Die Ahr hatte den Altenahrer Ortsteil Altenburg am 15. Juli komplett überflutet. Foto: Polizei/dpa

Katastrophe: Gemeinderat will Zeichen der Solidarität für Flutopfer setzen

Mahlberg - Schnell und unbürokratisch wird Mahlberg 5.000 Euro für den Wiederaufbau der von Hochwasser betroffenen Regionen spenden. Konkret fließen die laut Gemeinderatsbeschluss vom Donnerstag direkt der Gemeinde Altenburg zu.

Dass Mahlberg mit einer, wenn auch Anbetrachts der immensen Schäden kleinen, Spende ein "Zeichen der Solidarität für die Flutopfer und die Wiederinstandsetzung der Infrastruktur" leisten will, hatte sich bereits in der vorangegangenen Sitzung abgezeichnet: Auf Anregung von Stadtrat Thomas Schwarz stand dort eine Spende zur Diskussion. Am Donnerstag stand nun die Frage an, ob sich Mahlberg an der gemeinsamen Aktion von Gemeindetag und Rotem Kreuz (Variante eins) beteiligt, der Gemeinde Altenburg direkt die 5000 Euro zukommen lässt (Variante zwei) oder ob man noch auf einen entsprechenden Beschluss der Verwaltungsgemeinschaft Lahr-Ettenheim abwartet (Variante drei), die laut Bürgermeister Dietmar Benz auch spenden will.

Nach kurzer Diskussion entschieden sich die Stadträte dafür, das Geld direkt der Gemeinde Altenburg zukommen zu lassen. Dafür hatten sich Ulrike Kesselring und Rolf Baum ausgesprochen. Kesselring wollte damit erreichen, dass die Spende Mahlbergs nicht in der Masse untergeht. Baum meinte, man solle so schnell wie möglich helfen. Es werde zwar von vielen Seiten unbürokratische Hilfe versprochen, aber das funktioniere so nicht unbedingt immer.

Der Vorschlag Kesselrings, die Spende Mahlbergs um 255 Euro aufzustocken, wurde bei Stimmengleichheit abgelehnt. Mit ihrem Vorschlag hatte sie sich auf einen Ortsteil von Bad Münstereifel namens Mahlberg mit 255 Einwohnern bezogen; dieses Mahlberg liegt ein Stück weit von Altenburg weg und blieb unversehrt (was Thomas Schwarz in der vorangegangenen Sitzung erwähnt hatte).

Dass Mahlberg spendet, davon war Daniel Timm sehr angetan. Der Juniorchef von der Firma BMT Baggerbetriebe hatte sich mit seinen Eltern, elf eigenen Mitarbeitern sowie neun Mitarbeitern weiterer Firmen aus dem Ortenaukreis, Freudenstadt und Freiburg sowie umfangreichem Equipment auf ins Ahrtal gemacht, um dort bei den ersten Aufräumarbeiten zu helfen. Vom Donnerstag, 22. Juli, bis Sonntag, 25. Juli, waren die Timms und die weiteren Helfer im Einsatz. Mit großen Baggern, die bis zu 30 Tonnen wiegen, hatten sie Trümmer beiseite geräumt sowie Autos und Wohnwagen sortiert. Sie waren in Altenburg tätig, weil sie dorthin zugeteilt waren, wie Juniorchef Timm auf telefonische Anfrage sagte.

Das Ausmaß der Zerstörung und dass die meisten Menschen in der Region vor dem Nichts stehen, bewegt ihn noch heute. "Wir sind am Sonntag im Juli mit einem schlechten Gewissen wieder nach Hause gefahren", auch wenn im Moment noch sehr viele Helfer vor Ort sind.

Mahlberger Baggerbetrieb half bei Aufräumarbeiten

Warum er, die Familie und Mitarbeiter sich spontan zur Hilfe entschlossen haben? "Wir wären auch froh um Hilfe gewesen, wenn wir in derselben Lage wie die Menschen in den überfluteten Gebieten wären", sagt Daniel Timm dazu. Zudem sei man auch in der Lage, bei den Aufräumarbeiten zu helfen, weil man eben das entsprechende Equipment habe. Es gehe darum, Hilfe zu leisten, auch wenn dies als Beitrag nur jener Tropfen auf dem heißen Stein sei. Wie sehr es an allem mangelte, haben die Timms selbst gesehen – und weitere Hilfe geleistet. Als er und seine Mannschaft am Sonntag im Juli Altenburg verließen, haben sie der Gemeinde um die 20 Frischwassertanks und ein Mannschaftszelt dagelassen – "sie konnte es sehr gut gebrauchen".

Dass Mahlberg nun an die Gemeinde direkt spendet, fand Timm gut. Denn so könne man sich wirklich sicher sein, dass das Geld schnell verwendet wird. Seine Mutter steht in Kontakt mit einer Mitarbeitern der Gemeinde, die in der Koordination von Hilfeverteilung tätig ist. Er geht davon aus, dass die Kontaktperson die Spende "dort verteilen wird, wo’s nötig ist".

Das Dorf Altenburg in der Eifel hatte die Flut-Katastrophe mit voller Wucht getroffen: Dauerregen hatte den kleinen Fluss Ahr, der den Ort in einer Schleife umgibt, in ein reißendes Gewässer verwandelt, das den Ort am 15. Juli komplett unter Wasser setzte. Allein im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler kamen rund 20 Menschen durch das Hochwasser ums Leben.