Im Stadtbild tauchen wieder Chrysanthemen auf – am Mittwoch brachte der BGL Blumenkaskaden auf dem Walpotenhaus an. Die Lahrer Zeitung ist einer der Medienpartner der Schau und produziert auch wieder das offizielle Chrysanthema-Journal. Foto: Schabel

Noch 22 Tage, dann gibt es wieder eine Chrysan-thema. Sie wird ein neues Konzept haben und nur noch zwei Wochen dauern – dafür werden die Besucher die Blumen abends länger genießen können. Auch sonst ist einiges anders als bisher.

Lahr - Aufgrund der zweimaligen Absage während der Pandemie ist es die erste Chrysanthema in der Amtszeit von OB Markus Ibert, der das Blumenfestival bei einem Pressegespräch als "Teil der Stadtidentität" bezeichnete. "Inmitten einer unsicheren Zeit soll die Chrysanthema ein Stück bunte Lebensfreude bringen", hofft der Rathauschef.

Die Neuerungen: Neue Ideen sollen frischen Wind in das traditionelle Konzept der Blumenschau bringen. Sie läuft von Samstag, 22. Oktober, bis Sonntag, 6. November – eine Woche weniger als bisher. Neu sind auch abendliche Lichtinszenierungen der Blumen von 17 bis 21 Uhr, die die Besucher länger in der Innenstadt halten sollen. Das szenische Spiel bei der Eröffnungsfeier, das Christopher Kern mit Laienschauspielern einstudiert, hat es bisher ebenfalls nicht gegeben. Insgesamt soll die Chrysanthema auch ein jüngeres Publikum ansprechen, wie Martina Mundinger vom Stadtmarketing bei dem Gespräch im Café "Süßes Löchle" betonte. Deshalb sollen kurze Videos Einblicke hinter die Kulissen gewähren – die ersten Clips werden nächste Woche auf dem städtischen Youtube-Kanal veröffentlicht. Sie zeigen etwa die Kultivierung der Blumen oder energiesparende Bewässerungstechniken.

Der "Transformationsprozess der Chrysanthema", wie die Stadt es formuliert, ist mit diesen Neuerungen noch nicht abgeschlossen, in den nächsten Jahren solle es weitere Änderungen geben, war zu hören.

Die Blumen: Das Chrysan-thema-Motto "Freundschaft" greift die Lahrer Städtepartnerschaften mit Dole, Belleville und Alajuela auf, indem ländertypische Elemente in den Blumenschmuck einfließen. Planer Richard Sottru gab einen kleinen Einblick in seine Entwürfe. Demnach wird es zehn Themenbeete geben, die etwa dem Indian Summer (Museumsplatz) oder der Musik (Stadtmauer hinter der Sparkasse) gewidmet sind. Der Rosenbrunnen verwandelt sich indes in ein riesiges Tintenfässchen – eine Reminiszenz an die vom Lahrer Richard Sütterlin entwickelte Sütterlinschrift.  

Der Drache: Die größte Attraktion soll ein 15 Meter langer und bis zu fünf Meter hoher Drache aus Chrysanthemen werden, der auf dem Urteilsplatz errichtet wird. Weltweit einzigartig werde diese Installation, so Sottru.

Die Königin: Die Chrysan-thema wird auch wieder eine Königin haben, die bei der Eröffnung gekrönt wird. Allerdings wird sie ein neues Outfit tragen – Teil der Neukonzeption. Das alte Samtkostüm soll ins Museum wandern.

Die Künstler: Es gibt auch wieder ein Kulturprogramm. So präsentiert am ersten Sonntag Rainer Kirsten die "Schlagerparty der Superlative" unter anderem mit den Geschwistern Anita und Alexandra Hofmann. Angekündigt sind etwa auch eine Swing-Formation mit Helmut Dold (29. Oktober), eine Elton-John-Tribute-Show (31. Oktober) oder Latin Music mit El Flecha Negra (5. November).  

Das Riesenrad: Auf dem Rathausplatz wird sich wieder das Riesenrad drehen – obwohl dort mittlerweile der Kulturwaggon steht. Der Aufbau werde deshalb zur "Zentimeterfrage", so Mundinger.

 Die Sponsoren: Wegen der Neuerungen steigt der städtische Kostenanteil für die Chrysanthema um 60 000 Euro. Das Gesamtbudget beträgt 390 000 Euro. Wie hoch der Sponsorenanteil daran ist, behält die Stadt für sich. Ohne die Hilfe der Wirtschaft wäre die Veranstaltung aber nicht möglich, so Mundinger. Trotz des neuen Konzepts seien alle Sponsoren bei der Stange geblieben. Titelsponsor bleibt das E-Werk Mittelbaden, Premiumsponsor die Badenova.

Während der Chrysanthema wird übrigens am Neubau auf dem Marktplatz nicht gearbeitet, die Baustelle wird sogar etwas zurückgebaut, teilte Martina Mundinger mit. So könne der Marktplatz wie gewohnt einbezogen werden.