Neurieds Bürgermeister Tobias Uhrich arbeitet nun schon seit einem guten halben Jahr in seinem Büro im Rathaus in Altenheim. Er fühlt sich wohl in der Gemeinde, sagt er. Foto: Gemeinde

Amtszeit: Tobias Uhrich ist nun seit einem halben Jahr Bürgermeister in Neuried / Viele Projekte am Laufen

Seit einem guten halben Jahr ist Tobias Uhrich nun schon Bürgermeister von Neuried. "Pudelwohl" fühlt er sich, einiges wurde durch ihn angekurbelt, eines fehlt ihm aber bis heute: Der persönliche Kontakt zu den Bürgern.

Neuried. Mit fast 70 Prozent der Wählerstimmen haben sich die Neurieder Bürger im Februar für Tobias Uhrich als neuen Bürgermeister entschieden, gut einen Monat später hatte er seinen ersten Arbeitstag im Altenheimer Rathaus. "Ich fühle mich, als wäre ich nun angekommen", sagt er im Gespräch mit der Lahrer Zeitung, mit Blick auf das vergangene halbe Jahr. Einiges habe sich bis heute bereits verändert, einiges wurde durch und mit ihm angegangen, er kenne nun Stärken und Schwächen der Gemeinde – wobei er bei letzterem lieber von "Potenzial, sich zu verbessern" statt von Schwächen sprechen würde.

"Wir-Gefühl" will er noch weiter stärken

Und Potenzial für seine Gemeinde sehe er vor allem im Zusammenwachsen der Ortsteile. "Mir ist bewusst, dass das Ortsteildenken immer bestehen bleiben wird, das will ich auch gar nicht verändern. Aber das ›Wir-Gefühl‹, das könnte noch etwas gestärkt werden", wünscht sich Uhrich. Die Anfänge machten bereits die Vereine.

Auf die Schulter klopfen könne sich Neuried in Sachen Kinderbetreuung und Schulen. "Es ist unglaublich, wie sehr die Gemeinde sich hinter die Zukunft Neurieds stellt. Da ist kein Geld zu Schade", weiß Uhrich. Neuried könne sich sehen lassen mit seinen Kindergärten und Schuleinrichtungen und den "super kompetenten Leitungskräften". Stolz sein könne man aber auch auf die Landwirtschaft – "wir haben hier die Möglichkeit uns rundum zu versorgen, vom Brot bis hin zu Obst und Gemüse oder auch Tabak. Das kann auch nicht jede Gemeinde von sich behaupten." Besonders freut es ihn, dass die Landwirtschaft auch durch junge Generationen vorangetrieben wird. "Die Gründung der Gemeinschaft ›Neurieder Bure‹ ist ein echter Gewinn für uns", sagt der Bürgermeister.

Dringlichstes Projekt stelle für Uhrich die Umsetzung der Nordtangente in Ichenheim dar. "Da sind wir aber auch schon mittendrin in der Umsetzung." Im kommenden Jahr soll bereits der Spatenstich erfolgen. Weiter sehe er Handlungsbedarf hinsichtlich des Verkehrs. "Ich würde gerne einen mobilen Blitzer kaufen", sagt er gegenüber der LZ. Liefen die Beschwerden der Bürger "bei fast jedem Gespräch" auf die Raser in den Orten hinaus. Auch werde ab November ein Ordnungsamt realisiert, das dann ab kommendem Jahr Unterstützung von einem Gemeindevollzugsdienst erfahren soll.

Bei allen Projekten, auf die sich Uhrich freut, fehle ihm seit seinem Amtsantritt aber eine Sache gewaltig: "Der persönliche Kontakt zu meinen Bürgern." Die Pandemie habe es ihm dahingehend schon schwer gemacht. "Ich erlebe es heute noch, dass ich auf den Straßen Menschen begegne, die mir dann entgegnen: ›Herr Uhrich, schön, dass ich Sie nun auch endlich mal persönlich treffe‹." Auch der Austausch mit den jungen Neuriedern fehle ihm. "Aber ich bin mir sicher, es kommen wieder bessere Zeiten."

"Was soll ich sagen, es ist einfach verdammt schwer, etwas zu finden", sagt Bürgermeister Tobias Uhrich bezüglich der Immobiliensuche in Neuried. Gerne würde er in seine Gemeinde ziehen, derzeit scheine es aber einfach nicht machbar. "Auch ein Bürgermeister hat sich an die Vergabekriterien bei Grundstücken zu halten – und da können einige mehr Punkte sammeln im Vergleich zu meiner Frau und mir", erklärt Uhrich. Für ihn sei es aber nach wie vor eine Selbstverständlichkeit, dass es irgendwann zum Umzug nach Neuried kommen wird. "Allein die Fahrtzeit, die mir damit erspart bleibt, ist ein Ansporn. Aber wir wollen nun auch nichts erzwingen", so Uhrich.