Bayerns Torschützin Linda Dallmann (links) und Viviane Asseyi kämpfen gegen die Sander Chiara Loos (am Boden) und Michaela Brandenburg um den Ball. Foto: Fotos: Archiv

Fußball: Ortenauerinnen schlagen sich bei Niederlage gegen Bayern achtbar / Chancen für mindestens ein Tor

Das Maß aller Dinge in der Frauen-Bundesliga ist erwartungsgemäß für den SC Sand zu gut gewesen. Die Höhe der Niederlage im ersten Heimspiel der Saison gegen Bayern München hielt sich jedoch in Grenzen.

Bundesliga, Frauen: SC Sand - Bayern München 0:3 (0:2). Um den großen Ansturm an Fans zum ersten Heimspiel gerecht zu werden, hatte der Bundesligist aus der Ortenau seine Spielerinnen der zweiten und dritten Mannschaft sowie die B-Juniorinnen mobilisiert, um im weiten Rund für eine reibungslose Bewirtung zu sorgen. Bei hochsommerlichen Temperaturen fanden am Ende 1664 Besucher den Weg in die Kühnmatt und sorgten für einen würdigen Rahmen der Bundesligapartie zwischen dem SC Sand und dem Deutschen Meister FC Bayern München.

0:3 stand es am Ende aus Sicht der heimischen Hanauerländerinnen, was jeder im Stadion als ein achtbares Ergebnis einer aufopferungsvoll kämpfenden Sander Mannschaft anerkannte.

Die Gäste aus München setzten durch Lea Schüller das erste Ausrufezeichen, sie fand aber an Jasmin Pal im Sander Tor kein Vorbeikommen. Anders gestaltete sich hingegen das Geschehen in Minute 20: Pal eilte nach einem tiefen Pass in die Schnittstelle ihrer Abwehr aus dem Tor, kam aber gegen Klara Bühl zu spät, die quer auf Linda Dahlmann legte, die wiederum keine Mühe hatte, ins leere Tor zu treffen.

Im Vergleich zur Vorsaison, wo es in München eine 0:6-und zu Hause gar eine 0:8-Niederlage gab, brach der SC Sand nach dem Rückstand nicht ein. Summer Green prüfte Bayerns Keeperin Laura Benkarth und auch Pal war nach dem Gegentor keineswegs verunsichert und parierte in der 37. Minute einen Schuss von Bühl aus wenigen Metern in Weltklassemanier. Allerdings landete der anschließende Eckball im Sander Tor, da Hanna Glas die Hereingabe von Lina Magull per Kopf in die Maschen setzte. Glas war es auch, die kurz nach dem Seitenwechsel eine weitere Magull-Ecke auf Schüller verlängerte, die am zweiten Pfosten ungehindert das 0:3 per Kopf erzielte (55.).

Lena Triendl hat das 1:3 auf dem Fuß

Danach hatte der SC Sand die Lage wieder im Griff und ließ dank eines aufopferungsvollen Kampfes und einer stabilen Defensive um eine bärenstarke Marina Georgieva nichts mehr anbrennen. Lena Triendl hätte das Ergebnis gar noch korrigieren können. Ihr Alleingang auf Benkarth zu hätte eigentlich den Anschlusstreffer bedeuten müssen – die junge Flügelspielerin platzierte ihren Schuss aber zu ungenau (74.). Auch Leonie Kreil hatte acht Minuten später nach toller Vorarbeit von Phoenetia Browne den Ehrentreffer auf dem Fuß, zielte aber über das Bayern-Tor.

Am Ende war der SCS dennoch nicht enttäuscht. Die Spielerinnen zeigten den zahlreichen Zuschauern, dass sie in dieser Saison kein "Kanonenfutter" für die Großen sind und durften zu Recht auf eine ausgedehnte Ehrenrunde gehen.

"So kurz nach dem Spiel sind die Gefühle etwas zweigeteilt", sagte Sands Trainer Matthias Frieböse nach dem Schlusspfiff. "Zum einen haben wir uns teuer verkauft, zum anderen aber auch durch Standards einfache Gegentreffer hinnehmen müssen, obwohl wir genau davor gewarnt hatten. Am Ende ist es aber auch die individuelle Klasse des Gegners, die man anerkennen muss."SC Sand: Pal; Brandenburg, Georgieva, Balcerzak, Jordan (64. Bruce), Evels, Gentile (46. Bruinenberg), Loos (64. Triendl), Kreil, Hoppius (85. Gavat), Green (79. Browne).Tore:0:1 Dallmann (20.), 0:2 Glas (37.), 0:3 Schüller (55.).