Gäste kommen in Kehl kontaktlos ins Freibad. Es wurde ein neues System angeschafft. Foto: IT-Werke

Das Freibad in Kehl-Auenheim hatte zuletzt Probleme mit der Weitergabe von Dauerkarten. Um Abhilfe zu schaffen, wurde ein neues Zutrittssystem der Lahrer Firma „IT-Werke“ angeschafft – biometrisch und berührungslos. Am Samstag endet die Saison.

Die Badegäste des Freibads in Kehl-Auenheim konnten in dieser Saison mit einer virtuellen Eintrittskarte schwimmen gehen.

Es wurde eine neue berührungslose und biometrische Dauerkarte „isiPass“ für die Besucher im Bad angeschafft, erklärt der Lahrer Hersteller „IT-Werke“ in einer Mitteilung.

Erst im Juni war das Freibad nach einer Schließung wieder eröffnet worden. Auslöser dafür waren Wasserverluste der Becken und die Notwendigkeit zum Einbau neuer Kassen und eines Zutrittssystems gewesen, heißt es.

Stadt macht Verlust durch Weitergabe von Karten

„An heißen Sommertagen war die Anziehungskraft des Familienbades in der Region sehr groß und der Besucherandrang entsprechend hoch“, erläutert das Unternehmen die Notwendigkeit für das neue System. Zudem seien die Zeitkarten oft im persönlichen Umfeld „ausgeliehen“ und so mehrfach genutzt worden, was der Stadt Kehl „handfeste wirtschaftliche Nachteile“ gebracht habe.

„Die Eintrittsgelder decken die anfallenden Kosten meist nur zu etwa 30 Prozent ab. Der Rest ist eine Leistung der Stadt Kehl, für ihre Bürger und das Umland.“ Die Mehrfachnutzung der Dauerkarten bedeute daher einen höheren finanziellen Einsatz der Stadt mit Geld, das an anderer Stelle – etwa für Schulen, Kinderbetreuung und Investitionen in die Infrastruktur – nicht zur Verfügung stehe.

Deshalb war klar: Das Bad brauchte ein neues System für die Zutrittskontrolle. Diese sollte zum einen die Weitergabe von Dauerkarten verhindern und zum anderen sollten die Gäste entspannt Zutritt erhalten, ohne Warteschlangen und umständliche Kontrollen. Auch die Hygiene und eine einfache Handhabung sollten gewährleistet werden.

Neues System funktioniert ohne Berührung

„Die Lösung der Aufgabe gelang durch die Entwicklung des Konzeptes virtueller digitaler Dauerkarten und des Einsatzes biometrischer Erkennungstechnologie“, erklärt der Lahrer Hersteller. Bisher sei es bei biometrischen Zutrittskontrollen nötig gewesen, einen Finger auf einen Scanner zu legen, was jedoch bei Verschmutzung, trockener oder nasser Haut oder nach Verletzungen oft zu Problemen geführt habe. „Wartezeiten machte den Einsatz von Biometrie in Freizeiteinrichtungen unattraktiv.“

Das neue System, das nun im Kehler Bad den Gästen den Zutritt ermöglicht, sei eine, im Freizeitbereich erstmals genutzte, komplett berührungslose Lösung. Dank biometrischer Erkennungstechnik könnten die Besitzer eines „isiPass“ Zutritt zum Bad erhalten, indem sie ihre Hand, mit einigen Zentimetern Abstand, über einen Scanner führen. „Geschwindigkeit und Richtung sind dabei egal.

Wichtig ist nur, dass die Finger im Lesebereich vorbeikommen“, erklärt die Firma IT-Werke. Da vier Finger gleichzeitig erfasst werden, stünden mehr Daten zur Verfügung, weshalb kleinere Verletzungen für die Erkennung praktisch keine Rolle mehr spielen würden. „Dank Algorithmen und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz benötigt der Prozess der Erkennung und die Prüfung der Eintrittsberechtigung nur Millisekunden.“ Technisch könnten bis zu 60 Personen in einer Minute das Tor passieren. „Die Resonanz des Publikums auf die virtuelle Karte ist über alle Altersklassen positiv“, resümiert das Unternehmen.

Noch bis morgen Samstag, 30. September, können sich Besucher selbst ein Bild machen. Das Kehler Freibad in Auenheim öffnet an dem Tag laut Mitteilung der Stadt zum letzten Mal in diesem Jahr.

Bargeldlose Zahlung

Eine Besucherin des Kehler Bads wünschte sich, auch am Kiosk bargeldlos zahlen zu können. Laut dem für das Schwimmbad zuständigen Bereichsleiter der technischen Betriebe Kehl, werde an der Umsetzung des Wunsches schon gearbeitet.