichteten) auch im Burggraben ausgetobt und hinterlässt ein kahles Bild. Beim Gelbach und Erzenbach sieht es ähnlich aus.

Oberwolfach . Fast könnte der Eindruck erweckt werden, dass der "Burggraben" und "Burghügel" schon aufgrund der gemeinsamen Vorsilbe "Burglind" angezogen habe. Es wurden hier circa 200 Festmeter umgelegt, so die Aussage von Förster Ulrich Wiedmaier aus Wolfach.

Eigenartig ist, dass ausgerechnet der vermeintlich windgeschützte "Burggraben" an der Gemarkungsgrenze von Oberwolfach zu Wolfach von "Burglind" heimgesucht wurde. Auffälligerweise wurden die ungefähr knapp 50 Jahre alten Nadelbäume durchweg aus südöstlicher Richtung erfasst und umgerissen, obwohl der Sturm eigentlich von Westen herkam. Betroffen ist lediglich der Wolfacher Waldbesitz am Nordhang des Burghügels.

Auch am Bergkamm zwischen dem hinterem Gelbach und dem Erzenbach, unterhalb des Kreuzsattels, beginnen die Windswürfe auf Oberwolfacher Gemarkung. Hierbei waren auch private Waldungen betroffen.

Regelrechter "Katastrophen-Tourismus" entwickelt

Das Ereignis beim Burggraben hatte sich am Wochenende offensichtlich herumgesprochen. Vom der Talsohle können die Oberwolfacher den Windswurf nicht wahrnehmen. Am Sonntag hatte sich unter den Spaziergängern somit ein regelrechter "Katastrophen-Tourismus" entwickelt. Der große Fahrweg – am Halsgraben der Burg – durch den Burggraben, und oberhalb der Weihermatte war zum Glück uneingeschränkt begehbar.

Positiver Nebeneffekt: Silhouette der Burgruine ist wieder erkennbar

Im oberen Teil des Burgpfads waren die Hindernisse durch Darübersteigen überwindbar und teilweise niedergetreten. So konnten Wanderer trotz aller Widrigkeiten gefahrlos zur Ruine aufsteigen und die schönen Ausblicke in Richtung Wolfach, Matten und den Ortsteil Kirche uneingeschränkt genießen.

Der einzige positive Aspekt, der sich durch das Naturereignis ergeben hat, ist, dass die Silhouette der Burgruine vom Burggraben her wie in alten Zeiten nun wieder deutlich sichtbar wurde. Eine Wolfach-Kirnbacher Geburtstagsgesellschaft hat sich sagar am Sonntagnachmittag eingefunden, um sich in luftiger Höhe zu einem Kaffeekränzle zu versammeln. So kamen auch noch einige Zufallsgäste in den unerwarteten Genuss, spontan zum Kaffee und Kuchen eingeladen zu werden.

Der Waldspielplatz des Kindergartens St. Josef war ebenfalls vom Sturm "Burglind" verwüstet worden (wir berichteten). Allein die Anschaffung eines neuen Bauwagens könnte 12 000 Euro kosten. Der Gemeinderat Oberwolfach hat sich am gestrigen Dienstagabend unter anderem auch mit den Schäden, die "Burglind" verursacht hat, beschäftigt (wir werden noch berichten).