Auch die Motorradfreunde Mühlenbach stellen vor ihrem Rathaus einen Maibaum. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Tradition wird auch in Mühlenbach gepflegt.

Mühlenbach - Wie auf vielen anderen Plätzen im Kinzigtal ist am Vorabend des 1. Mais auch in Mühlenbach der Maibaum gestellt worden. "Achtung – und – heb an!" war dort das Kommando für die Motorradfreunde, die ihren bunt geschmückten Maibaum vor dem Rathaus aufrichteten.

Zuvor haben die Motorradfreunde den Baum auf ihren Schultern ins Dorf getragen und zur Akkordeonbegleitung von Helmut Nerfeld lautstark das Badnerlied gesungen. Es war das 17. Mal, dass in Mühlenbach ein Maibaum gestellt wurde. Erwin Kaiser hatte als Vorsitzender der Motorradfreunde während seines Elsass-Urlaubs einen bayrischen Motorradfahrer kennen gelernt, in dessen Heimatgemeinde das Maibaumstellen eine lange Tradition hatte.

"Das wäre auch etwas für uns", befand Kaiser und begeisterte mit der Idee seine Vereinsfreunde. Seither wird Jahr für Jahr ein schöner Baum gesucht, durch die Frauen der Motorradfahrer mit einem Kranz und bunten Bändele geschmückt – und anschließend mit reiner Muskelkraft vors Rathaus gestellt.

Anhand verschiedener Bücher wurden im Laufe der vergangenen Jahre nach und nach auch Tafeln gefertigt, auf denen sich die Vielfalt der Mühlenbacher Handwerksbetriebe widerspiegelt. "Die Handwerker haben die Patenschaft für die Tafeln übernommen und sie bezahlt", erklärt Kaiser. Gepflegt und gelagert werden sie während des Jahres vom Verein.

Ist der Maibaum gestellt und fest verkeilt, steigt Stellvertreter Bernd Streif auf die Leiter und montiert die Tafeln nach der festgelegten Reihenfolge von unten nach oben: Zuerst kommt das Wappen der Gemeinde Mühlenbach – Gusseisern stabil und vom Vorstand selbst lackiert. Darüber stehen die Schilder von Wagner (Grießbaum), Bäcker (Haas-Ramsteiner), Landwirt (BLHV), Schmied (Grießbaum), Maler (Limberger), Zimmermann (Streif), Müller (Buttenmühle), Maurer (Griesbaum), Bier-Brauer (Biersepp) und das vereinseigene Wappen der Motorradfreunde. Zur mittlerweile "guten Tradition" gehören auch 30 Liter Freibier, die nach dem Baumstellen an die Zuschauer ausgeschenkt werden. Und der Gerstensaft schmeckte in diesem Jahr dann auch bei kühlem Nieselregen.