Historie: Schwarzwaldverein fährt am autofreien Sonntag 1973 mit Skiern auf den Dohlenbach
Die Ruhe auf den Landtrassen kommt gegenwärtig an den Wochenenden der Situation in Zeiten der autofreien Sonntage im November und Dezember 1973 sehr nahe. Damals galt es auf die Kraftfahrzeuge zu verzichten. Heute sieht es ähnlich aus.
Oberwolfach. Nun haben die geschlossenen Freizeiteinrichtungen, Gasthäuser und die abgesagten Sportveranstaltungen nahezu die gleichen Auswirkungen.
Erfinderisch war damals der Schwarzwaldverein Oberwolfach. Er wollte sich den Skispaß auf dem verschneiten und damals oft schon im Dezember wintersporttauglichen Schwarzenbruch nicht nehmen lassen. Einige damals noch junge besonders engagierte Wintersportler aus dem Vorstand des Schwarzwaldvereins Oberwolfach organisierten deshalb Skitage der besonderen Art. Kurt Fritsch hat das Ereignis in Farbfotos festgehalten.
Vom Feuerwehrgäßle und der Bushaltestelle am Lindenplatz wurde mit den Fahrrädern – damals höchstens mit drei Gängen – gestartet. Die in jener Zeit noch mehr als zwei Meter langen Abfahrtsskier wurden auf dem Anhänger mit so genannten Rindenseilen festgezurrt. Die letzten knapp zwei Kilometer mit Steilaufstieg durch den verschneiten Dohlenbach mussten allerdings zu Fuß zurück gelegt werden.
Zuvor war schon die Anfahrt bis vor Dohlenbach ziemlich risikoreich gewesen. Denn wegen einiger Bauchlandungen auf der spiegelglatten Straße gab es zwar mehrere Unterbrechungen. Aber um die Mittagszeit konnten alle dann beim Hermeshof nach Herzenslust abfahren.
Bevor es am Abend bergab nun viel schneller und bequemer nach Hause ging, sind die Skifahrer noch zum legendären "Engelamt" im Gasthaus Engel eingekehrt.
Nach einem erfüllten Wintersport-Sonntag galt es noch Mut und Kraft zu tanken für die wiederum abenteuerliche Heimfahrt in den knapp zehn Kilometer talabwärts liegenden Ortsteil Kirche.
Der Autofreie Tag wurde in den 1950er- und 1970er Jahren wurden autofreie Tage von den Behörden verfügt, weil ein Engpass der Versorgung mit Erdöl drohte.
