Die Durbacher Winzergenossenschaft setzt seit diesem Jahr eine Drohne für den Pflanzenschutz ein. Wasser und Pflanzenschutzmittel sei dabei gespart worden. Foto: Genossenschaft

Die Durbacher Winzergenossenschaft setzt auf nachhaltige Konzepte. Knapp 15 Prozent Wasser und rund 25 Prozent Strom konnte dadurch in den vergangenen vier Jahren eingespart werden. Jetzt gibt es eine neue Technologie.

Durbach - Um die Bewirtschaftung nachhaltiger zu gestalten, setzt die Durbacher Winzergenossenschaft seit diesem Jahr auf eine Drohne. Für den Pflanzenschutz in den 4,6 Hektar der Steillagen Ölberg und Steinberg in Durbach sei das Gerät insgesamt fünf Mal geflogen, teilt die Winzergenossenschaft mit.

"Durch dieses Fluggerät und dessen gezielten und punktgenauen Einsatz im Bereich des Pflanzenschutzes, konnte die benötige Wassermenge von 1600 Liter pro Hektar, auf 100 Liter pro Hektar reduziert werden", heißt es. Auch die Menge an Pflanzenschutzmittel sei dadurch um etwa 15 Prozent reduziert worden. Zudem habe man durch den Einsatz der Drohne auch "die enorme körperliche Arbeit" in den Steillagen reduziert. Die Drohne sei ein gutes Mittel, um die Zukunftsfähigkeit der Durbacher Steillagen zu sichern, sind sich die Winzer sicher.

Neben dem Einsatz der neuen Technologie sei in den vergangenen Jahren auch die Betriebsführung, der Außenbetrieb, die Kellerwirtschaft und die Vermarktung mit dem Ziel zu mehr Nachhaltigkeit optimiert und umgestellt worden. "In allen Bereichen bewirtschaftet die Durbacher Winzergenossenschaft ressourcenschonend", heißt es in der Mitteilung der Genossenschaft weiter.

Betrieb bildet derzeit vier junge Menschen aus

Nachhaltigkeit wirke sich nicht nur auf ökologische, sondern auch auf wirtschaftliche Aspekte aus. Mit dem Jahresabschluss zum 30. Juni dieses Jahr hat Stephan Danner, Vorstand der Genossenschaft, eine Zwischenbilanz gezogen. Das Ergebnis: 14,7 Prozent Wasser und 25,8 Prozent Strom habe die Durbacher Winzergenossenschaft in den vergangenen vier Jahren durch Investitionen und Umstellungen von Betriebsabläufen eingespart. Dies sei ein "sensationeller Erfolg", der gerade für die Zukunft bei steigender Kostenentwicklung enorm wichtig sei, so Danner.

Durch eine große Photovoltaikanlage, die vor über zehn Jahren installiert worden sei und turnusmäßig gereinigt werde, könne die Winzergenossenschaft außerdem pro Jahr im Schnitt 220000 Kilowattstunden Strom produzieren. Einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gehen die Winzer mit dem Pflanzen von neuen pilzwiderstandsfähigen Rebsorten. "So können wir dieses Jahr bereits die ersten Trauben der Sorte Sauvignon Gris ernten, die beim Pflanzenschutz weniger Anspruch stellen als die bisher bewährten Rebsorten", teilt die Genossenschaft mit.

Um auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein, sei die Ausbildung junger Menschen ein Grundpfeiler des Betriebs. Stephan Danner ist stolz, dass mit vier Auszubildenden zehn Prozent der Gesamtbelegschaft abgebildet wird. Aktuell seien dies drei Weintechnologen und ein Groß- und Außenhandels-Kaufmann. Der Vorsitzende Stephan Danner sieht die Durbacher Winzergenossenschaft für die Zukunft gut aufgestellt.

Seit 90 Jahren

Rund 250 Familien sind ein Teil der Durbacher Winzergenossenschaft, die bereits 1928 gegründet wurde. Aufgrund der topografischen Lage wird der Weinbau in Durbach fast ausschließlich in Steillagen von 70 bis zu 80 Prozent Hangneigung betrieben. Auf über 40 Prozent der Rebfläche wird Spätburgunder angebaut. Dazu kommen Riesling, Müller Thurgau, Grauburgunder und weitere Sorten. Die Vinothek der Genossenschaft hat von Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.