In der Gemeinderatsitzung am Dienstagabend befassten sich die Gemeinderäte mit der Bilanz der Besucherzahlen für Oberwolfach. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Ratssitzung: Tourismuszahlen sind Thema / Leichtes Minus bei Besucherzahlen und Übernachtungen

Mit den aktuellen Zahlen im Bereich Tourismus hat sich der Oberwolfacher Gemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend beschäftigt. Sachbearbeiterin Carina Gallus stellten eine umfassend grafisch aufbereitete Bilanz der Besucherzahlen vor.

Oberwolfach. Dabei ging es sowohl um die Übernachtungszahlen als auch um die Zahl der Gäste in den gemeindlichen Einrichtungen, im Besucherbergwerk Grube Wenzel im Frohnbach und im Museum für Mineralien, Bergbau und Mathematik, dem MiMa.

Für das Jahr 2019 waren für Oberwolfach 13 236 Ankünfte und 55 298 Übernachtungen zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Abnahme von 9,1 Prozent bei Gästeankünften und 7,2 Prozent bei den Übernachtungen. Dies ist laut Carina Gallus auch auf die Geschäftsaufgaben einzelner Häuser zurückzuführen. Es haben sich im vergangenen Jahr sechs Inhaber von Ferienwohnungen vom Angebot zurückgezogen. Dies bedeutet einen Rückgang um zwölf Betten. Grund waren Eigenbedarf oder das Fehlen von Nachfolgern.

Eine eher positive Entwicklung zeigt sich beim Blick auf die Verweildauer. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste in Oberwolfach beträgt 4,2 Tage. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das für 2019 einen Zuwachs von 0,1 Tag. Im gesamten Schwarzwald lag die Verweildauer 2018 bei 2,6 Tagen. Somit liegt Oberwolfach immer noch beachtlich weit über dem Durchschnitt. So sich die Besucher für den "Ferienort Oberwolfach" entschieden haben, fühlen sie sich auch wohl dort.

Martin Dieterle (Freie Wähler) ließ sich von den positiven Kommentierungen und Aspekten nicht blenden. Ihm war es grundlegend suspekt, dass es in Oberwolfach mit den Übernachtungszahlen sichtbar bergab geht, während im gesamten Schwarzwald doch eher eine positive Entwicklung zu verzeichnen ist. Seine bohrenden Fragen an Gremium und Verwaltung: "Machen wir was falsch? Müssen wir was ändern?" Anna Dieterle (Freie Wähler) zeigte Verständnis für die Herbergsbetriebe, die ans Aufhören denken: "Das macht auch mega viel Arbeit!" Erna Armbruster (Freie Wähler) schlug für die größeren Häuser vor, "mehr in Richtung Wellness" zu investieren.

Bürgermeister Matthias Bauernfeind befand das Angebot in der und durch die Gemeinde insgesamt gut und meinte, dass ein Generationswechsel jeweils auch als Chance zu sehen sei. Er verwies auf die Besucherzahlen im Besucherbergwerk, die nach einem zwischenzeitlichen "Stottern" vor allem durch Gruppenbesuche wieder angestiegen seien. Solches müsste auch beim MiMa anvisiert werden, wo ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 0,9 Prozent zu verzeichnen ist. Als guten Ansatz fand er das Angebot von "Kombi-Karten". Der Anstieg beim Besucherbergwerk Wenzel betrage 13,9 Prozent, das heißt von 8278 im Jahr 2018 auf 9217 Besucher im vergangenen Jahr.

Der Bürgermeister verband diesen Erfolg nochmals mit einem ausdrücklichen Sonderlob für die ehrenamtlich Tätigen, dem sich Gemeinderätin Erna Armbruster anschloss. Er verwies auf das herausragende Engagement der dort tätigen Crew um Herbert Mattes, der bei der Barbarafeier von "nur" 44 Wochenend-Einsätzen im abgelaufenen Jahr berichtet hatte. Für die Gemeinde sei es wichtig, eine gute Infrastruktur zu bieten und werbemäßig gut vernetzt zu sein. Wenn aber die Diskrepanz hinsichtlich der Übernachtungszahlen im Vergleich zur Entwicklung im Schwarzwald zu deutlich ausfallen werde, dann müsse ein Krisengespräch mit den Gastgebern geführt werden.

2019: 55 298 Übernachtungen und 13 236 Ankünfte

2018: Insgesamt 59  626 Übernachtungen und 14  560 Ankünfte

Veränderung: minus 9,1 Prozent bei den Gästeankünften und 7,2 Prozent bei den Übernachtungen