Gruselfund: Die Polizei sucht nach Menschen, die Hinweise zu dieser Puppe geben können. Foto: Polizei

Kriminalität: Dundenheimer finden Puppe und Drohungen vor ihrem Anwesen / Polizei bittet um Hinweise

Eine etwas ungewöhnliche Frage stellt die Polizei am Mittwoch in einer Mitteilung: "Wer erkennt die Puppe?" Dass es sich dabei alles andere als um einen Scherz handelt, wird schnell klar. In Dundenheim herrscht Besorgnis.

Dundenheim - Rote Zipfelmütze, bunte Häkelkleidung und freundliches Gesicht – wer einmal genauer hinsieht, erkennt ein weiteres Detail: Sowohl das Gesicht als auch die Hände der Puppe sind mit roter Farbe beschmiert. Ob es Blut darstellen soll, bleibt offen – liegt aber mit der Geschichte, die hinter der Puppe steckt, auf der Hand. Am Samstagabend haben die Beamten des Polizeiposten Neurieds Ermittlungen wegen Bedrohung eingeleitet.

Zwischen 17.30 und 20 Uhr soll die selbstgefertigte Puppe vor die Tür eines Anwesens in der Hansjakobstraße in Dundenheim gelegt worden sein. Doch damit nicht genug. Dazugelegt worden sei auch ein Zettel mit einer bedrohlichen Aufschrift. Noch in derselben Nacht habe sich ein weiterer, ähnlicher Fall in Dundenheim ereignet. "Bei diesem Vorfall in der Nachbarschaft wurde lediglich ein Zettel mit bedrohlichen Worten niedergelegt, ohne Puppe", erklärt ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg auf Nachfrage unserer Zeitung. Um welche genauen Worte es sich auf den Zetteln gehandelt hat, will die Polizei nicht in die Öffentlichkeit tragen – "aus ermittlungstaktischen Gründen, es könnte Täterwissen sein."

Eines zeigt die Polizei jedoch deutlich: Sie nimmt die Puppen-Sache sehr ernst. Ermittelt werden würde in alle Richtungen und obwohl nicht auszuschließen sei, dass es sich lediglich um einen Jugendstreich handelt, werden erhöhte Sicherheitsmaßnahmen veranlasst: So werde in der kommenden Zeit die betroffene Örtlichkeit verstärkt in die Streifentätigkeit mit aufgenommen.

Polizei wird im Ort häufiger unterwegs sein

Einen erhöhten Schutz für die betroffenen Anwohner könne die Polizei aber "leider nicht leisten". Sie hoffe aber stark auf die Mithilfe der Bevölkerung. Nach Abschluss der Ermittlungen werde der Staatsanwaltschaft Offenburg eine Anzeige wegen Bedrohung vorgelegt.

Ob sich durch die abgelegte Puppe nachverfolgen lasse, wer der Täter ist, beispielsweise durch irgendwelche DNA-Spuren oder auch den Geruch – Stichwort Hundestaffel – blieb unbeantwortet. "Wir erhoffen uns durch eine Presseveröffentlichung, Hinweise auf den Verantwortlichen zu erlangen", so die Antwort.

Und die rote Farbe an Händen und im Gesicht der Puppe? "Nach einer ersten Einschätzung dürfte die Farbe mit einen Filzstift aufgetragen worden sein", sagt der Pressesprecher gegenüber der Lahrer Zeitung. Weitere Rückschlüsse – ob die rote Farbe eine besondere Botschaft dem Empfänger hinterlassen soll – ließe sich laut Polizeisprecher erstmal aber noch nicht ziehen.

Die Polizei sei dankbar über jeden Hinweis zu der Herkunft der Puppe oder dem Vorfall. Menschen, die dazu etwas mitteilen könnten, werden gebeten sich unter Telefon 07807/95 79 90 zu melden.

Man kommt nach Hause und findet vor der Eingangstür nicht nur den Fußabtreter vor, sondern auch ein "Geschenk". Schnell merkt man, dass dies alles andere als eine freundlich Geste sein soll – was tun? "Generell sollte man sich bei derartigen Vorfällen an die Polizei wenden und Anzeige erstatten", appelliert der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg an die Bürger. Ferner empfehle er, aufmerksam und sensibel hinsichtlich ungewöhnlicher Beobachtungen oder Begegnungen zu sein. "Falls möglich, sollte man sich nach solch einem Vorfall bewusst in Gegenwart anderer Personen – Bekannte, Freunde, Familie – aufhalten", so der Beamte.