Elysee (von links) , Sandra, Anne und Natalie vom Haarstudio Relax-Cut in Hausach loben das Verhalten der Kunden – insgesamt würden sie die Maskenpflicht akzeptieren. Nur einen "Ausreißer" habe es gegeben. Foto: Jehle

Kunden halten sich teils zurück. Verhalten meist vorbildhaft. Verweigerer bleiben Ausnahme.

Das gesellschaftliche Leben bleibt bis Weihnachten heruntergefahren – Friseurbesuche für das persönliche Wohlbefinden jedoch sind unter Auflagen erlaubt. Der Schwabo hat bei einigen Salons nachgefragt, ob das Angebot angenommen wird.

Mittleres Kinzigtal - Die Kunden sind zwar diszipliniert, aber viele seien auch verunsichert, sind sich alle einig. Die Inhaberinnen der einzelnen Salons ziehen aber ein unterschiedliches Fazit.

Haarstudio Relax-Cut, Hausach: "Im November verzeichneten wir einen eher verhaltenen Besuch", stellt Sandra Walter, Inhaberin des Haarstudios Relax-Cut in Hausach, fest. Ihrer Ansicht nach ist dies auf eine allgemeine Verunsicherung der Menschen zurückzuführen, wie mit dem sogenannten Teil-Lockdown umgegangen werden soll.

Die Kundschaft, die käme, sei jedoch sehr diszipliniert hinsichtlich des Hygienekonzeptes. "Wir legen die Termine so, dass nur jeder zweite Platz besetzt ist und wir arbeiten in zwei Schichten", erklärt Walter. Bei der Einhaltung der Maskenpflicht gebe es keine Probleme. Zudem werde im Salon eine selbstklebende Maske ohne Bändchen angeboten, die sehr angenehm zum Tragen sei. Weiterhin werde auf regelmäßiges Stoßlüften geachtet und die Kundschaft währenddessen bestmöglich vor Zugluft geschützt.

Nur ein "Ausreißer"  dabei

Insgesamt sei das Verhalten der Kundschaft vorbildlich, lobt Walter. Viele würden sich telefonisch melden und absagen, wenn Erkältungssymptome vorliegen. Bisher sei nur ein "Ausreißer" dabei gewesen, der wieder weggeschickt werden musste. "Der Herr wollte sich vor dem Schnitt nicht die Haare waschen", erinnert sich die Friseurin. Im Kontrast dazu entdecken viele Männer ein neues Wohlgefühl beim Shampoonieren im Waschsessel mit Massage. Das ausgearbeitete Hygienekonzept biete größtmögliche Sicherheit.

Natural Hairstyle, Wolfach und Haslach: Das gilt auch für die beiden Salons von Natural Hairstyle in Wolfach und Haslach. Von massiven "Buchungslöchern" spricht Inhaberin Michaela Uhl. "Wir bedienen ausschließlich Bedarfskunden, denn Jubiläen und Familienfeiern wie Hochzeiten finden derzeit nicht statt", schildert Uhl die aktuelle Situation. Zudem scheine das Interesse an Schönheit generell nicht so präsent. Vermehrt höre sie vonseiten der Kundschaft Aussagen wie: "Momentan geh ich eh nur in den Wald und da brauche ich keine schöne Frisur."

Das Klientel jedoch, das weiterhin Wert auf das Erscheinungsbild legt, verhalte sich diszipliniert hinsichtlich der Maskenpflicht – auch wenn laut Uhl einige Kunden die Masken nicht mögen.

Ein Friseurbesuch trage schlichtweg nach wie vor zum persönlichen Wohlgefühl bei und setze positive Impulse, was wiederum für eine Stärkung des Immunsystems sorge. Für die nahe Zukunft sieht die Friseurin keine wirkliche Entwarnung: "Wir sollten nicht blind dafür sein, dass Arbeitslosigkeit und weniger Geld im Portemonnaie sich nicht nur in unserer Branche auswirken werden." Zudem werden sich ihrer Ansicht nach die hohen Investitionen, die für die Hygienekonzepte nötig waren, in einem Preisanstieg abzeichnen. Da gebe es nichts zu beschönigen, findet Uhl deutliche Worte.

Kunden sind zurückhaltend

Haarmoden Cleo, Haslach: Eine gewisse Zurückhaltung der Kundschaft verzeichnet auch Gudrun Kienzle von Haarmoden Cleo in Haslach. Deren Ursache sieht sie ebenfalls in einer großen Verunsicherung der Menschen. In ihrer fast 50-jährigen Laufbahn habe sie keine so große Bandbreite an Stimmungen erlebt. Im Gespräch mit den Kunden erlebe sie Gemütsverfassungen von verängstigt sein über Unsicherheit bis hin zu Aggressivität. "Die Krise bringt ganz viele Probleme auf den Tisch, die gelöst werden müssen", stellt Kienzle fest. Die Hygieneabläufe indes werden ihrer Aussage gut von der Kundschaft angenommen.

Salon Art of Hair, Hornberg: Nur wenige Einzelne haben aufgrund der Maskenpflicht den Termin abgesagt, erteilt Cornelia Storz vom Salon Art of Hair in Hornberg auf Nachfrage Auskunft. Aufgrund der großzügigen Räumlichkeiten konnte um zwei Plätze erweitert werden, damit der Abstand gegeben ist und so war es möglich, mit den üblichen Öffnungszeiten weiterzuarbeiten. Ihrer Meinung nach wird eine abschließende Bilanz der Corona-Auswirkungen erst Ende des Jahres möglich sein. "Bisher zumindest sind die Buchungen für Dezember vielversprechend", meint Storz.

Friseure müssen zahlreiche Corona-Auflagen erfüllen und dürfen nur normale Friseurdienstleistungen wie Waschen, Schneiden, Färben und Föhnen der Haare anbieten. Kosmetische Leistungen sowie Wellnessbehandlungen sind nicht erlaubt.