Kinder der Kita Bottenbrunnenstraße steuerten ein Lied zum Richtfest bei. Foto: Schabel

Für die Kindertagesstätte Dreyspringstraße, direkt neben dem Schlachthof, ist am Mittwoch Richtfest gefeiert worden. Das sechs Millionen Euro teure Gebäude ersetzt die Kita Bottenbrunnenstraße, deren Mietvertrag im Zuge der Umbaupläne für das Ortenau-Klinikum gekündigt worden war.

Bei der Suche nach einem Ersatz für die Kita Bottenbrunnenstraße hatte die Zeit gedrängt, woran Markus Ibert in seinem Grußwort erinnerte. „Wir mussten handeln“, so der OB, da es nicht möglich gewesen sei, die Kinder in anderen Lahrer Kitas unterzubringen. Denn die Kapazitäten in der Stadt seien ausgelastet. Deshalb habe ein neuer Standort her müssen. Ibert erinnerte daran, dass die Suche danach nicht problemfrei war.

Favorit der Stadtverwaltung war zeitweise der frühere Campingplatz im Schillingsweg. Dort hätte jedoch ein Rechtsstreit wegen eines Amphibienvorkommens gedroht – dieses Risiko habe man wegen des Zeitdrucks nicht eingehen wollen, so der OB. Deshalb sei die Wahl auf das frühere Deco-Gelände neben dem Schlachthof gefallen, das der Stadt gehört – auch wenn es „nicht in unmittelbarer Nähe“ zum alten Kita-Standort in der Bottenbrunnenstraße liege, wie der OB einräumte.

Eltern hatten Kritik geübt

Tatsächlich hatten sich viele Eltern mit der neuen Kita-Adresse nicht anfreunden können. Hauptkritikpunkt war die Entfernung– von Hosenmatten bis in die Dreyspringstraße sind es drei Kilometer. Zahlreichen Eltern war das zu weit, sie könnten ihre Kinder nun nicht mehr zu Fuß bringen oder abholen, hatte es geheißen, als die Pläne für die Dreyspringstraße laut geworden waren.

Von dieser Kritik war in den Beiträgen beim Richtfest nichts mehr zu hören. Ibert hob die schnell umzusetzende Element-Bauweise hervor, die des Zeitdrucks wegen gewählt worden sei. Erst im Juni habe man mit dem Bau begonnen und sei seither bereits weit gekommen. „Wir brauchen die 90 Plätze. Dashalb sind die veranschlagten sechs Milionen Euro Gesamtkosten sehr gut investiert in die Zukunft unserer Kinder“, betonte der OB.

Julia Blank, die Leiterin der Kita Bottenbrunnenstraße – die nach dem Umzug Kita Dreyspringstraße heißen wird – erinnerte daran, dass man am alten Standort Ende 2022 die Kündigung erhalten habe. „Der Kinik-Neubau forderte erste Opfer“, kommentierte sie den Grund des bevorstehenden Auszugs. Es seien „aufregende Tage voller Sorgen“ gewesen, ehe klar war, wie und wo es weitergeht. Jetzt würden sich das Kita-Team, Kinder und Eltern auf das neue Gebäude freuen.

Nach ihrer Fertigstellung im Frühjahr 2024 soll die Einrichtung Platz für rund 90 Kinder bieten. Vorgesehen sind drei Kitagruppen für Kinder über drei Jahre, eine Krippengruppe für Kinder unter drei und eine inklusive Kleingruppe mit besonderem Förderbedarf. Die Trägerschaft übernimmt die Stadt Lahr. Das bisherige Team der Kita Bottenbrunnenstraße zieht komplett in die neue Kita, wie die Verwaltung in einer Mtteilung informiert.

Die Planungen des Neubaus hatte das Technische Gebäudemangement der Stadt übernommen, die Umsetzung die Firma Erne, die sich auf modularen Holzbau spezialisiert hat. Für die Gründung der neuen Kita sei der Baugrund im Bereich der späteren Bodenplatte mit 326 Stabilsierungssäulen verbessert werden, so die Stadt.

Der eingeschossige Baukörper hat eine Grundfläche von rund 1000 Quadratmetern. Dabei sieht die Planung vor, dass die Gruppenräume und der Bewegungsraum nach Süden zur Schutter orientiert sind. Im Norden, zum Radweg hin, werden sich der Eingang sowie die Verwaltungs- und Nebenräume neben einem Bistro mit einer Kinderküche und einem Kreativraum befinden.

Nach dem Richtspruch am Mittwochnachmittag führten Kinder der Kita Bottenbrunnenstraße, die mit ihren Eltern und Erzieherinnen gekommen waren, das Musik-Spiel-Stück „Wer will fleißige Handwerker sehn – Special Edition Dreyspringstraße“ auf. Danach ließen sich die Teilnehhmer des Richtfests mit den Gästen, darunter etliche Mitglieder des Gemeinderats, feine Häppchen schmecken, die das Eventhaus Vetter servierte.

Gemeinderat entscheidet, wie es mit der Kita Bottenbrunnenstraße weitergeht

Ursprünglich war die Stadtverwaltung davon ausgegangen, dass die Kita Bottenbrunnenstraße dem neuen Parkhaus des Ortenau-Klinikums weichen muss. Diese Pläne sind nun aber nicht mehr aktuell, da ein ganz neues Klinikum in der Nähe von Langenwinkel gebaut werden soll. Wie es mit der Kita Bottenbrunnenstraße weitergeht, soll nun der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag, 23. Oktober, ab 17.30 Uhr im Sitzungssaal im Rathaus 2 entscheiden.