Der derzeit amtierende Mühlenbacher Narrenrat freut sich bereits auf das große Narrentreffen am 26. und 27. Januar. Foto: Narrenzunft Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Mühlenbacher Narrenzunft geht es in Geschichte steil bergauf.

Mühlenbach - Die Mühlenbacher Narrenzunft feiert am 25. und 26. Januar ihren 33. Geburtstag mit einem großen Narrentreffen. Dabei reicht die Geschichte der Zunft sehr viel weiter als die 33 Jahre zurück. In alten Schriften lässt sich die Fasent in Mühlenbach bis 1930 zurückverfolgen; schon damals hatten sich die Narren für neun Jahre mit Narrenvater, Elferrat und Spielleiter etabliert. Die Moritaten der "Elfimess" wurden am Fasnachtsmontag noch gesungen und abends folgte in den damaligen Gasthäusern das große Schnurren. Nach den Jahren des Krieges waren es die Vereine, in denen die Fasnacht gepflegt wurde; als erstes beteiligten sich die "Kaffeetanten" wieder an der Fasent und bereichern noch heute die Umzüge.

Als Zunft formierten sich die Mühlenbacher Narren dann aufgrund einer Wette ums Fahrradfahren von Eugen Heizmann und dem anschließendem Kohlenschleppen von "Kohlen"-Fritz Dold.

Was 1975 mit einer sportlichen Wette und entsprechender Gaudi begann, wurde im nächsten Jahr mit der Teilnahme am Haslacher Umzug in selbstgebauten Wagen fortgesetzt. Eine Hand voll närrischer Mühlenbacher war nicht mehr zu bremsen und so verbrannten sie 1977 die erste Strohpuppe als sichtbares Zeichen des Fasentendes. Und noch bevor die Zunft als eingetragener Verein gegründet wurde, gesellten sich 1978 die "Kiechlewieber" mit ihrer rollenden Küche zu den Umzügen. Bis heute werden die frisch gebackenen Hefeküchle von den Umzugsteilnehmern heiß begehrt und an Umzügen lautstark gefordert.

Die elf fasentbegeisterten Mühlenbacher, die mittlerweile als "närrische Elf" ein fester Begriff im Dorf waren, glänzten mit ihren Moritaten erstmals an der "Elifmess" und druckten das erste Narrenblättle. Im folgenden Jahr war an der Fasent dann so viel geboten, dass der Schritt zum eigenen Verein nur noch ein kleiner war. Eine passende Fasnachtsfigur wurde gesucht und aufgrund der vielen ehemaligen Mühlen im Dorf wurden schließlich "Müllermichele" und "Kleiekotzer" gewählt.

Uwe Buick, Fritz Eisenmann, Hermann Eisenmann, Hermann Griesbaum, Eigen Heizmann, Emil Keller, Fidel Keller, Adalbert Neumaier, Wendelin Neumaier, Helmut Putzke und Gerhard Volk versammelten sich am 25. Oktober 1980 im Gasthaus "Kaiserhof" und gründeten die "Narrenzunft Mühlenbach". Etwa zwei Wochen später folgte die öffentliche Präsentation und stieß auf viel Interesse in der Bevölkerung. "Der Saal im Gasthaus Ochsen war voll besetzt und viele bestellten eines der beiden Häs", erinnert sich Narrenrat Gerhard Volk.

Mit der Zunft ging es steil bergauf und 1984 schlossen sich die Mühlenbacher Narren in einem "Sechserbund" mit den befreundeten Zünften aus Schweighausen, Welschensteinach, Wagenstadt, Dörlinbach und Ettenheimmünster zusammen, um im regelmäßigen Wechsel Narrentreffen auszurichten. Den Anfang machten damals die Mühlenbacher, die damit gleichzeitig ihren fünften Geburtstag feierten.

Lange waren die Mühlenbacher Hästräger, Kiechlewieber und Kaffeetanten während der Umzüge alleine, bevor nach acht Jahren erneut eine Wette für die musikalische Bereicherung der Zunft sorgte.

Im Oktober 1988 versprach der Narrenrat den Musikern Mathias Grießbaum und Paul Müller zehn Flaschen Sekt, wenn sie den "Schmutzigen Donnerstag" mit einer kleinen Musikgruppe bereicherten. Die Herausforderung wurde angenommen und Franz Hansmann, Martin Bührer, Stefan Hansmann, Klaus Schmider, Karlheinz und Hubert Stenzel, Gerhard und Christian Maier, Paul Müller und Mathias Grießbaum ließen sich den gewonnenen Sekt schmecken. Mittlerweile sind die "Blechmechoniger" eine feste Formation und aus der Fasent nicht mehr wegzudenken.